Steve Dinsdale 2012

 Steve Dinsdale
(E-Day, Oirschot - NL - 28.04.2012)
 


     

Den zweiten Act des Tages lieferte der Brite Steve Dinsdale. Er ist besser bekannt als Mitglied der britischen Band Radio Massacre International (kurz RMI genannt). Steve hatte sich an diesem Tag zu einem Solokonzert nach Oirschot begeben. Seine Musik ist im Gegensatz zu der von RMI durchkomponiert und strukturiert und enthält auch Harmonie- bzw. Melodielinien, während RMI sich mehr auf das Improvisieren verlassen. Auch sind seine Stücke im Verhältnis zu RMI recht kurz gehalten. Und doch konnte Steve nicht ganz die Verbindung zu seiner Hauptband verleugnen, denn es schlichen sich immer mal wieder Sounds ein, die an RMI erinnerten.

    

    

     

Steve erklärte zu Beginn, das er gar nicht Solo auf die Bühne wollte. Als Ron Boots ihn fragte, ob er beim E-Day auftreten wolle, wollte er seine Kollegen von RMI gleich informieren und den Termin mit ihnen abstimmen. Doch Ron winkte ab und meinte, er solle mit seiner Solomusik auf die Bühne gehen. So war der Auftritt in Oirschot der erste Gig von Steve unter seinem Namen. Er war zunächst sichtlich verunsichert, da er nicht wusste, wie seine Musik denn vor Livepublikum ankommen würde. Es zeigte sich aber, dass diese Bedenken völlig umsonst waren, denn Steve erhielt eine Menge Applaus für seinen Auftritt.

    

    

Der Brite präsentierte Tracks aus seinen bisherigen drei Soloalben, deren Musik eigentlich nur so zum Spaß entstanden ist. Die Stücke hatte er für den Auftritt zu Blöcken zusammengefasst und diese Blöcke dabei aus den unterschiedlichen Alben zusammengestellt. Die Auswahl war ihm gut gelungen, denn es gab keinen Bruch in seiner Musik, vielmehr war sein Set sehr ausgewogen und homogen.

    

     

    

Da er allein auf der Bühne agieren musste, kam natürlich ein Großteil der Musik aus dem Rechner. Steve wechselte während seiner Performance immer zwischen seinem Drumkit und seinen Keyboards hin und her. Mal spielte er die Rhythmussequenzen zu den vorbereiteten Synthiesounds, dann wiederum steuerte er die verschiedenen Effekte und Harmonielinien auf den Keyboards dazu. Aber auch weitere Sounds, die nicht zu einem üblichen Schlagzeug gehören, hatte er auf einige der Becken und Drums gelegt, so dass er auch am Schlagzeug sitzend einige Effekte und Sounds einspielen konnte.

    

     

Die Musik von Steve war zum einen recht harmonisch, konnte aber durch ungewöhnliche Sounds – vor allem was die Rhythmusmuster betrifft – und auch einige experimentelle Sequenzen überzeugen. Das machte seinen Auftritt sehr spannend. Auch retromäßige Klänge, wie zum Beispiel die eines Mellotrons, band er in seine Musik ein. So wurden nostalgische wie auch moderne Klänge zu einem neuen Wohlklang kreiert. Für die visuelle Unterstützung wurden lediglich einige Spots und dezent Nebel eingesetzt, das bot den Zuschauern die Möglichkeit die Augen zu schließen und sich ganz auf die Musik einzulassen.

    

Setlist

1. The Vast Key #1/The Vast Key #2
2. Pandora/Wright On/Fanfare
3. A Galaxy Of Dust
4. Gone Mission/On The Other Side #1/Theremin/On The Other Side #2
5. The Vast Key #5

Stephan Schelle, 29.04.2012

Konzert von Booth & Creek

 

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