Zwischen den Konzerten im Hauptsaal trat der Niederländer Remy Stroomer im
Rahmen seiner Zusammenarbeit mit dem Projekt My Breath, My Music im
Nebensaal auf. Die drei Konzerte spielte er mit drei Querschnittsgelähmten
jungen Menschen, die ihre Musik mit einem Modul, der so genannten Magic
Flute, erzeugen. Die Magic Flute ist nicht nur Klangerzeuger sondern kann
auch mit dem Mundstück gesteuert werden, so dass keine Hände zum Spielen
der Töne und dem Steuern des Gerätes benötigt werden.
Die Magic Flute ist ein eigenständiges Blasinstrument. Es unterstützt
Menschen beim Lungentraining und macht darüber hinaus auch noch Spaß, denn
Musik sprengt Grenzen und hat heilende, wohltuende Kräfte. Es ist daher
sehr zu begrüßen, dass sich gesunde Musiker – wie in diesem Fall Remy
Stroomer - mit gehandicapten Menschen zusammenschließen und ein
musikalisches Projekt auf die Beine stellen. Vor allem, wenn es dann für
die Beteiligten und die Zuschauer so viel Freude bereitet.
Während Remy die ersten beiden Konzerte alleine mit jeweils einem Mitglied
des My Breath, My Music-Projektes spielte, bestritt er den dritten Part
zusammen mit Gert Emmens und Karin van Dijk (Mitglied des My Breath, My
Music-Projektes ). Bei dem ersten Set wurde Remy von Glenn Nugteren und im
zweiten von Christian Gouweleeuw unterstützt.
Neben Stücken von der CD „Sessions 2012“ hatte Remy auch Solostücke sowie
neues Material im Programm. Remy spielte einige Melodien und Sounds zu
denen dann die Musiker des My Breath, My Music-Projektes an einigen
Stellen Melodien beisteuerten.
Musikalisch bewegten sich die Stücke im Stile von Remy und im dritten
Konzert auch an Gert Emmens Musik, der bei diesem Gig am Keyboard und an
den E-Drums zu sehen war. Die Abstimmung zwischen den Musikern
funktionierte gut, denn in den entsprechenden Momenten sorgten
Blickkontakte für die Kommunikation untereinander. Alle Beteiligten
schienen eine Menge Spaß an den Auftritten zu haben und auch die
Zuschauerresonanz war groß.
Stephan Schelle,
20.10.2013
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