Das zweite Konzert des Tages bestritt Ron Boots, der von seinem langjährigen Freund Harold van der Heijden am Schlagzeug begleitet wurde. Das Set bestand aus neuem Material, das bisher unveröffentlicht ist und den Geist der frühen Boots-Stilistik aufwies.

    

    

Ron hatte ein „ruhiges“ Set zusammengestellt, was aber nicht weniger rhythmisch war. Nur ohne Frank Dorritke an der E-Gitarre war das Ganze elektronischer ausgelegt. Herrliche Flächen die durch den Raum zogen wurden von einem sanften aber treibenden Sequenzerrhythmus unterlegt. Damit wandelte Ron in früheren eigenen Gefilden sowie stilistisch auch zwischendurch in der Nähe von Klaus Schulze. Nach einigen Minuten setzte Harold van der Heijden mit seinem Schlagzeugspiel ein, was dem Stück dann doch einen gewissen Drive verlieh. Ron spielte dazu seine unverkennbaren Melodielinien.

    

    

Im zweiten Stück ließ es Ron dann etwas ruhiger und spaciger angehen und Harold steuerte dazu filigrane, dezente Rhythmen bei. In Track Nummer 3 gingen die beiden – vor allem Harold am Schlagzeug – dann so richtig ab. Dieses Stück erinnerte durch seine sich ständig wiederholenden Sequenzermuster sehr an Ron‘s Wurzeln. Unterlegt war dieses Stück von einem kraftvollen und treibenden Schlagzeugrhythmus. Harold leistete hier wirklich eindrucksvolle Arbeit. Ein Track, der richtig Spaß machte.

     

    

Nach ca. drei Stücken des etwa einstündigen Sets kamen die beiden dann um eine Zugabe nicht herum. Wieder ließ Ron seine Flächen durch den Raum perlen und sich das Stück langsam entwickeln. Das war, nach dem doch sehr druckvollen Track, bei dem sich Harold richtig ins Zeug legte, eine gewisse Ruhephase. Dann kamen fette, leicht basslastige Synthiesounds auf, auf die Ron dann wiederum Harmonien spielte und mit wunderbaren gefadeten Klangformationen verzierte. Harold agierte bei diesem Track dann auch wieder sehr akzentuiert und bewies, welch guter Schlagzeuger er im Bereich der Elektronikmusik ist. Die Zugabe war ein Track, den Ron schon mehrfach als Zugabe gespielt hat, diesen aber immer wieder verändert. Auch dieses Stück ist bisher ohne Namen und unveröffentlicht.

    

    

Ron und Harold lieferten ein sehr gutes Konzert ab, bei dem man die Gedanken fliegen lassen konnte.