Ray Wilson
Night Of The Prog XI, Loreley, 15.07.2017
 


     

Im Jahr 2008 absolvierte der Brite Ray Wilson mit seiner Band Stiltskin bereits ein Konzert auf der Loreley beim Night Of The Prog. Damals musste er leider seinen Auftritt kürzen, da er nicht rechtzeitig aus Großbritannien angerfeist war, was auf Verspätung von Verkehrsmitteln zurückzuführen war. Neben Stiltskin ist er vor allem durch sein Mitwirken an Genesis’ letztem Album „Calling All Stations“ aus dem Jahr 1997 bekannt geworden.

    

     

Leider war dem – aus meiner Sicht unterbewerteten - Genesis-Album nicht der entsprechende Erfolg beschert, so dass es bei Wilsons einzigen Studioeinsatz sowie einigen Konzerten mit der britischen Legende blieb. Ray Wilson veröffentlichte aber seither auch einige Soloalben. In 2016 kamen mit „Song For A Friend“ und „Makes Me Think Of Home“ zwei völlig unterschiedliche Alben heraus, die zeigen, welch kreativer Kopf in Ray Wilson wohnt. Auf der Loreley spielte er vor allem Songs von Genesis.

     

    

Die Band auf der Loreley bestand neben Ray Wilson (Gesang, Gitarren) aus seinem Bruder Steve Wilson (Gesang, Gitarre), Ali Ferguson (Gitarren), Lawrie Macmillan (Bass), Kool Lyczek (Keyboards), Marcin Kajper (Saxophon, Flöte, Klarinette) Steffi Hoelk (Violine) und Mario Koszel (Schlagzeug).

     

    

Neben Songs von Genesis (hier waren es allein fünf Songs vom letzten Genesis-Album „Calling All Stations“) hatte er aber mit „Take It Slow“ und „Makes Me Think Of Home“ zwei eigene Songs sowie mit „Inside“ den Hit seiner Band Stiltskin mit im Programm.

     

    

     

Dass Ray Wilson hervorragende Musiker um sich geschart hat, das merkte man vom ersten Moment an. Die Band um Wilson wirkte eingespielt und agierte in blindem Verständnis. Schlagzeuger Mario Koszel konnte sich mehrfach durch tolle Soli beweisen. Stimmlich war Ray auf der Höhe von Phil Collins denn auch er versteht es eine gewisse rauchige, kehlige Art in seinen Gesang zu legen. 

    

     

Die Songs lehnten sich naturgemäß an die Originalversionen an, wurden aber von Ray und Band in ihrer eigenen Art interpretiert und mit einigen Finessen ausgeschmückt (zum Beispiel durch Violine und Blasinstrumente). Somit sind neue, mitreißende Versionen entstanden, die mit fettem Sound rüberkamen.

     

    

Die Setlist war gut gewählt und so war gleich mit dem Opener „No Son Of Mine“ das Eis gebrochen. Das Stück „Calling All Stations“ wurde durch die Violine von Steffi Hoelk verziert. „The Dividing Line“ glänzte darüber hinaus durch ein tolles Gitarrensolo von Steve Wilson und einem fetten Schlagzeug. „Not About Us“ war, wie Wilson verriet, der erste Song, den er mit Genesis zusammen geschrieben hat. Es war also kein Wunder, dass er in das Stück viel Herzblut legte. Und „Follow You, Follow Me“ spielte die Band in einer etwas folkig angehauchten Version, die dem Stück aber gut zu Gesicht stand.

     

    

     

Dann tauchte Ray weit in die Vergangenheit von Genesis ein. Als „The Carpet Crawlers“ herauskam, war Ray gerade mal vier Jahre alt. Er interpretierte das Stück hervorragend und wurde im Refrain von tausenden Stimmen begleitet. Da war Gänsehaut pur angesagt. Dem folgte dann eine fette Version von „Congo“.

    

     

Marcin Kajper an Saxophon, Flöte und Klarinette sowie Steffi Hoelk an der Violine brachten sich immer wieder sehr stimmungsvoll in die Songs ein und hoben sie so auf ein weiteres Level. Es folgten „Inside“ und „Mama“, die dann den offiziellen Teil beschlossen.

    

    

Als Zugabe hatte sich Ray dann den Peter Gabriel-Hit „Solsbury Hill“ ausgesucht, der für einen würdigen Abschluss seines tollen Konzertes sorgte. Mit seinem Gig brachte er das Publikum in beste Stimmung, die nun auf den großen Knaller Yes warteten.

    

   

 
 

Setlist

No Son Of Mine
That‘s All
Take It Slow
Calling All Stations
The Dividing Line
Home By The Sea
There Must Be Some Other Way
Makes Me Think Of Home
Not About Us
Follow Me Follow You
The Carpet Crawlers
Congo
Inside
Mama

Zugabe

Solsbury Hill

Stephan Schelle, August 2017


 
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