Als dritter Act trat Matzumi aka
Kathrin Manz auf. Endlich mal nach langer Zeit betritt nun ein weiblicher Act
die Elektronikszene und bereichert diese mit weiblicher Intuition. Ihre
Musik beschreibt Matzumi als vertontes Tagebuch und so finden sich in
den Stücken sowohl sehr fröhliche, wie auch besinnliche und auch recht
melancholische Farbtöne wider. Neben den Keyboards unterstützt sie sich
auch durch Gesang, der mal in Textform, dann wieder als reines
Instrument zum Soundbild hinzugefügt wird.
Das Ganze ist dann ein Wechselspiel
aus Sounds und Melodien, die an traditionelle Elektronik genau so
erinnern, wie an Ambient und auch den popartigen Stil von Schiller
einbezieht. Stimmlich tendiert Matzumi zwischen Milu (Mila Mar) und Lisa
Gerrard. Das macht ihre Musik, die teilweise auch im Moment ihres
Entstehens von den Augenblicken, die sie gerade in sich aufnimmt
bestimmt sind, sehr abwechslungsreich. Darüber hinaus sind aber die
meisten Stücke durchkomponiert. Auch rockige Elemente, wie
Gitarrenstimmen und rhythmische Elemente, die teils ethnisch klingen,
finden sich in ihrer Musik wieder. Das Repertoire, das sie live auf der
Bühne präsentierte, stammte von ihrer EP „Cryin’ Soul“ und der CDR „Sometimes“,
die an diesem Tag auch käuflich zu erwerben waren.
Der Auftritt von Matzumi zeigt, dass
hier eine junge Künstlerin mit ihrem Livedebüt eine Duftmarke der
besonderen Art gesetzt hat. Nach diesem Auftritt bin ich mir sicher,
dass man noch so einiges in der Szene von ihr hören wird. Für mich ist
sie nach diesem Auftritt die heißeste Anwärterin auf den Titel „Bester
Newcomer“ des Jahres 2010.
Setlist
FarAway
Echo Jam
Who We Are
Tritondreams
Faith And Devotion
Mirror Of The Past
Shadow Of Myself
Lonely In The Dark
Zugabe
Longing
For Home
Discover The Love
Stephan Schelle,
18.07.2010
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