Subsignal
(Zentrum Altenberg, Oberhausen, 22.03.2024)


     

Es ist Anfang der Osterferien, die Autobahnen sind voll und es regnet in Strömen. Doch Subsignal empfangen die Besucher – nach dem Anheizer Powerized – mit Stücken ihres neuen Albums „A Poetry Of Rain”. Die Band spielte neben drei Songs vom neuen Album einen Streifzug aus ihren zuvor veröffentlichten Studioalben und mit „The Lonely Views of Condors” einen Song von Markus und Arnos vorheriger Band Sieges Even, aus denen dann Subsignal hervorging.

    

     

    

Zwischen ihrem letzten Studioalbum „La Muerta“ und dem neuesten Werk „A Poetry Of Rain“ sind gut sechs Jahre ins Land gegangen.  Das hatte auch mit der Corona-Epidemie zu tun. Jetzt aber sind sie wieder in alter Frische zurück, was das neue Album deutlich beweist. Und auch live waren sie in Oberhausen wieder in Topform.

    

    

     

Gegenüber ihrer 2019’er Tour hatten sie sieben andere Stücke, darunter drei vom neuen Album („Sliver (The Sheltered Garden“, „Marigold“ und „Melencolia One“) auf der Setlist, die sich perfekt ins Programm einfügten. Für meinen Geschmack hätten aber gerne noch weitere Songs des neuen Albums, wie etwa das grandiose „The Art Of Giving In“ oder das atmosphärische „Impasse“ in die Setlist genommen werden können. Vielleicht im Herbst, wo die Band eventuell erneut live in Oberhausen spielen wird.

    

    

Das LineUp ist bis auf den Wechsel am Bass konstant geblieben. So standen auf der Bühne Arno Menses (Gesang), Markus Steffen (Gitarre), Markus Maichel (Keyboards), Dirk Brand (Schlagzeug) und Martijn Horsten (Bass). Markus Maichel steuerte neben herrlichen Keyboardflächen und Akkorden des Öfteren Backgroundvocals bei, die er synthetisch leicht verfremdete.

     

    

    

Die Band legte sofort mit dem Song „Tempest“ vom 2015’er Album „The Beacon Of Somewhere Sometime“ mit einem mächtigen Brett los. Denn neben herrlichen Gesangsharmonien zeichnet sich das Stück durch kraftvolles Schlagwerk und mächtiges Riffing aus. Mit „The Bells of Lyonesse“ stand dann der erste von drei Songs ihres vorletzten Studioalbums „La Muerta“ auf dem Programm. Hier stimmte die Kombination aus herrlichen Melodien und druckvollen Rhythmen perfekt. Knackig ging es dann mit dem Song „Sliver (The Sheltered Garden)“ weiter. Ein Toptitel ihres aktuellen Albums „A Poetry Of Rain“.

     

    

Dirk Brand ist ein herausragender Schlagzeuger, was er bei diesem Konzert wieder eindrucksvoll unter Beweis stellte. Die Bearbeitung der Felle und Becken erfolgte mal filigran, dann wieder mit ungeheurem Druck. Bei „Melancolia One“ baute er beispielsweise einen Reggearhythmus ein, während er bei „Feeding Utopia“ wie das Tier aus der Muppetshow mit ungeheurem Druck und unglaublicher Leidenschaft für einen Rhythmusorkan sorgte.

    

    

    

Bei „Marigold“ schlug dann der Fehlerteufel zu, denn erst versagte das Funksystem von Bassist Martijn Horsten und kurz darauf auch das System von Arno Menses Mikro. Die Beiden schlossen kurzerhand ein Kabel an (es lebe die alte Technik) und konnten so den Song beenden.

     

    

Mit „The Lonely Views of Condors“ hatten sie dann auch noch einen Song von Sieges Even (vom Album „The Art Of Navigating By The Stars“) im Programm. Hier zeigte sich, das die letzte Phase von Sieges Even nicht weit vom Sound von Subsignal entfernt liegt, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass mit Arnos Einstieg in die Band, diese melodischer wurde und die technischen Frickeleien zurückgefahren wurden. Mit einer Mischung aus Progmetal und AOR endete der offizielle Teil des Sets dann mit dem tollen „The Passage“.

    

    

    

Als Zugaben hatten Subsignal dann noch die grandiosen Songs „Paraiso“ und „Paradigm“ auf dem Zettel. So wollten sie dann eigentlich die Bühne verlassen. Da aber so eine tolle Stimmung in Oberhausen herrschte und die Band mit der Version von „Marigold“ nicht zufrieden war, spielten sie es in Perfektion – ohne technische Probleme – am Ende der Show als dritte, ungeplante Zugabe.

       

    

    

Subsignal bewiesen eine unglaubliche Präsenz auf der Bühne, allen voran Arno Menses und Dirk Brand. Mastermind Markus Steffen glänzte durch seine unglaubliche Saitenarbeit und Markus Maichel unterstützte den Sound mit seinen Keyboards perfekt. Und der neue Bassist Matijn Horsten hat sich perfekt in die Band eingefunden und ist nun festes Mitglied von Subsignal. Subsignal sind live einfach eine Wucht. Einziges kleines Manko: Direkt vor der Bühne war der Sound etwas zu laut.

    

                        

    

Setlist

Tempest

The Bells of Lyonesse

Sliver (The Sheltered Garden)

Feeding Utopia

The Sea

La Muerta

Marigold

Melencolia One

The Lonely Views of Condors (Sieges Even cover)

The Trick Is to Keep Breathing

The Passage

Zugaben

Paraíso

Paradigm

Marigold

Stephan Schelle, März 2024

 

 

Besetzung

Arno Menses (Gesang)
Markus Steffen (Gitarre)
Markus Maichel (Keyboards)
Dirk Brand (Schlagzeug)
Martijn Horsten (Bass)

 

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