Mostly Autumn
(Zentrum Altenberg, Oberhausen, 30.03.2025)


    

Die britische Band Mostly Autumn gastierte am 30.03.2025, nach 2022 und 2024, zum dritten Mal im Zentrum Altenberg in Oberhausen. Das Konzert fand im Rahmen einer fünftägigen Tour mit einem Konzert in Frankreich, einem in Holland und drei Gigs in Deutschland statt, um ihr neues Album „Seawater“ zu promoten, aus dem sie vier Stücke im Programm hatten.

    

     

Die Band spielte in unveränderter Zusammensetzung mit Bryan Josh (Gitarren, Gesang), Olivia Sparnenn-Josh (Gesang, Percussion), Angela Gordon (Keyboards, Flöte, Gesang), Chris Johnson (Gitarren, Gesang), Andy Smith (Bass), Henry Rogers (Schlagzeug) und Ian Jennings (Keyboards).

    

    

Zu einem Keyboardintro kam die Band bis auf Olivia, die erst kurz vor ihrem Gesangseinsatz ans Mikro trat, auf die Bühne. Dann startete die Band in eine sehr druckvolle Version von „Tomorrow Dies“. Das Stück hat sich als perfekter Opener erwiesen und wurde bei den Touren 2022 und 2024 ebenfalls als Anheizer für das Publikum genutzt. Was für ein treibender Song, der das Publikum sofort in seinen Bann zog. So druckvoll machten Mostly Autumn dann auch gleich mit „Answer The Question“ weiter.

     

    

„Why Do We Remember All The Rain“ war dann der erste Song von ihrem neuen Album „Seawater“. In ihm gab es dann auch erstmals - vor allem durch das Flötenspiel von Angela Gordon und die Akustikgitarre von Chris Johnson - ein keltisches Folkflair. Die beiden treten in England auch als Duo gemeinsam auf.

    

     

In „Future Is A Child“ übernahm dann zunächst Bryan den Leadgesang, während Olivia mit ihrer kraftvollen Stimme den Refrain übernahm. Hier mischte die Band sanfte mit kraftvollen Passagen um zum Ende hin in einem ekstatischen Part zu enden.

    

    

    

„Passangers“ war ein sanfter, eindringlicher Song mit leicht bluesiger Gitarre. Dazu passend wurden auf der rückwärtigen Leinwand brennende Kerzen gezeigt. Ein Song, der einen aus dem Hier und Jetzt entführte und der von Olivias eindrucksvollem Gesang getragen wurde.

    

     

„Silver Glass“, bei dem zunächst Chris den Leadgesang übernahm, begann mit einer sanften Keyboardpassage. Der erste Teil bestand aus einem sanften, balladesken Part, der sich dann, als Olivia wieder mit einstieg rhythmischer wurde. Bryan sorgte darüber hinaus mit einem herrlichen Gitarrensolo für Gänsehaut.

    

    

Zu „The Night Sky“, das mit Windrauschen, perlenden Keyboardklängen und einer floydigen Gitarre aufwartete, kam dann Angela Gordon erstmals mit ihrer Querflöte an den vorderen Bühnenrand. Ein sehr schöner Song, der zum Schluss noch an Volumen gewann.

    

    

         

Mit einem kraftvollen rhythmischen Riff von Bryan startete die Band dann in den nächsten Song „Deep Borrowdale“. Ein knackiger Rocksong, der richtig gut abging und auch ein leicht amerikanisches Flair verströmte.

    

    

Mit einer rhythmischen Gitarrenpassage begann „Changing Lives“, bei dem Chris sang und das Publikum zu einer „Oh, oh, oh, oh ...“-Gesangseinlage aufforderte, was aus zahlreichen Stimmen zurückgegeben wurde. In solchen Momenten macht sich immer eine Gänsehaut breit. Dann folgte eine treibende Version von „Into The Stars“.

    

     

„When We Ran“ ist ein Song, den Bryan seinem verstorbenem Vater gewidmet hat, dessen Konterfei auch während des Songs groß auf der Leinwand prangte. Das Stück begann zunächst sehr ruhig. Nach einigen Momenten kamen dann Keyboardsounds auf, die mich ein wenig an Jean Michel Jarre erinnerten. Danach nahm der Song dann Fahrt auf, als die Band mit einstieg und sich Bryan den Gesang mit Olivia teilte.

    

    

Bevor dann mit „If Only For A Day“ ein weiterer Song ihres neuen Albums im Programm stand richtete Olivia einige Worte auf deutsch an das Publikum. Das zeigt zum einen die Bedeutung der deutschen Fans, aber auch die Verbundenheit der Band mit ihnen. Eine sehr schöne Geste, die gut vom Publikum angenommen wurde. Auch dieses Stück startete zunächst recht verhalten, hier mit Pianoklängen und Olivias Gesangsstimme, die in diesem Stück besonders zur Geltung kam. Dann entwickelte sich das Stück aber zu einem - zwar noch gemäßigten - aber doch kraftvolleren Song, bei dem Bryan wieder ein hinreißendes Gitarrensolo beisteuerte und das in einem fulminanten Ende mündete.

    

    

     

Mit dem ausufernden „White Rainbow“, mit seinen mehrfachen Wendungen, endete dann der offizielle Teil des Konzertes. Zum Beginn des Stückes verließen alle außer Ian Jennings die Bühne. Er spielte sehr atmosphärische und teils auch spacige Keyboardharmonien/-melodien. Sobald dann aber der Rest der Band wieder die Bühne betrat starteten sie in eine treibende, mitreißende Version dieses Stückes, dass das Publikum zum mitklatschen anregte.

    

    

Die Band kam natürlich nicht um Zugaben herum. Diese begannen mit der sehr schönen Ballade „Gaze“, bei dem Chris und Angela eine sanfte Melodie auf Akustikgitarre und Querflöte spielten. Die beiden erzeugten eine sehr intime Stimmung. Dann folgte mit „Heroes Never Die“ ein Bandklassiker von ihrem Debütalbum. Mit dem sanften Song „Tonight“ (von der limited Edition von „The Ghost Moon Orchestra“) entließ die Band das Publikum dann entspannt in den Abend. 

    

    

Nach gut zwei Stunden endete ein intensives Konzert der britischen Band Mostly Autumn, die wieder zeigte, welch grandiose Liveband sie ist. Alle Musiker/innen agierten mit einer hohen Spielfreude und blindem Verständnis. Die Band hat sich mittlerweile eine Fangemeinde in Deutschland erspielt, was an den beiden gut besuchten Gigs in Rüsselsheim und Oberhausen zu erkennen ist. Bei dieser Qualität müsste die Band aber noch mehr durchstarten.  

    

    

    

Setlist

Tomorrow Dies
Answer The Question
Why Do We Remember All The Rain
Future Is A Child
Passangers
Silver Glass
The Night Sky
Deep Borrowdale
Changing Lives
Into The Stars
When We Ran
If Only For A Day
White Rainbow

Zugaben

Gaze
Heroes Never Die
Tonight

Stephan Schelle, April 2025

 

Besetzung

Bryan Josh (Gitarren, Gesang)
Olivia Sparnenn-Josh (Gesang, Percussion)
Angela Gordon (Keyboards, Flöte, Gesang)
Chris Johnson (Gitarren, Gesang)
Andy Smith (Bass)
Henry Rogers (Schlagzeug)
Ian Jennings (Keyboards)

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