Sein Konzert begann Amir mit
anwachsenden Soundcollagen, die aus dem Titel Entering The Underworld seiner
CD Rooms entstammten. Als nächstes spielte er Time Arrow von der CD Time,
dem das Stück Wide Sky Over The Frozen Shroud von seiner 99’er CD
Winterscape folgte.
Als nächstes folgte mit In
The Guts Of The Earth ein Titel, welcher durch den Einsatz von Didgeridoo
und komplexen polyrythmen - dem Titel des Stückes entsprechend - tiefe
erdige Flächen bot.
Amir wollte seinem Publikum
etwas Action auf der Bühne bieten und so beschränkte er sich nicht auf seine
Keyboards, dass wäre nach seiner Meinung zu langweilig fürs Publikum
gewesen. Er spielte daher zu den fertigen Sounds auf verschiedenen
Naturinstrumenten wie z. B. einem Didgeridoo (von denen er drei verschiedene
auf der Bühne hatte), einer Fell bezogenen Shamanen-Trommel mit der
Bezeichnung Dohol (traditionelles persisches Instrument – heutiges Iran),
mit der er tiefe und warme Bassklänge erzeugte sowie Vasen ähnlichen
Percussioninstrumente, die aus Asien stammen und Ghatam heißen. Der Sound
war klar und kam gut rüber. Allerdings konnte man einige Instrumente, die er
spielte nicht so gut ausmachen, da sie doch etwas dünn rüber kamen – wurde
besonders beim Didgeridoo spürbar.
Als optische Unterstützung
wurden zu seiner Musik Naturaufnahmen, die sehr stimmungsvoll waren, auf die
rückwärtige Leinwand projiziert. Einige Bilder passten dann meines Erachtens
nicht zum Sound, wie beispielsweise bei dem Stück Towards A Dream, bei dem
Geräuschsamples von fahrenden Autos zu hören waren und gleichzeitig eine
Waldidylle mit einem Bach gezeigt wurde. Das war aber nicht Amirs Schuld,
vielmehr hat da wohl der Helfer am Mischpult nicht aufgepasst.
Bei dem Stück Alchemist
setzte er dann wieder das Didgeridoo ein. Beim nachfolgenden Deep Fall
erzeugte er lt. eigenen Angaben mit dem DX7 und SY77 wässerige und weiche fm
Soundcollagen nach der eonischen Tradition in kalter und glänzender Form.
Nun folgte mit Out Of The
Dark ein rhythmischer Titel. Das Stück bot eine komplexe Mixtur aus
Gitarren, Percussion und ansteigenden dichten Atmosphären, die in einen
melodiösen Höhepunkt gipfelten.
Mit Killing Time bot er
einen technohaften Sound mit industriellen Sequenzen und einem Touch
„Berliner Schule“. Dann wurden bei Growing Up archaisch klingende Rhythmen,
die von Radiowellen und lfo/fx-Sounds des Oberheim Expanders begleitet
wurden, geboten. Zum Ende dieses Stückes setzte Amir sein größtes und
tiefstes Didgeridoo für den Höhepunkt des Stückes ein.
Sehr mystische und warme
Sounds, die von Harmonielinien begleitet wurden, beendeten dann mit dem
Stück Learning To Fall sein Konzert. Amir wurde aber nicht ohne Zugabe aus
dem Saal entlassen. Mit Sleep Well spielte er als Abschluss live auf dem
Oberheim Expander Flächensounds, die, wie er mir sagte, gestackt waren.
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