In
Cham angekommen begrüßten wir die beiden Bands herzlichst und warteten bei
gutem Essen, bis die Show losging.
Die
Band Erection betrat die Bühne und obwohl Julia - die Sängerin - zuvor
meinte, sie kränkelt ein wenig, merkte man davon auf der Bühne nichts! Die
Bühnenshow war wie immer on Top. Den Anfang machten sie diesmal mit dem
Song „You hate me“ und das leider etwas gering besuchte LA Cham kam
langsam in Stimmung.
Mich
beindruckt die Band Erection immer mehr, da ich sie seit ihrer Gründung im
November 2018 verfolge. Im Juni geht es für die mittlerweile umbesetzte
Band erneut nach England. Alex - die Schlagzeugerin - musste
die Band leider aus Zeitgründen verlassen, da die Anzahl der Gigs immer
mehr zunimmt, aber mit Mike haben sie einen würdigen Ersatz gefunden. Im
August geht es für die vier Herrschaften wieder nach Blackpool, wo sie auf
einem der größten Festivals spielen.
Mit
ihrem in Deutsch gesungenen Song „Nüchtern oder Schüchtern“, den ich
das erste Mal hörte, kamen sie nicht nur beim Chamer Publikum gut an,
sondern auch mir stockte der Atem. Der Song ist ein richtiger Ohrwurm. Mit
dem Song „BaBa“ - ihre erste
Singleauskopplung - verabschiedeten sie sich an diesem Abend von der Bühne.
Wie immer großartig.
The
SoapGirls:
Nach
etwas längerer Wartezeit betraten die Girls die Bühne. Später erfuhr ich,
dass bei Mie noch einige Verletzungen am rechten Bein behandelt werden
mussten, damit sie die Show spielen konnte. Bei dieser Liveperformance auch
kein Wunder, aber the show must go on! Sie touren ja mittlerweile seit April
quer durch Europa, was schon an die Substanz geht. Was die Band leistet,
versteht man, wenn man sie live erlebt hat.
Schon
beim Betreten der Bühne entglitten dem einen oder anderen die Gesichtszüge,
als er die Mädels in ihren doch extravaganten Bühnenoutfits sah. Den
Anfang machten sie mit dem Song „White Flag“ vom 2019 erschienenen Album
„Elephant in the room“. Das Publikum staunte nicht schlecht als Mille
ihren Viersaiter in der Brücke spielte. Obwohl das LA Cham nicht
ausverkauft war, gab es der Stimmung keinen Abbruch, da die Leute bei dieser
einzigartigen Bühnenshow klatschten, pfiffen und tobten.
Als
Mille kurzerhand bei dem Song „Society Rejects“ vom gleichnamigen Album
kurzerhand den Bass im Spagat spielte, kam das Publikum aus dem Staunen
nicht mehr raus, denn The SoapGirls ist nicht nur guter Alternativ Rock,
sondern Akrobatik pur. So eine zirkusreife Bühnenshow habe ich noch
nirgends erlebt als bei den Mädels aus Südafrika.
Mit
ihren neuen Song „In my Skin“ vom gleichnamigen und aktuellen Album, den
ich zum ersten Mal live hören durfte, bekam ich im wahrsten Sinne des
Wortes eine „Gänsehaut“. Zum Schluss spielten sie den Song „Champagne
Cocaine“, bei dem sie nochmal alle Energie bündelten und auf das Publikum
wirken ließen.
Die
Reise der Mädels geht weiter nach Köln, den Niederlanden und Belgien,
bevor es dann mit Ihrer DON‘T GIVE A DAMN - TOUR 2022 im Sommer in die USA
geht und im Herbst dann nach Japan. Ein Konzert von den The SoapGirls zu
besuchen, wenn man die Möglichkeit hat, kann ich klar empfehlen, um sich
selbst einen Eindruck dieser Show zu machen. Für mich persönlich waren es
zwei unvergessliche Shows und ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen.
Text:
Wolfgang Oertel, Mai
2022
Fotos: Hans Schmidbauer
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