Matzumi 2011

Matzumi
(Schwingungen-Gartenparty, Hamm -  02.07.2011)


    

Kathrin Manz aka Matzumi bekam am frühen Abend dann die Chance neben Stücken ihrer EP „Ad Infinitum“ auch neue Tracks der in Kürze erscheinenden CD „In Mutatio Tempora“ dem Publikum vorzustellen. Sie war nach ihrem Debüt im letzten Jahr bereits zum zweiten Mal in Hamm auf der Bühne. Stilistisch lagen die Tracks sehr nah beieinander, so dass der Set von Matzumi homogen und in sich stimmig klang.

    

     

Sie begann ihren Set mit einer Gesangseinlage, die an keltische Folklore erinnert. In einem roten Kleid, das wie aus dem Mittelalter zu sein scheint, stellte sich Matzumi hinter ihre Keyboards. Ihr Outfit stand damit in einem Kontrast zu den elektronischen Instrumenten. Und genau so mysteriös wie ihr Outfit anmutete, so stellte sich auch ihre Musik dar, denn ihr Set bestand aus hypnotischen Sounds, die mich auch musikalisch an das Mittelalter erinnerten und doch im Hier und Jetzt verhaftet schienen. Das passte ganz hervorragend zusammen und übte eine absolute Faszination aus. Auch ihr melancholischer Ansatz, der sich durch fast alle ihrer Tracks zieht, nimmt den Hörer schnell gefangen. Und so war es auch an diesem Tag, denn sie hatte die Besucher fest in ihrer Hand.

                   

Im Titelstück ihrer neuen CD „In Mutatio Tempora“ vermischte sie rhythmische Elemente mit basslastigen Synthieklängen und sang dazu einen Text der wie aus einer anderen Zeit wirkte (und wahrscheinlich auch in einer anderen Sprache gesungen war). Es war sehr schön anzusehen, wie sie sang und gleichzeitig einige Melodielinien dazu spielte, das hatte etwas graziles und erhabenes.

     

Matzumi zeigte bei diesem Konzert, dass sie zu Recht zum besten Neuling der Elektronikszene des Jahres 2010 gewählt wurde und den Schallwelle-Preis erhielt, denn wenn sie so weiter macht, wie sie sich an diesem Abend präsentierte, dann geht hier ein neuer Stern am Elektronikhimmel auf. Sie schaffte es, traditionelle elektronische Klänge mit außergewöhnlichen und modernen Sounds zu vermengen und so eine hypnotische neue Form der Elektronikmusik zu kreieren. Ein weiteres Stilmittel, das sie in ihre Stücke einbindet ist ihre Stimme, die die einzelnen Tracks so einzigartig machen. Man spürt ihr einfach an, dass sie Musik im Blut und Melodik bzw. Rhythmus im Herzen trägt.

     

Matzumi hatte einen sehr homogenen Set erstellt, bei dem sich alle Stücke zu einer harmonischen und stilistisch zusammenhängenden Einheit formten. Das Set war wesentlich stimmiger als das, dass sie im letzten Jahr an gleicher Stelle präsentierte. Frank Gerber vom Electronic Circus brachte es am Ende des Gigs auf den Punkt, als er sagte, dass sie im Vergleich zum letzten Jahr einen Quantensprung gemacht hat und hob sie auf die gleiche Stufe wie die US-amerikanische Künstlerin Constance Demby. Es tut nicht nur gut weibliche Künstler in der Szene zu haben, sondern auch zu hören, welche verborgene Qualitäten zu Tage treten können.

    

Setlist

1. The Lonely Path
2. The Migration
3. Dreamtraveller
4. In Mutatio Tempora
5. Epilogue

Zugabe
6. A Long Journey
7. Heights And Dephts

Stephan Schelle, 06.07.2011

Konzert von TMA & Alien Nature

 

Konzert von Nattefrost