The Brew UK live Balve 28.09.2013
The Brew UK
Balver Höhle 28.09.2013
 


    

Je später die Stunde, um so kälter wurde es nicht nur draußen, sondern auch drinnen in der Höhle. Doch das britische Powertrio The Brew UK sorgte für brennende Luft. All diejenigen, die bis zum Schluss ausharrten, erlebten den krönenden Höhepunkt des gut besetzten Festivals.

    

     

    

     

    

Die Wiedergeburt des Rock’n’Roll hat einen Namen: The Brew UK. Was diese drei Musiker auf die Bühne brachten, ist schon aller Ehre wert. Mit The Brew UK scheinen die „guten alten Zeiten des Rock“ wieder aufzuerstehen, ohne dass ihre Musik kopiert oder altbacken klingt.

    

     

    

    

     

Mit dem jungen, aber hervorragenden Gitarristen Jason Barwick dem ebenfalls recht jungen Schlagzeuger Kurtis Smith sowie seinem Vater, Bassist Tim Smith stehen zwei Generationen zusammen auf der Bühne. Das Tim vom Rocksound der späten 60’er und frühen 70’er geprägt ist, ist nachvollziehbar. Aber auch die beiden Youngster Jason und Kurtis scheinen die Musik dieser Ära mit der Muttermilch aufgesogen zu haben. Anders ist es nicht zu verstehen, wie traumwandlerisch und spieltechnisch versiert sie diesen Stil spielen.

    

    

     

    

    

    

Nach einem Intro, das sich wie der Soundtrack zu einem Italo-Western anhörte, betraten die drei die Bühne und legten ohne Umschweife sofort los wie die Feuerwehr. Neben dem druckvollen Sound, den diese klassische Dreierbesetzung spielt, ist vor allem die Bühnenpräsenz aller drei Musiker beachtenswert.

     

    

    

     

     

Während Kurtis mit großen Gesten seine Felle bearbeitete und ihm sein Vater dies mit ebensolcher Dynamik am Bass gleichtat, wirkte Jason wie ein aufgedrehter, voller Energie strotzender Rock’n’Roller, der wie ein Flummi über die Bühne hüpfte. Der Junge entlud seine Energie in Bewegung und spielte dabei traumwandlerisch in einer Mischung aus Jimi Hendrix, Jimmy Page und Pete Townshend. Da wurde dann auch schon mal die Gitarre mit einem Bogen gestrichen, die Gitarre über Kopf gespielt, am Mikroständer gerieben oder einfach mal an die PA gelegt um eine Rückkopplung zu erzeugen. Bei so manchem Besucher kamen da nostalgische Erinnerungen an große Musiker hoch.

    

     

    

     

    

    

Stilistisch boten die Briten einen kraftvollen Blues durchtränkten Rock, der in einigen Passagen Zitate von berühmten Bands enthielt. Neben Hendrix und The Who gehörten auch unter anderem Led Zeppelin und Pink Floyd (in den wenigen ruhigeren Passagen) dazu. Und neben ihren eignen Stücken hatten sie mit „Little Wing“ auch eine Jimi Hendrix-Nummer im Programm, die sie in ihrer eigenen Version spielten.

     

    

    

     

     

An Led Zeppelin erinnerte auch Jason’s Bearbeitung seiner Gitarrensaiten mit einem Bogen. Damit holte er wie einst Jimmy Page schwebende Sounds aus seinem Instrument oder er schlug mit dem Bogen auf die Saiten um einen rhythmischen Part hinzuzufügen. Herrliche Soli bauten die drei in ihren Set ein und sorgten mit ihren Ansprachen auch immer wieder für Begeisterungsstürme im Publikum.

    

     

    

    

     

    

Im letzten Song des regulären Sets hatte dann auch Kurtis die Gelegenheit zu zeigen, welch ausgefeilter und technisch versierter Schlagzeuger er ist. In dem minutenlangen Solo brillierte er dadurch, nicht einfach nur technische Kunststücke aneinanderzureihen, vielmehr war sein Drumsolo homogen und melodisch aufgebaut, ohne die Finesse zu vernachlässigen. Krönender Höhepunkt war der Moment, in dem er seine Schlagstöcke wegwarf und einen Part, den er nur mit seinen bloßen Händen spielte, ins Solo einbaute.

     

    

     

    

    

The Brew UK lieferten einen grandiosen Auftritt ab, der von der ersten Sekunde an mitreißend und berauschend war. Das Highlight des Festivals.

    

    

    

                   

    

     
 

 
 

Setlist

Six Dead

Master And The Puppetter

Every Gig Has A Neighbour

Postcode Hero

Little Wing

The Third Floor

Surrender It All

KAM

A Million Dead Stars

 

 
Peter Panka's Jane Stephan Schelle, 03.10.2013

Menue: German Kultrock Festival 2013