Aus dem hohen Norden hatte sich Björn
Jeppesen nach Hamm aufgemacht, der unter dem Pseudonym Nattefrost seine
elektronische Musik herausbringt. Nach dem sehr intensiven Gig von
Matzumi brachte Björn die Besucher wieder auf einen etwas lockereren
Level, denn seine rhythmische Musik macht einfach nur Spaß und löste die
Besucher aus der Umklammerung, die Matzumi zuvor aufgebaut hatte.
War das Set von Matzumi durch ihre
Intensität so hypnotisierend, so strahlte die Musik von Nattefrost eine
hypnotische Wirkung durch die treibenden Rhythmen aus. Das war Musik,
wie wir sie von ihm lieben.
Björn's Set bestand aus Tracks seiner
bisherigen Alben. Darunter auch „Kopenaachen“, das in der Studioversion
zusammen mit Robert Schroeder an der E-Gitarre eingespielt wurde. Aber
auch so, ohne Robert, kommt dieser Titel gut, denn Björn versteht es den
Spirit des Stückes auch allein zu transportieren.
Björn versteht es wie kaum ein
anderer, ausgefeilte und ungewöhnliche Rhythmussounds- und -muster zu
erstellen, auf denen er dann harmonische Synthielinien legt. Teils sind
die Rhythmusstrukturen so verschachtelt angelegt, dass man davon
benebelt wird. Zur Musik wurden farbige Lichter an
die Rückwand geworfen, was den tanzbaren Stil seiner Musik noch
unterstrich und eine Partyatmosphäre erzeugte. Mit „Red Angel“ hatte er
dann auch noch einen brandneuen, bisher unveröffentlichten Titel im
Programm.
Den Abschlusstitel, die Zugabe
„The New Dawn“,
absolvierte Nattefrost zusammen mit Matzumi. Sie setzte bei diesem Stück
zwar ihre Stimme nicht ein, allerdings war ihr musikalischer Stil
deutlich in dem Track herauszuhören. Die beiden gingen eine homogene
Kooperation ein, die sehr gut miteinander harmonierte. Und dieses letzte
Stück wird dann auch auf einem Album zu finden sein, das beide gemeinsam
in einer Kollaboration herausbringen werden. Man darf also gespannt
sein. Als erster Appetithappen ist der Track auch schon auf Nattefrost's
Album
„Tracks From The Archives Vol. II“
enthalten, das an diesem Tage erworben werden konnte.
Björn Jeppesen aka Nattefrost hatte
die besten Stücke seiner bisherigen CDs zu einem hervorragenden Set
zusammengebaut. Das hatte gleichsam Drive und Melodie. Auch ihn habe ich
bereits mehrfach live gesehen, aber so locker und gut wie an diesem Abend war er
bisher noch nicht hinter seinen elektronischen Gerätschaften zu sehen
und hören gewesen.
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