Als zweites sollte nun ein Duo, bestehend aus Bernd „Moonbooter“ Scholl und Stefan Erbe auf die Bühne kommen, das Musik ihrer Soloprojekte gemeinsam präsentierte. Leider war Bernd an dem Festivaltag krank, was ihn wohl am meisten ärgerte, und so musste Stefan Erbe den gemeinsamen Set allein bestreiten.

Stefan kam ganz Stilecht im Astronautenanzug mit der Aufschrift „Lt. Erbe“ auf die Bühne. In dieser Aufmachung (er nahm nur den Helm ab, was ansonsten auch zu schweißtreibend und kaum möglich gewesen wäre) spielte er den kompletten Set, bestehend aus Stücken der aktuellen CD „Speed Of Life“ sowie den Moonbooter-Tracks vom neuen Album „Lunatic Voyage“.

Beide Musiker sind ja für ihren recht rhythmischen Elektronikstil bekannt und so passten auch die Stücke der beiden ganz gut in einen gemeinsamen Set. Ursprünglich war geplant, dass jeder der beiden Musiker einige Parts in den Stücken übernehmen sollte. Aufgrund von Bernd’s Krankheit musste nun Stefan diesen Part alleine übernehmen. Das machte er aber ganz gut, denn in keiner Phase des Konzertes war zu merken, dass hier ein Musiker fehlt.

Bernd hatte für den Set extra auf seine Musik abgestimmte Filme, die er noch per Computer verfremdete, erstellt. Diese Filme bewegen sich bei Bernd natürlich fast immer im Bereich Weltraum bzw. Raumfahrt. Besonders deutlich wurde die perfekte synchrone Bildgestaltung bei dem Stück „Selene On The Dark Side Of The Moon“. Bei diesem Stück spricht eine Frauenstimme in deutscher Sprache eine Anzahl von Worten wie „gehen“, „verstehen“, „lachen“, „geben“ etc. Diese hatte Bernd in englischer Sprache absolut synchron zur Musik in die Filme eingebaut. So entstand bei dem Auftritt quasi ein Gesamtkunstwerk.

Während Bernd den Weltraum für seine Musik als Hintergrundanimation wählte, zeigte Stefan zu den Stücken Filme, die mit Webcams aufgenommen wurden und bei denen Szenen an unterschiedlichen Plätzen unseres Planeten zu sehen waren. Unter anderem gab es Straßen, Plätze, Büros, etc. auf der Leinwand. Neben Bildern aus Frankfurt waren zum Beispiel auch Aufnahmen aus den USA, Kanada oder Japan zu bewundern. Das passte sehr gut zu seiner Musik und bildete noch einmal einen Kontrast zu den Moonbooter-Stücken. Als Besucher wusste man immer anhand der Bilder, von welchem Musiker das gerade gespielte Stück stammte. Eine gute und witzige Idee, wie ich finde.

Die Zusammenstellung der Stücke und die Präsentation (auch wenn Bernd nicht dabei sein konnte – mit ihm wäre der Auftritt sicherlich noch besser gewesen) war sehr gelungen und Stefan machte seine Arbeit sehr gut.

Setlist

1) Moonbooter: Against Agitation
2) Stefan Erbe: Speed Of Life
3) Moonbooter: Selene On The Dark Side Of The Moon
4) Stefan Erbe: A Train Of Thoughts
5) Moonbooter: Path To Alaia
6) Stefan Erbe: Anybody Out There
7) Moonbooter: Somewhere Between Moon And Earth
8) Stefan Erbe: Speed Of Life (Speedmix)
9) Moonbooter: Senseless Visions
10) Stefan Erbe: Blau

Stephan Schelle, 04.05.2008