Uwe Reckzeh
(Ambient Experience 2008)


Zunächst möchte ich einmal erwähnen, dass das Rex Theater in Wuppertal eine wirklich tolle Location für solch ein Elektronikfestival ist. In dem umgebauten Kino gibt es reichlich Sitzgelegenheiten und die Bühne hat auch eine entsprechende Größe. Eine Räumlichkeit also, wo sich sowohl Musiker wie auch Besucher wohl fühlen können. Leider musste der Organisator aufgrund einer Krankheit statt auf der Bühne im Krankenhausbett ausharren. Auf diesem Wege wünsche ich Bernd alles Gute und hoffe, dass er schnell wieder auf die Beine kommt.

Durch das Programm führte Uwe Brammeier, der aufgrund seiner Radiosendungen im Bürgerfunk und einem Internet-Podcast Erfahrung im Moderieren haben sollte. Leider ging das etwas in die Hose, denn die Ansagen kamen nicht souverän rüber. Sorry, aber da wünsche ich mir für eine derartige Veranstaltung doch etwas mehr Professionalität.


Harald Grosskopf im Gespräch mit Robert Schroeder

Sehr gut gefallen hat mir an diesem Tag, dass auch Elektronikmusiker das Festival besuchten. So waren u. a. Bernhard Wöstheinrich, EL-KA, René van der Wouden, Synth.nl, Harald Grosskopf und vor allem - was wohl die meisten überrascht hat - Bernd Kistenmacher anwesend. Zwischen den Konzerten hatte man so die Möglichkeit, sich mit den einzelnen Musikern in Ruhe zu unterhalten.

Uwe Reckzeh - live

Den Start machte an diesem Tag aber Uwe Reckzeh, der allein auf der Bühne agierte. Er spielte einige Stücke seiner bisherigen Alben sowie neues, unveröffentlichtes Material.

    

                   

    

Uwe’s Stil kann man mit Sequenzer orientierter Elektronik, ähnlich der von Tangerine Dream umschreiben. Und genau das bot er dann auch. Uwe macht zwar schon sehr lange Musik, hat aber bisher noch wenige Liveauftritte absolviert. Diese Anfangsnervosität war auch deutlich zu spüren. Sie zeigte sich anfangs in einigen wenigen Verspielern. Das machte aber deutlich, dass Uwe nicht nur vorprogrammierte Sounds ablaufen ließ, sondern auch einige Passagen live spielte.

    

                   

    

Da Elektronikmusik oft sehr komplex ist und nicht von einer Person komplett allein gespielt werden kann, ist natürlich klar, dass bestimmte Passagen vorprogrammiert werden müssen und sich der Liveteil dadurch auf Akkorde, Melodielinien etc. beschränkt. Leider musste Uwe zwischen den Stücken ständig irgendwelche Sounds oder Programmparts nachladen. Dadurch entstanden kleinere Pausen zwischen den Stücken, die störend wirkten. Ich bin mir aber sicher, dass er das noch in den Griff bekommt.

    

    

    

Ansonsten hatte Uwe einige sehr schöne Stücke in seinem Programm. Auch die visuelle Umsetzung mit sehr atmosphärischer Beleuchtung und Computeranimationen, die zunächst aus Linien, Tropfen oder Farbverläufen bestand, dann aber einen tollen Animationsfilm zeigte, bei dem ganze Straßenzüge auseinander bröckelten, konnte überzeugen. Das sah schon richtig gut aus und passte auch zu der Musik, allerdings erwischte ich mich dabei, wie ich genau bei dieser Animation mehr auf die Bilder, als auf die Musik achtete.

    

Stephan Schelle, 04.05.2008

     

Ambient Experience-Menue

Stefan Erbe