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Knapp
10 Minuten nach dem Support von TANYC betraten dann Yogi Lang (Gesang,
Moog), Kalle Wallner (Gitarren), Markus Jehle (Keyboards), Marc Turiaux
(Schlagzeug) und Markus Grützner (Bass) sowie die Backgroundsängerinnen
Carmen Tannich-Wallner und Caroline von Brünken die Bühne. Bassist
Markus Grützner hat sich mittlerweile perfekt ins LineUp integriert und
spielte seine Parts eher unaufgeregt und sehr banddienlich. Da RPWL zu
ihrem 25jährigen Bestehen ein Best Of-Programm präsentierten, bevor sie
dann im Frühjahr 2023 ihr neues, 2023‘er Album live promoten werden,
war kein Platz für Coverversionen, stattdessen fokussierten sie sich auf
ihre eigenen Stücke und präsentierten einen Streifzug aus ihren
bisherigen Alben mit Ausnahme ihres Konzeptalbums „Wanted”.
Was
soll man eigentlich noch zu dieser Band sagen? Sie liefern seit 22 Jahren,
nachdem sie sich 1997 gegründet haben, qualitativ hochwertige Alben ab
und ihre Konzerte sind immer ein Hochgenuss. Damit gehören sie seit
vielen Jahren zur Speerspitze – nicht nur – des deutschen
Progressive-/Artrocks. Das liegt an den tollen Songs und an der
traumwandlerischen Liveperformance die immer wieder für Begeisterung beim
Publikum sorgt. So war das dann auch am 13.11.2022 in Oberhausen, wo sie förmlich
abgefeiert wurden.
Gleich
mit einem Highlight starteten sie in ihr zweistündiges Programm. „Hole
In The Sky” vom 2000’er Debütalbum ist ein Klassiker, der bei
Livekonzerten im Quatrosound dargeboten wird. Damit hatten sie das
Publikum sofort auf Betriebstemperatur gebracht. Es folgten weitere Stücke,
die zwar nicht in chronologischer Reihenfolge ihres Erscheinens gespielt
wurden, die aber von ihrer Zusammenstellung sehr gut miteinander
harmonierten.
Zum
Antikriegssong „Silenced”, meinte Yogi nur, dass er leider immer noch
unglaublich aktuell ist. Und in der Tat gibt es auf unserem Planeten immer
irgendwo kriegerische Handlungen, nur spüren wir sie im Moment besonders
deutlich. Während des Songs wechselte Yogi dann an den Moog und spielte
mit Markus zusammen eine wunderbare Keyboardpassage.
In
„A New World”, vom letzten Studioalbum „Tales From Outer Space”,
thematisieren sie die Existenz von UFOs. Dazu haben sie ein wunderbares,
humorvolles Video erstellt, das bei youtube abrufbar ist. Dem folgte dann
„Light Of The World”, das von der Serie „Ancient Aliens”
inspiriert ist, die den Bandmitgliedern sehr gefällt. Yogi meinte, dass
man sich diese Serie unbedingt mal anschauen solle. Im Song stellt sich
die Band dann auch die Frage, was Außerirdische wohl von uns Menschen
halten.
Als
RPWL ihr zweites Album „Trying To Kiss The Sun” einspielten, das im
Jahr 2002 veröffentlicht wurde, fehlte ihnen am Ende noch ein Titelstück,
wie Yogi erklärte. Und mit dem Titelsong „Trying To Kiss The Sun”
haben sie dann einen Klassiker geschaffen, der immer wieder in ihren
Livesets auftaucht. Und welche Magie dieses Stück ausstrahlt, zeigte sich
auch an diesem Abend. „The Shadows” von ihrem Konzeptalbum „Beyond
Man And Time” und das wunderbare „Unchained The Earth”, das
Ohrwurmqualitäten besitzt, beendeten dann den offiziellen Teil des Sets.
Nach
einer sehr kurzen Pause folgte dann der Zugabeteil mit „What
I Really Need”
und dem heimlichen Hit der Band, „Roses”, das aus allen Kehlen
mitgesungen wurde. Yogi zeigte sich sehr froh darüber, nach dem
„Corona-Kack” endlich wieder live vor Publikum zu spielen und bedankte
sich beim Publikum für das zahlreiche Erscheinen und die Begeisterung.
Das Stück „Roses” widmete er dann auch allen Anwesenden.
Livemusik
mit anderen Menschen und vor allem den Musikern zu erleben, ist einfach
unerreicht und es ist daher wichtig, dass vor allem auch die kleineren
Veranstaltungen gut besucht werden, um das so wichtige Kulturleben zu
erhalten.
RPWL
lieferten am 13.11.2022 eine grandiose Performance ab. Zu Kalle Wallner
muss man wirklich kaum noch was sagen, denn mit seinem Gitarrenspiel
welches durch Virtuosität, Technik, Stilvielfalt und Atmosphäre
besticht, gehört er für mich zu den besten Gitarristen, die wir in
unserem Land haben. Es ist immer wieder eine Freude, ihm auf die Finger zu
schauen und seinem Spiel zu lauschen.
Die
Songs waren von herrlichen Instrumentalpassagen durchzogen, bei denen alle
ihre Qualitäten beweisen konnten. Marc spielte perfekt sein Drumkit und
bewies, dass auch ungerade Taktarten kein Problem für ihn darstellen.
Neben ihm sorgte Markus Grützner für den perfekten rhythmischen
Unterbau, der die Stücke nach vorn trieb. Markus Jehle sorgte – wie
immer – mit seinen herrlichen Soli und atmosphärischen Sounds für
proggiges Feeling und Yogi am Mikro und Moog ist einfach eine Bank. Dazu
hat die Band mit Carmen Tannich-Wallner und Caroline von Brünken, zwei
stimmgewaltige Backgroundsängerinnen, die hervorragend den Gesamtsound
ergänzen.
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