ViTaL E-Live 2013

V i T a L
(E-Live, Oirschot - NL -  19.10.2013)


    

Unter dem Namen ViTaL hatten sich die beiden Briten Michael Shipway und Steve Smith mit ihren Projekten zusammengefunden. ViTaL ist die Abkürzung für VoLt including Tylas and Lamp. Zunächst bestritten Michael und Steve, die auch als VoLt bekannt sind, zwei Stücke aus diesem Projekt. Begonnen wurde mit einer Version von „The Far Canal“, einem Auszug aus ihrem gleichnamigen 2003’er Album. Die Musik begann sehr spacig und führte über Flächen zu einem recht Sequenzer lastigen Part. Dazu hatten die beiden tolle Animationen auf der rückwärtigen Leinwand projiziert, die einen Mars ähnlichen Planeten mit seinen - Computer generierten - kahlen Landschaften zeigten.

    

    

     

    

Als zweites hatten sie dann ein neues Stück mit dem Titel „Seiren“ im Programm. Auch dieses Stück begann zunächst recht flächig um dann an Rhythmus zuzulegen, sobald die Sequenzer ihre Arbeit verrichteten. Zwischendurch wurden dann aber auch wieder unwiderstehliche Melodiebögen erzeugt, die sich in die Gehörgänge schoben. Die Computeranimationen legten jetzt noch einmal eine Schippe drauf, denn der Farbenreichtum dieser außerirdischen Bilderflut (die Kamera flog über die unglaublichsten Gebilde und Landschaften), die vom Computer erstellt waren, war beeindruckend. Das passte perfekt zur Musik. Ein mitreißendes Stück, das Appetit auf das neue VoLt-Album macht.

    

     

    

Nach dem VoLt-Part verließ Steve Smith die Bühne und überließ das Feld seinem Kompagnon Michael Shipway, der nun zwei Stücke aus seinem Solorepertoire präsentierte. Steves Musik ist nicht so spacig wie die von VoLt, vielmehr geht er sehr Songorientiert und rockig zur Sache, was sich vor allem in den rhythmischen Parts ausdrückt.

     

    

    

    

Neben dem Stück „Victory“ von seinem Hammeralbum „Dan Dare“, mit dem er diesen Teil des Sets begann, hatte er mit „Freezeham Green“ auch ein komplett neues Stück im Programm. Zu „Victory“ wurden auf der Leinwand Bilder aus dem Comic „Dan Dare“ auf dem Michael’s Konzeptalbum basiert, gezeigt. Auch die Raumschiffkämpfe, die aus Computerspielen zu sein schienen, passten sehr gut zu dieser kraftvollen und rockigen Variante der Elektronikmusik, für die Michael bekannt ist. Ein tolles rhythmisches Stück. Dem folgte dann der neue Titel „Freezeham Green“ bei dem vor allem Landschaftsaufnahmen den visuellen Rahmen beherrschten.

    

    

     

Danach kam Garth Jones mit auf die Bühne, der zusammen mit Michael das Projekt Lamp darstellt. Sie boten mit dem Track „The Flame Of Aurumshade“ ein neues, bisher unveröffentlichtes Stück, das auf dem demnächst erscheinenden Lamp-Album herauskommen soll (voraussichtlich 2014). Die Musik von Lamp besticht durch die Kombination aus Synthies und E-Gitarre. Hier bietet Michael den elektronischen Unterboden, auf dem dann Garth auf der E-Gitarre die Melodielinien spielt. Damit fand ein recht harter Wechsel zwischen den beiden Solo-Tracks von Michael und dem Lamp-Track statt.

    

    

    

    

Die beiden verließen nach diesem Longtrack die Bühne und übergaben direkt wieder an Steve Smith, der wiederum zwei Musiker mitbrachte. Zusammen mit Alan Ford an der Gitarre und Les Sims am Schlagzeug stellen sie das Projekt Steve Smith And The Tylas Cyndrome dar. Die drei kennen sich aus der Schulzeit und hatten damals auch schon eine Band. Nach gut 35 Jahren trafen sie sich wieder und kamen auf die Idee miteinander wieder Musik zu machen. Das Ergebnis ist die Formation Steve Smith And The Tyla Cyndrome, die nun an der Reihe war und in Oirschot ihren ersten richtigen Liveauftritt hatten.

     

    

     

Ihr Set bestand aus dem Stück „Deep Depression“ von ihrem 2011’er Debütalbum „Phoenix Rising“ sowie aus dem Track „The Main Event“ vom ganz frisch zum E-Live erschienenen Album „Pools Of Diversity“. Passend zum Titel des Stückes „Deep Depression“ wurden jetzt einige recht düstere schwarz/weiß Bilder auf die Leinwand projiziert. Sehr mystisch begann dieses Stück und wechselte dann in einen sehr melodischen, melancholischen Part, bei dem ein ums andere Mal Alan an der Gitarre für sphärische Melodiebögen sorgte. Auch das neue Stück „The Main Event“, bei dem auf der Leinwand venezianische Masken zu sehen waren, zeigte sich von seiner melodiösen und leicht rockigen Seite. Bei diesem Stück hatte Steve sichtlich Spaß.

     

    

    

     

Zum Abschluss setzten sich dann alle fünf Musiker zur Formation ViTaL zusammen, die dann eine Kombination in ihrem Stück „Signs“ aus allen Stilen bildete. Dabei spielten sich Steve und Michael die Bälle zu, in dem sie sich mit ihren Soli an den Tasteninstrumenten abwechselten. Und die beiden hatten sichtlich Spaß dabei. Die Gitarristen spielten ihrerseits eher einen atmosphärischen Part, der die Musik bestens unterstützte.

    

    

     

Die fünf Musiker boten in den unterschiedlichen Kombinationen einen guten Auftritt. Als kleiner Kritikpunkt ist aber zu bemerken, dass die Stücke der unterschiedlichen Projekte nahtlos ineinander übergingen, was den Zuschauern die Möglichkeit nahm, sich auf die einzelnen Stile einzustellen. Auch konnten die Musiker so nicht ihren verdienten Lohn in Form von Applaus genießen, was sehr schade war. Ansonsten aber ein toller Gig.

    

    

    

     

Setlist

The Far Canal

Seirens

Freezeham Green

Victory

The Flame Of Aurumshade

Deep Depression

The Main Event

Signs

Stephan Schelle, 20.10.2013

 

Konzert von Remy und My Breath My Music

 

Konzert von F.D. Project