Es
ist Anfang der Osterferien, die Autobahnen sind voll und es regnet in Strömen.
Doch Subsignal empfangen die Besucher – nach dem Anheizer Powerized –
mit Stücken ihres neuen Albums „A Poetry Of Rain”. Die Band spielte
neben drei Songs vom neuen Album einen Streifzug aus ihren zuvor veröffentlichten
Studioalben und mit „The Lonely Views of Condors” einen Song von
Markus und Arnos vorheriger Band Sieges Even, aus denen dann Subsignal
hervorging.
Zwischen
ihrem letzten Studioalbum „La Muerta“ und dem neuesten Werk „A
Poetry Of Rain“ sind gut sechs Jahre ins Land gegangen.
Das hatte auch mit der Corona-Epidemie zu tun. Jetzt aber sind sie
wieder in alter Frische zurück, was das neue Album deutlich beweist. Und
auch live waren sie in Oberhausen wieder in Topform.
Gegenüber
ihrer 2019’er Tour hatten sie sieben andere Stücke, darunter drei vom
neuen Album („Sliver (The Sheltered Garden“, „Marigold“ und
„Melencolia One“) auf der Setlist, die sich perfekt ins Programm einfügten.
Für meinen Geschmack hätten aber gerne noch weitere Songs des neuen
Albums, wie etwa das grandiose „The Art Of Giving In“ oder das atmosphärische
„Impasse“ in die Setlist genommen werden können. Vielleicht im
Herbst, wo die Band eventuell erneut live in Oberhausen spielen wird.
Das
LineUp ist bis auf den Wechsel am Bass konstant geblieben. So standen auf
der Bühne Arno Menses (Gesang), Markus Steffen (Gitarre), Markus Maichel
(Keyboards), Dirk Brand (Schlagzeug) und Martijn Horsten (Bass). Markus
Maichel steuerte neben herrlichen Keyboardflächen und Akkorden des Öfteren
Backgroundvocals bei, die er synthetisch leicht verfremdete.
Die
Band legte sofort mit dem Song „Tempest“ vom 2015’er Album „The
Beacon Of Somewhere Sometime“ mit einem mächtigen Brett los. Denn neben
herrlichen Gesangsharmonien zeichnet sich das Stück durch kraftvolles
Schlagwerk und mächtiges Riffing aus. Mit „The Bells of Lyonesse“
stand dann der erste von drei Songs ihres vorletzten Studioalbums „La
Muerta“ auf dem Programm. Hier stimmte die Kombination aus herrlichen
Melodien und druckvollen Rhythmen perfekt. Knackig ging es dann mit dem
Song „Sliver (The Sheltered Garden)“ weiter. Ein Toptitel ihres
aktuellen Albums „A Poetry Of Rain“.
Dirk
Brand ist ein herausragender Schlagzeuger, was er bei diesem Konzert
wieder eindrucksvoll unter Beweis stellte. Die Bearbeitung der Felle und
Becken erfolgte mal filigran, dann wieder mit ungeheurem Druck. Bei
„Melancolia One“ baute er beispielsweise einen Reggearhythmus ein, während
er bei „Feeding Utopia“ wie das Tier aus der Muppetshow mit ungeheurem
Druck und unglaublicher Leidenschaft für einen Rhythmusorkan sorgte.
Bei
„Marigold“ schlug dann der Fehlerteufel zu, denn erst versagte das
Funksystem von Bassist Martijn Horsten und kurz darauf auch das System von
Arno Menses Mikro. Die Beiden schlossen kurzerhand ein Kabel an (es lebe
die alte Technik) und konnten so den Song beenden.
Mit
„The Lonely Views of Condors“ hatten sie dann auch noch einen Song von
Sieges Even (vom Album „The Art Of Navigating By The Stars“) im
Programm. Hier zeigte sich, das die letzte Phase von Sieges Even nicht
weit vom Sound von Subsignal entfernt liegt, was vor allem darauf zurückzuführen
ist, dass mit Arnos Einstieg in die Band, diese melodischer wurde und die
technischen Frickeleien zurückgefahren wurden. Mit einer Mischung aus
Progmetal und AOR endete der offizielle Teil des Sets dann mit dem tollen
„The Passage“.
Als
Zugaben hatten Subsignal dann noch die grandiosen Songs „Paraiso“ und
„Paradigm“ auf dem Zettel. So wollten sie dann eigentlich die Bühne
verlassen. Da aber so eine tolle Stimmung in Oberhausen herrschte und die
Band mit der Version von „Marigold“ nicht zufrieden war, spielten sie
es in Perfektion – ohne technische Probleme – am Ende der Show als
dritte, ungeplante Zugabe.
Subsignal
bewiesen eine unglaubliche Präsenz auf der Bühne, allen voran Arno
Menses und Dirk Brand. Mastermind Markus Steffen glänzte durch seine
unglaubliche Saitenarbeit und Markus Maichel unterstützte den Sound mit
seinen Keyboards perfekt. Und der neue Bassist Matijn Horsten hat sich
perfekt in die Band eingefunden und ist nun festes Mitglied von Subsignal.
Subsignal sind live einfach eine Wucht. Einziges kleines Manko: Direkt vor
der Bühne war der Sound etwas zu laut.