Die Krautrocklegende Nektar ist eine Bank,
wenn es darum geht psychedelisch angehauchten Rock mit kräftigen Rhythmen zu
präsentieren. Die Liveinterpretationen der Band haben in den letzten Jahren
an Druck zugenommen und wirken kraftvoller denn je, so auch beim Gig in der
Balver Höhle.
Neben Bandgründer Roye Albrighton (Gesang,
Gitarre) gehören ja schon seit 2007 die beiden deutschen Musiker Peter Pichl
(Bass) und Klaus Henatsch (Keyboards) zur Gruppe. Schlagzeuger Ron Howden,
der ebenfalls zur Stammbesetzung gehört, hatte terminliche Schwierigkeiten
und so fand man in dem deutschen Schlagzeuger Norbert „Panza“ Lehmann (hat
schon bei Epitaph, Karthago und Mother Jane gespielt) für zwei Gigs der Tour
einen veritablen Ersatz.
Das Programm der Band bestand aus Stücken
der kompletten Schaffenszeit und ist auch auf der aktuellen LiveCD „Fortyfied“
enthalten. Die CD spiegelt gut wieder, was einen bei den aktuellen
Nektar-Konzerten erwartet.
Allerdings hatte die Band mit einem
schlechteren Sound, als die anderen Bands zu kämpfen, was leider in einer zu
lauten Abmischung mündete, die den tollen Stücken von Nektar nicht gerecht
wurde. So verkamen einige Passagen zu einem etwas breiigen Sound.
Musikalisch sprechen aber die Stücke ganz für sich. Allein „Cryin’ In The
Dark“ mit seiner tollen Gitarrenhookline ist ein Genuss. Und mit diesem
Stück startete die Band in den Gig.
Aufgrund des kürzeren Sets (Nektar spielen
sonst immer mehr als zwei Stunden), fehlten natürlich so hypnotische Stücke
wie „King Of Twilight“ und „Remember The Future“, aber auch die gebotenen
Songs wie „Desolation Valley“ und „Recycled“ konnten überzeugen. Auch Nektar
mussten, da die Zeit schon zu weit vorangeschritten war und ja mit Jane der
Hauptact noch ausstand, auf ein Stück verzichten. So fiel die geplante
Zugabe „Man In The Moon“ dem engen Zeitplan zum Opfer.
Mal von den Soundtechnischen
Schwierigkeiten abgesehen, boten Nektar – wie immer – einen souveränen Gig,
der eine Menge Spaß machte.
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