Cult With No Name
(Electronic Circus-Festival, Detmold - 30.09.2017)


    

Der Electronic Circus ist bekannt dafür, immer wieder ein außergewöhnliches und abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen. So natürlich auch beim Jubiläumsfestival. Mit der Band Cult With No Name (auch als CWNN bekannt) hatten sie dann auch wieder einen in der Elektronikszene unbekannten Act in die Manege geholt, der aber hervorragend ins LineUp passte.

     

    

     

Cult With No Name nennt sich einen Band aus Großbritannien. Zu ihr gehören der Deutsche Erik Stein (Gesang) und der Brite John Boux (Keyboards). Beide leben in London und spielen eine Mischung aus Tuxedomoon, Pet Shop Boys, The Nits und Roxy Music und hatten zuletzt den Soundtrack zum David Lynch Film „Blue Velvet“ in Kooperation mit der befreundeten Band Tuxedomoon neu vertont. Sie selbst nennen ihre Musik 'post-punk electronic balladeers'. Stilistisch bewegen sie sich mit ihrer Musik in einem Grenzbereich zwischen Synth-Pop, Downtempo, Wave und Ambient. Bereits 2004 gegründet, brachte das Duo – auch mit Unterstützung weiterer Gastmusiker – seit 2007 sechs Alben heraus.

    

    

Zu Beginn des Konzertes, das mit dem Stück „There Is Something Frightful In Our Midst“ eingeleitet wurde, saß nur John hinter seinem Keyboard und spielte ein Pianosolo, während im Hintergrund ein Schwarz/Weiß-Film startete. Dieser wurde im Übrigen über das komplette Konzert gezeigt. Erik stand derweil hinter der Leinwand und agierte mit den Filmschauspielern in dem er sich als Schatten mit einbrachte. Das war schon mal ein gelungener Auftakt in den Musikkosmos von Cult With No Name.

     

    

    

Es folgte ein Querschnitt aus den Alben der Band. Damit entführte die Band das Publikum in die sanfte Spielart von Wave/Synthpop der atmosphärischen Art. Die wunderbaren Melodien schmeichelten sich förmlich im Ohr der Besucher ein und sorgten so für eine entspannte und angenehme Stimmung, die von dem alten Horrorfilm „Hands Of A Stranger“ aus dem Jahr 1962 auf der rückseitigen Leinwand hervorragend untermalt wurde. Die leicht antiquierte Horrorgeschichte (ein Pianist verliert bei einem Autounfall seine Hände und bekommt von einem Chirurgen neue, die ihn dann aber in den Wahnsinn treiben) stand dabei im Kontrast zu den sanften Klangfarben von Cult With No Name.

     

                   

Neben atmosphärischen Sounds ist es vor allem die Stimme von Erik Stein, die für einen hohen Wiedererkennungswert ihrer Musik sorgt. Außerdem bietet die Band eine Bandbreite an unterschiedlichen Stimmungen, die ihre Musik abwechslungsreich macht. Damit konnten sie auch in Detmold punkten, denn das Publikum war zahlreich bei ihrem Gig im Saal erschienen und goutierte ihren Auftritt mit kraftvollem Applaus.

    

    

Setlist

There Is Something Frightful In Our Midst
Rosabelle, Believe
Context Is Everything
When I Was A Girl
Today's The Day
Under The Dirt
Lies-All-Lies-All-Lies
Wasted
Swept Away
Down The Line
Everything Lasts An Age
Losing My Elan
Hope Is Existence
So Fucking Suave
No News
Breathing
Idi's Admin  

Zugabe

'Operation Failed'

Stephan Schelle, Oktober 2017

 


 

     

Kebu

Michael Rother & Band