R P W L  live
Zentrum Altenberg, Oberhausen, 13.11.2022
 


   

Knapp 10 Minuten nach dem Support von TANYC betraten dann Yogi Lang (Gesang, Moog), Kalle Wallner (Gitarren), Markus Jehle (Keyboards), Marc Turiaux (Schlagzeug) und Markus Grützner (Bass) sowie die Backgroundsängerinnen Carmen Tannich-Wallner und Caroline von Brünken die Bühne. Bassist Markus Grützner hat sich mittlerweile perfekt ins LineUp integriert und spielte seine Parts eher unaufgeregt und sehr banddienlich. Da RPWL zu ihrem 25jährigen Bestehen ein Best Of-Programm präsentierten, bevor sie dann im Frühjahr 2023 ihr neues, 2023‘er Album live promoten werden, war kein Platz für Coverversionen, stattdessen fokussierten sie sich auf ihre eigenen Stücke und präsentierten einen Streifzug aus ihren bisherigen Alben mit Ausnahme ihres Konzeptalbums „Wanted”.

    

   

   

Was soll man eigentlich noch zu dieser Band sagen? Sie liefern seit 22 Jahren, nachdem sie sich 1997 gegründet haben, qualitativ hochwertige Alben ab und ihre Konzerte sind immer ein Hochgenuss. Damit gehören sie seit vielen Jahren zur Speerspitze – nicht nur – des deutschen Progressive-/Artrocks. Das liegt an den tollen Songs und an der traumwandlerischen Liveperformance die immer wieder für Begeisterung beim Publikum sorgt. So war das dann auch am 13.11.2022 in Oberhausen, wo sie förmlich abgefeiert wurden.

    

     

    

     

Gleich mit einem Highlight starteten sie in ihr zweistündiges Programm. „Hole In The Sky” vom 2000’er Debütalbum ist ein Klassiker, der bei Livekonzerten im Quatrosound dargeboten wird. Damit hatten sie das Publikum sofort auf Betriebstemperatur gebracht. Es folgten weitere Stücke, die zwar nicht in chronologischer Reihenfolge ihres Erscheinens gespielt wurden, die aber von ihrer Zusammenstellung sehr gut miteinander harmonierten.

    

    

    

Zum Antikriegssong „Silenced”, meinte Yogi nur, dass er leider immer noch unglaublich aktuell ist. Und in der Tat gibt es auf unserem Planeten immer irgendwo kriegerische Handlungen, nur spüren wir sie im Moment besonders deutlich. Während des Songs wechselte Yogi dann an den Moog und spielte mit Markus zusammen eine wunderbare Keyboardpassage.

     

    

     

In „A New World”, vom letzten Studioalbum „Tales From Outer Space”, thematisieren sie die Existenz von UFOs. Dazu haben sie ein wunderbares, humorvolles Video erstellt, das bei youtube abrufbar ist. Dem folgte dann „Light Of The World”, das von der Serie „Ancient Aliens” inspiriert ist, die den Bandmitgliedern sehr gefällt. Yogi meinte, dass man sich diese Serie unbedingt mal anschauen solle. Im Song stellt sich die Band dann auch die Frage, was Außerirdische wohl von uns Menschen halten.

    

    

     

Als RPWL ihr zweites Album „Trying To Kiss The Sun” einspielten, das im Jahr 2002 veröffentlicht wurde, fehlte ihnen am Ende noch ein Titelstück, wie Yogi erklärte. Und mit dem Titelsong „Trying To Kiss The Sun” haben sie dann einen Klassiker geschaffen, der immer wieder in ihren Livesets auftaucht. Und welche Magie dieses Stück ausstrahlt, zeigte sich auch an diesem Abend. „The Shadows” von ihrem Konzeptalbum „Beyond Man And Time” und das wunderbare „Unchained The Earth”, das Ohrwurmqualitäten besitzt, beendeten dann den offiziellen Teil des Sets.

    

     

    

     

Nach einer sehr kurzen Pause folgte dann der Zugabeteil mit „What I Really Need” und dem heimlichen Hit der Band, „Roses”, das aus allen Kehlen mitgesungen wurde. Yogi zeigte sich sehr froh darüber, nach dem „Corona-Kack” endlich wieder live vor Publikum zu spielen und bedankte sich beim Publikum für das zahlreiche Erscheinen und die Begeisterung. Das Stück „Roses” widmete er dann auch allen Anwesenden.

    

     

    

Livemusik mit anderen Menschen und vor allem den Musikern zu erleben, ist einfach unerreicht und es ist daher wichtig, dass vor allem auch die kleineren Veranstaltungen gut besucht werden, um das so wichtige Kulturleben zu erhalten.

     

    

     

RPWL lieferten am 13.11.2022 eine grandiose Performance ab. Zu Kalle Wallner muss man wirklich kaum noch was sagen, denn mit seinem Gitarrenspiel welches durch Virtuosität, Technik, Stilvielfalt und Atmosphäre besticht, gehört er für mich zu den besten Gitarristen, die wir in unserem Land haben. Es ist immer wieder eine Freude, ihm auf die Finger zu schauen und seinem Spiel zu lauschen.

    

     

    

Die Songs waren von herrlichen Instrumentalpassagen durchzogen, bei denen alle ihre Qualitäten beweisen konnten. Marc spielte perfekt sein Drumkit und bewies, dass auch ungerade Taktarten kein Problem für ihn darstellen. Neben ihm sorgte Markus Grützner für den perfekten rhythmischen Unterbau, der die Stücke nach vorn trieb. Markus Jehle sorgte – wie immer – mit seinen herrlichen Soli und atmosphärischen Sounds für proggiges Feeling und Yogi am Mikro und Moog ist einfach eine Bank. Dazu hat die Band mit Carmen Tannich-Wallner und Caroline von Brünken, zwei stimmgewaltige Backgroundsängerinnen, die hervorragend den Gesamtsound ergänzen.

    

     

    

 
 

Setlist

Hole in the Sky
Sleep
Breath In, Breath Out
Silenced
A New World
Light of the World
3 Lights
The Fisherman
Trying To Kiss The Sun
The Shadow
Unchain the Earth

Zugabe

What I Really Need
Roses

Stephan Schelle, November 2022

 

 
  TANYC live  

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