Riverside
Night Of The Prog XVII, Loreley, 19.07.2024
 


    

Die polnische Progressive Rockband Riverside, die zu Beginn ihrer Karriere noch stark dem Stil von Porcupine Tree nacheiferte, hat sich längst aus dem großen Schatten von Steven Wilson & Co. herausgearbeitet und gehört mittlerweile zu den Stilbildenden Bands in der Szene. Mit zahlreichen Tourneen, mehr als 700 Live-Shows weltweit, sieben Alben, zwei Mini-Alben und zwei Live-Alben ist die Band zu einer der führenden Gruppen des modernen Progressive Rock geworden.

    

     

    

Riverside, das sind Marius Duda (Gesang, Bass), Michal Łapaj (Keyboards), Piotr Kozieradzki (Schlagzeug) und Maciej Meller (Gitarre), waren das fünfte Mal beim Night Of The Prog auf der Bühne und waren ein würdiger Headliner. Im Gepäck hatten sie nicht nur Stücke ihres letzten Albums „ID.Entity“, sondern boten auch einen Streifzug durch ihr bisheriges Repertoire.

    

    

    

Riverside hatten eine eigene Lightshow mitgebracht, die aus weiteren Strahlern auf Ständern am hinteren Bühnenrand sowie zahlreichen Lasern bestand. Die Polen, die zum fünften Mal beim Night Of The Prog antraten, waren ein würdiger Headliner, der schon zu Beginn frenetisch gefeiert wurde. Natürlich hatten sie einige Stücke ihres aktuellen Albums „ID.Entity“, auf dem sie etwas anders als sonst klingen, mitgebracht.

    

     

Die Band war gut aufgelegt und Marius Duda wieder sehr redselig, denn er gab zwischen den Stücken einige Kommentare ab. Vor allem bei „Conceiving You“ sollte dies am Ende ihres Gigs für Gänsehaut sorgen.

    

    

     

„O2 Panic Room“ ist ein Klassiker und Livefavorit. In dem Stück verharrte die Band, kurz vor der Passage „Sweet Shelter Of Mine“ und erstarrte zur Salzsäulen. Das sah jetzt aus wie in einem Wachsfigurenkabinett. Nur Schlagzeuger Piotr Kozieradzki animierte das Publikum mit Handzeichen laut zu skandieren und die Band so zum Weiterspielen zu animieren. Erst als das Publikum dem lautstark nachkam – es verging eine Weile – setzten Riverside das Stück fort. Das hatte schon was Magisches.

    

    

    

In „Left Of“ wurde dann auch wieder lauthals aus tausenden Kehlen das „Oh, oh, oh, oh ….“ Gesungen, was zu einer Gänsehaut führte. In dem Song „The Place Where I Belong“ kam vor allem durch die Keyboards leichtes Doors-Feeling auf, was in einer kurzen Passage vom Doors-Klassiker „Riders On The Storm“ mündete.

     

    

Und bei dem neuen Song „Friend Of Foe“, das mit 80’er Jahre Keyboardsounds durchzogen war und ein wenig nach A-Ha klang, stieg die Stimmung noch um ein Weiteres im Publikum.

    

    

     

Den Abschluss bildete dann das wunderbare, und in einer Extended Version von fast 15 Minuten dargebotene „Conceiving You“. Hier dehnte die Band die Soli aus und in der zweiten Hälfte sprach Marius im Flüsterton, während atmosphärische Keyboardsounds über das Gelände zogen. Marius forderte das Publikum flüsternd auf ein gehauchtes „AAAAHHHH“ abzugeben, es sollte nicht geschrien werden. Das versuchte er dann drei Mal, klappte aber nicht bei allen Besuchern. Er meinte nur „Ihr habt es versucht“. Danach forderte er das Publikum auf lauthals zu schreien und dem folgten alle mit einem ohrenbetäubenden Schrei. Das hatte was Befreiendes und klang gewaltig.

    

    

    

So endete ein grandioses Konzert der Polen und ein sehr gelungener und abwechslungsreicher erster Festivaltag. Riverside entließen mit ihrem Gig ein euphorisiertes Publikum in die Nacht.

    

    

    

 

 
 

Setlist

#Addicted
O2 Panic Room
Landmine Blast
Big Tech Brother
Lost (Why Should I Be Frightened By A Hat?)
Left Out
The Place Where I Belong
Friend Of Foe
Conceiving You

Stephan Schelle, August 2024

Besetzung

Marius Duda (Gesang, Bass)
Michal Łapaj (Keyboards)
Piotr Kozieradzki (Schlagzeug)
Maciej Meller (Gitarre)

 

 
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