Marillion
Night Of The Prog XI, Loreley, 16.07.2017
 


    

Nachdem die US-Amerikaner Kansas ihre komplette Europatournee 2017 und damit auch den Auftritt auf der Loreley beim Night Of The Prog aus fadenscheinigen Gründen abgesagt haben, hat Winfried Völklein kurzfristig Ersatz für den Headliner am abschließenden Sonntag suchen müssen. Mit der britischen Formation Marillion (Steve Hogarth – Gesang und Keyboards, Steve Rothery - Gitarren, Pete Trewavas – Bass, Mark Kelly – Keyboards und Ian Mosley – Schlagzeug) wurde mehr als ein Ersatz gefunden, denn die Band gehört zur Elite im Progrock.

     

    

     

    

Darüber hinaus hat sie mit „F.E.A.R.“ aktuell ein Top-Album am Start, das zu den besten Prog-Alben des Jahres 2016 zählt. Und ganz nebenbei gehören die Mitglieder von Marillion (egal ob als Marillion, Steve Rothery Band, Transatlantic oder Fish) einfach zur Loreley. Aufgrund persönlicher Gründe musste ich das Konzert allerdings schon nach einer halben Stunde verlassen.

     

     

     

Den Großteil ihres Sets machten Songs ihres aktuellen Albums „F.E.A.R. (Fuck Everyone And Run)“ aus, von dem sie bis auf die beiden Stücke „White Paper“ und „Tomorrow’s New Country“ alles spielten. Doch bevor es mit dem Material ihres letzten Albums losging, startete die Band mit dem Song „Invisible Man“.

     

    

     

     

Die Band – außer Steve Hogarth – betrat die Bühne, während sich auf der Leinwand wabernd Computergrafiken bewegten, aus denen sich Hogarth’s Kopf formte. Fette Bassrhythmen legten derweil einen druckvollen Teppich über das Gelände und der virtuelle Hogarth sprach/sang dazu einen Text.

    

     

     

    

Nach wenigen Momenten kam er dann persönlich im schwarzen Zwirn und mit einer umgehängte Gitarre auf die Bühne und das Konzert nahm ab jetzt Fahrt auf. Hogarth ließ es sich auch nicht nehmen, anzumerken, dass sie nicht Kansas seien und machte sich über die Amerikaner ein wenig lustig ob ihrer derzeitigen Doppelmoral und fadenscheiniger Ausflüchte.

     

    

    

     

Wie man es von Marillion kennt, und so lieben es die Fans auch, legten sie ein – teils von Hogarth theatralisch inszeniertes – Konzert hin. Nach dem Zyklus von „El Dorado“ sagte Hogarth, dass er sich für sein eigenes Land schäme und wir Deutschen stolz darauf sein können, was wir geleistet haben.

     

    

     

Ich konnte in dieser ersten halben Stunde erkennen, welch perfekte Show Marillion an diesem Abend auf die Bühne brachten. Und das die Band bestens eingespielt ist, das haben sie schon unzählige Male gezeigt. Sie lieben und leben ihre Musik, das merkt man ihnen immer wieder an.

    

    

    

     

Ich bin der Meinung, dass Marillion, die ja eine Bank auf dem Night Of The Prog sind, mehr als nur ein Ersatz für Kansas waren, auch wenn ich gerne das komplette Album „Leftoverture“ von der amerikanischen Band live erlebt hätte.

    

    

    

 
 

Setlist

Invisible Man
El Dorado
Living In Fear
The Leavers
Easter
The New Kings
Man Of Thousand Faces
Gaza

Zugabe

This Strange Engine

Stephan Schelle, August 2017


 
  Chris Thompson-Konzert

 

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