Filter-Kaffee
(Electric Cave, Dechenhöhle Iserlohn - 22.09.2018)


    

Filter-Kaffe, das sind Mario Schönwälder (von BK&S) sowie Frank Rothe aus Berlin. Frank ist nicht nur als Techniker bei den Konzerten von BK&S dabei, er bringt auch seit einigen Jahren zusammen mit Thomas Köhler unter dem Pseudonym Fratoroler Musik heraus. Daneben hat er auch das Soloprojekt Fringo Chills am Start und ist mit Mario Schönwälder als Filter-Kaffee unterwegs.

    

    

Schönwälder und Rothe machen bereits seit 2009 zusammen Musik und haben bisher vier Veröffentlichungen unter dem Projektnamen Filter-Kaffee aufzuweisen („100“ bis „103“). In der Dechenhöhle präsentierten sie aber komplett neue Musik, die für diesen Auftritt entstanden ist. Die Stücke sind bisher noch nicht auf CD erschienen.

                        

    

Die drei Stücke „Desert Cave“, „Belgian Romance“ und „Un Paysage Électroique Hivernal” gingen direkt ineinander über, so dass ein gut 45minütiger Longtrack entstand. Mystisch ging es zunächst los, indem die beiden Klangfarben und Stimmungsbilder aus ihren Instrumenten herausholten, die recht düster klangen. Man hatte das Gefühl direkt in die Tiefen der Höhle gezogen zu werden. Sobald dann aber ein pulsierender Rhythmus aus dem Sequenzer einsetzte und Melodielinien aufkamen, änderte sich das Bild. Ab hier bewegten sich die Beiden stilistisch im Umfeld der „Berliner Schule“.

    

    

Dann zogen die Harmonien sanft zu einem stoischen Rhythmus durch die Grotten. Die Musik entwickelte sich weiter, die jetzt auch etwas von der britischen Variante á la Redshift & Co. annahm. Nach längeren Passagen wechselten sich Strukturen, Rhythmus, Klangfarben und Melodieführung ab, ohne dass man als Zuschauer genau wahrnehmen konnte, in welchem Track man sich nun befand, da die drei Stücke sehr homogen zusammengefasst wurden. Filter-Kaffee fesselten die Besucher durch ihren magischen Sound, so dass die 45 Minuten schnell verstrichen.

    

    

Als Zugabe hatten die beiden ein Stück im Programm, das wie Mario erklärte, in einer Wohnung am Ostpreußendamm in Berlin entstand, die er sanierungsbedingt zeitweise bewohnte. Es nennt sich „Lost @ 103“. Das Stück begann mit einem Herzschlagrhythmus und mystischen Sounds, die aber nach einer Minute eine andere Wendung nahmen. Jetzt zeigte sich ein Sound im Stil der „Berliner Schule“, der sehr rhythmisch unterlegt war. Das war absolut mitreißend.

    

    

Mario und Frank hatten klasse Stücke für die Tropfsteinhöhle erstellt, die perfekt in das Ambiente passten. Es war ein Genuss den beiden zuzuhören und in ihren Gesichtern den Spaß am Spielen zu erkennen.

    

 

Setlist

Desert Cave
Belgian Romance
Un Paysage Électroique Hivernal

Zugabe

Lost @ 103

Stephan Schelle, Oktober 2018


 

     

Project Andrew Rotten

Axess