Eric van der Heijden hat wieder
Gefallen am Musikmachen gefunden, das zeigte er bereits bei seinem
Auftritt Anfang Juli 2011 in Hamm und wiederholte dies auf
eindrucksvolle Weise beim E-Live im niederländischen Oirschot. Sein Set,
das aus Stücken seiner an diesem Tag erschienenen neuen CD „Dal Segno“
bestand, konnte auf voller Länge überzeugen. Und neben mir gab es
Besucher, denen bei diesem Auftritt förmlich das Herz aufgegangen ist,
wenn das kein Beweis für seine einfühlsame Art ist, dann weiß ich es
auch nicht. Eric machte deutlich, dass er der Romantiker in der Szene
ist.
Zunächst betrat aber Eric allein die
Bühne und startete sein traumhaftes, symphonisches Set im von
zahlreichen Scheinwerfern angestrahlten Nebel. Er begann mit dem Stück „Signature
Of Signs“, in dem zunächst eine weibliche Stimme einen Text spricht.
Hier lautet es
auszugsweise: „Let me feel something and i will remember it for the rest
of my life. So ….. relax and sit back, clear your mind of any thoughts,
focus your attention on your inner self. Take a deep, deep breath,
listen to the music and feel the sign in Dal Segno“.
Dann ging es direkt in das nächste
Stück „The Inner Self“ über. Bei diesem Stück blies Eric anfangs in sein
Yamaha WX11. Das klang nicht nur gut, sondern sah auch richtig gut aus.
Nach diesen ersten beiden Stücken trat
Eric dann zu Beginn des Stückes „Feel“ an eine große Klangschale, die am
Bühnenrad stand und angeleuchtet wurde. Ihr entlockte er einige sehr
voluminöse Sounds. Das hatte auch etwas von einer großen Glocke, die mit
einem Schlägel gestrichen wird. Während er die Klangschale „spielte“,
kam dann Harold auf die Bühne und nahm hinter dem Schlagzeug Platz. Es
dauerte dann aber noch bis zum nächsten Stück, bis es druckvoller wurde.
Zunächst aber verzauberte Eric das Publikum bei „Feel“ mit zarten
Melodien, die eine Spur nach Vangelis klangen. Diese ersten drei Stücke
gingen nahtlos ineinander über, so dass sie wie ein langer Track
wirkten.
Beim nächsten Stück „Dal Segno“
sorgten die sehr schönen, lieblichen Melodien, die von Eric gespielt
wurden, im Verhältnis zu Harold’s Rhythmus, der wie ein militärischer
Marsch klang, für einen Gegenpol. Das passte aber wiederum sehr gut
zusammen.
Als nächstes stand dann „Da Capo“ auf
dem Programm, zu dem auch Frank Dorittke auf die Bühne kam und in die
Saiten seiner Gitarre griff. Wieder zeigte sich das Stück in einem
leicht veränderten Gewand. Die drei spielten es in der Langfassung, in
der vor allem Frank’s Gitarrenmotive neu waren. Eric kam zum Ende hin –
wie bei den letzten Konzerten, in denen dieser Track auf dem Programm
stand - mit seinem tragbaren Keyboard an den Bühnenrand und lieferte
sich mit Frank ein wahres Duell.
„The Journey“, das wohl beste Stück
des neuen Albums, fing sehr melancholisch an und klang zunächst schon
fast so bedrückend wie ein Trauermarsch. Nachdem dann aber fette,
pumpende Beats einsetzten und Frank an der Gitarre in das Stück mit
herrlichen atmosphärischen Gitarrenläufen einstieg, entwickelte sich ein
tolles Stück. Das Gitarrenspiel von Frank gefiel nicht nur dem Publikum,
sondern auch Eric ausgesprochen gut, was an seiner Mimik abzulesen war.
Und für den entsprechenden Druck sorgte dann Harold’s Schlagzeugspiel.
Am Ende des Stückes verließ Frank die Bühne unter großem Applaus.
Der nächste Track „Beyond The Dream
Lies Universal Love“ war dann wieder sehr symphonisch und romantisch.
Das nach einigen Minuten einsetzende Schlagwerk von Harold war filigran
und passte sich dem Song an. Spätestens hier war zu spüren, dass die
beiden blind und mit viel musikalischem Verständnis füreinander
agierten. Auch in diesem Song hängte sich Eric wieder sein tragbares
Keyboard um und kam an den Bühnenrand.
Zum Abschluss bedankte sich Eric unter
anderem bei Ron Boots. Er erinnerte auch daran, dass Harold und er
mittlerweile ihr gemeinsames 20jähriges Bühnenjubiläum feiern. Vor 20
Jahren ist Eric’s Debütalbum „Universal Time Zone“ erschienen, aus dem
dann das Stück „Running Out Of Time“ als Zugabe gespielt wurde. Eric
legte ein wirklich tolles Konzert hin, bei dem es an nichts mangelte. Es
ist zu hoffen, das er nicht wieder ein so lange Solopause wie seit dem
letzten Album einlegt.
Setlist
Signature Of Signs
The Inner Self
Feel + Improvisation
Dal Segno
Da Capo
The Journey
Beyond The Dream Lies Universal Love
Zugabe
Intro improvisiert
Running Out Of Time
Stephan Schelle,
16.10.2011