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Finale für Heute. Das
Quintett Pristine entknotet nun die Köpfe der nachtaktiven Zuschauer.
Hardrock oder Bluesrock? Auf alle Fälle Retro. Frontfrau Heidi Solheim gründete
die Band 2006 und war schon letztes Jahr auf dem Festival als Gast bei der
Hamburg Blues Band dabei. Die Stimmung bei der norwegischen Truppe ist
ausgezeichnet, nicht zuletzt dank des leidenschaftlichen Teams hinter den
Kulissen. Die Stimmung überträgt sich sofort auf das Areal und es folgt
eine kurzweilige zweistündige Reise in die 70er Jahre. Auch hier wird der
musikalische Hut vor Ozzy mit einer weiteren starken Interpretation von
„War Pigs“ gezogen.
Sie bedanken sich für den Aufenthalt beim ganzen
Team und stellen sicher, dass auch der Soundtechniker am Bühnenrand seinen
Applaus einfahren darf. Viele Vinyls haben sie nicht mehr, freuen sich dafür
aber genauso über Umarmungen. Grundsympathisch! Während die ersten nach
der Zugabe zurück zum Camp aufbrechen, kündigt Veranstalter Memm überraschend
an, dass der Keyboarder noch ein Solo hinlegen würde. Wenig später ist von
einem ganzen Song die Rede. Die Bühne wird freigegeben. Stille. Köpfe
drehen sich wieder um. Dann betreten Heidi Solheim und Gitarrist Espen
Elverum Jakobsen erneut die Bühne. Schon 28 Jahre spielen die beiden
zusammen. Jakobsen greift zur grün-goldenen Gitarre und setzt zu einem
langsam stampfenden Riff an. Mit „Don´t Save My Soul“ verschmelzen er
und Heidi Solheim zu einer Einheit. Pur und mit allem, was sie noch in sich
haben. Aus der Gitarre tropft der Blues schon fast auf den Boden. Die Rückkopplung
schreit. Erst als jeder mögliche Ton Saiten und Stimmbänder verlassen hat,
endet der Titel mit einem Lächeln in Heidi Solheims Gesicht.
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