Eric van der Heijden - E-Live 2011

 Eric van der Heijden
(E-Live, Oirschot - NL -  15.10.2011)


     

Eric van der Heijden hat wieder Gefallen am Musikmachen gefunden, das zeigte er bereits bei seinem Auftritt Anfang Juli 2011 in Hamm und wiederholte dies auf eindrucksvolle Weise beim E-Live im niederländischen Oirschot. Sein Set, das aus Stücken seiner an diesem Tag erschienenen neuen CD „Dal Segno“ bestand, konnte auf voller Länge überzeugen. Und neben mir gab es Besucher, denen bei diesem Auftritt förmlich das Herz aufgegangen ist, wenn das kein Beweis für seine einfühlsame Art ist, dann weiß ich es auch nicht. Eric machte deutlich, dass er der Romantiker in der Szene ist.

    

       

    

Neben Eric war auch sein Cousin Harold van der Heijden wieder mit von der Partie und sorgte für den nötigen Rhythmus. Und bei zwei Stücken („Da Capo“ und „The Journey“) kam dann auch noch der aus Dinslaken stammende Frank Dorittke an der E-Gitarre zum Einsatz. Die drei kennen sich ja bereits durch ihre Arbeit im Musikprojekt MorPheuSz.

     

     

    

Zunächst betrat aber Eric allein die Bühne und startete sein traumhaftes, symphonisches Set im von zahlreichen Scheinwerfern angestrahlten Nebel. Er begann mit dem Stück „Signature Of Signs“, in dem zunächst eine weibliche Stimme einen Text spricht. Hier lautet es auszugsweise: „Let me feel something and i will remember it for the rest of my life. So ….. relax and sit back, clear your mind of any thoughts, focus your attention on your inner self. Take a deep, deep breath, listen to the music and feel the sign in Dal Segno“. Dann ging es direkt in das nächste Stück „The Inner Self“ über. Bei diesem Stück blies Eric anfangs in sein Yamaha WX11. Das klang nicht nur gut, sondern sah auch richtig gut aus.

    

    

     

Nach diesen ersten beiden Stücken trat Eric dann zu Beginn des Stückes „Feel“ an eine große Klangschale, die am Bühnenrad stand und angeleuchtet wurde. Ihr entlockte er einige sehr voluminöse Sounds. Das hatte auch etwas von einer großen Glocke, die mit einem Schlägel gestrichen wird. Während er die Klangschale „spielte“, kam dann Harold auf die Bühne und nahm hinter dem Schlagzeug Platz. Es dauerte dann aber noch bis zum nächsten Stück, bis es druckvoller wurde. Zunächst aber verzauberte Eric das Publikum bei „Feel“ mit zarten Melodien, die eine Spur nach Vangelis klangen. Diese ersten drei Stücke gingen nahtlos ineinander über, so dass sie wie ein langer Track wirkten.

    

     

    

Beim nächsten Stück „Dal Segno“ sorgten die sehr schönen, lieblichen Melodien, die von Eric gespielt wurden, im Verhältnis zu Harold’s Rhythmus, der wie ein militärischer Marsch klang, für einen Gegenpol. Das passte aber wiederum sehr gut zusammen.

      

    

     

Als nächstes stand dann „Da Capo“ auf dem Programm, zu dem auch Frank Dorittke auf die Bühne kam und in die Saiten seiner Gitarre griff. Wieder zeigte sich das Stück in einem leicht veränderten Gewand. Die drei spielten es in der Langfassung, in der vor allem Frank’s Gitarrenmotive neu waren. Eric kam zum Ende hin – wie bei den letzten Konzerten, in denen dieser Track auf dem Programm stand - mit seinem tragbaren Keyboard an den Bühnenrand und lieferte sich mit Frank ein wahres Duell.

     

    

    

„The Journey“, das wohl beste Stück des neuen Albums, fing sehr melancholisch an und klang zunächst schon fast so bedrückend wie ein Trauermarsch. Nachdem dann aber fette, pumpende Beats einsetzten und Frank an der Gitarre in das Stück mit herrlichen atmosphärischen Gitarrenläufen einstieg, entwickelte sich ein tolles Stück. Das Gitarrenspiel von Frank gefiel nicht nur dem Publikum, sondern auch Eric ausgesprochen gut, was an seiner Mimik abzulesen war. Und für den entsprechenden Druck sorgte dann Harold’s Schlagzeugspiel. Am Ende des Stückes verließ Frank die Bühne unter großem Applaus.

    

     

     

Der nächste Track „Beyond The Dream Lies Universal Love“ war dann wieder sehr symphonisch und romantisch. Das nach einigen Minuten einsetzende Schlagwerk von Harold war filigran und passte sich dem Song an. Spätestens hier war zu spüren, dass die beiden blind und mit viel musikalischem Verständnis füreinander agierten. Auch in diesem Song hängte sich Eric wieder sein tragbares Keyboard um und kam an den Bühnenrand.

    

    

Zum Abschluss bedankte sich Eric unter anderem bei Ron Boots. Er erinnerte auch daran, dass Harold und er mittlerweile ihr gemeinsames 20jähriges Bühnenjubiläum feiern. Vor 20 Jahren ist Eric’s Debütalbum „Universal Time Zone“ erschienen, aus dem dann das Stück „Running Out Of Time“ als Zugabe gespielt wurde. Eric legte ein wirklich tolles Konzert hin, bei dem es an nichts mangelte. Es ist zu hoffen, das er nicht wieder ein so lange Solopause wie seit dem letzten Album einlegt.

     

                  

Setlist

Signature Of Signs
The Inner Self
Feel + Improvisation
Dal Segno
Da Capo
The Journey
Beyond The Dream Lies Universal Love

Zugabe

Intro improvisiert
Running Out Of Time
 

Stephan Schelle, 16.10.2011

Konzert von René van der Wouden

 

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