Nach
dem fulminanten Gig von Crippled Black Phoenix hatte es die polnische
Formation von Riverside etwas schwer, denn ihr komplex angelegter
Progressiverock mit eingewobenen Metalrhythmen kam zunächst etwas verhalten
ans Laufen.
Das
polnische Quartett bestehend aus Mariusz Duda (Gesang, Bass), Piotr
Grudzinski (Gitarre), Michal Lapaj (Keyboards) und Piotr Kozieradzki
(Schlagzeug) hatte einige Songs (insgesamt sechs Stück) vom aktuellen Album
„Shrine Of New Generation Slaves“ im Gepäck. Nach dem brachialen Rock
der Briten wirkte der Opener „New Generation Slaves“, der sehr atmosphärisch
angelegt war, doch recht verhalten. Hier wäre wahrscheinlich eine andere
Reihenfolge der Bands mit Crippled Black Phoenix (CBP) am Ende des Festivals
die bessere Variante gewesen.
Auch
das folgende „The Depth Of Self-Delusion“ mit seinem akzentuierten und
tollen Bassspiel von Marius kam zunächst noch nicht wirklich zur Geltung,
was schade ist, denn der Song hat ein hohes Potenzial und bietet intensive
Sounds, die in der Studiofassung sofort gefangen nehmen. Aber auch dieser
Song litt unter den Einwirkungen die CBP zuvor hinterlassen hatten.
Mit
„Feel Like Falling“ strampelten sich Riverside so langsam frei und man
war in ihrem Set angekommen. Vor allem aber Songs wie „Reality Dream
III“ und das hinreißende „Egoist Hedonist“ sorgten dafür, das der
Gig von Riverside doch noch die erwartete Klasse erreichte. Während Piotr
Kozieradzki hinter seinem Schlagzeug kaum zu sehen war und Gitarrist und
Gitarrist Piotr Grudzinski eher unaufgeregt sein Instrument spielte, zeigte
sich Sänger und Bassist Mariusz Duda als antreibender Frontman und
Keyboarder Michal Lapaj ging streckenweise richtig an seinen
Tasteninstrumenten ab.
Im
Nachgang betrachtet lieferten Riverside ebenfalls ein großartiges Konzert
ab, das nur aufgrund des fulminanten Auftritts von CBP - zu Unrecht - etwas
in den Hintergrund geriet.
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