Marco Glühmann, Sänger
der norddeutschen Rockband Sylvan präsentierte in den ersten 45 Minuten
acht Stücke seines Soloalbums „A Fragile Present“. Neben ihm sorgten
für die musikalische Unterstützung Kalle Wallner (Gitarren), Julian
Kellner (Gitarren), Sebastian Harnack (Bass, Basssynthesizer) und Michael
Christoph (Schlagzeug) brachten einen druckvollen Sound auf die Bretter.
Und in der Tat hatten die Stücke viel mehr Wumms als es auf dem
Studioalbum der Fall ist.
Kalle meinte später,
dass, als sie sich überlegten mit Marco auf Tour zu gehen, alle sofort
begeistert waren. Als sie dann aber merkten, was es für eine Arbeit war,
sich die Songs drauf zu schaffen, dachten sie nur: „Mein Gott, was haben
wir uns da angetan.“ Schnell habe sich das aber alles in einen großen
Spaß umgewandelt. Und auch auf der Tour hätten sie eine Menge Spaß
zusammen gehabt. Das merkte man dann auch in jedem Moment der Performance.
Anzumerken ist aber, dass vor allem auch Sebastian und Julian noch mehr
lernen mussten, denn sie waren bei dem neuen Blind Ego-Album nicht
beteiligt. Hut ab vor dieser Leistung.
Gestartet wurde in der
Reihenfolge der ersten fünf Stücke des Albums, beginnend mit dem
hymnischen Intro zu „Hear Our Voice“. Ein wunderschöner Song, der das
Konzert perfekt eröffnete. Bei diesem Opener zeigte sich aber schon, dass
die Songs wesentlich druckvoller als auf Platte dargeboten wurden.
Lediglich der Yes-artige Satzgesang konnte nicht reproduziert werden. Vor
allem Schlagzeuger Michael Christoph brachte mit seinem Spiel eine Menge
Drive und Hardrockfeeling in die Stücke, was sich zum Beispiel in
„Never Say Goodbye“ zeigte. Er übertrieb es aber nicht, ganz im
Gegenteil, sein Spiel war den Songs perfekt angepasst. Gleiches galt auch
für Sebastians Bassspiel.
Aber auch die sanften
Parts wie im Song „Reach Out“, bei dem Kalle sehr atmosphärisch an
der Gitarre agierte, waren im Set enthalten. Vor allem in den Strophen
mutete der Song balladesk an und sorgte für eine Gänsehaut.
Den Song „Look At
Me“ präsentierten sie in einer sehr schönen, intensiven Form, die aus
einer Mischung von druckvollen und zarten, zerbrechlichen Parts bestand.
Dem folgte dann mit „One Last Hope“ ein fettes Brett, was vor allem
durch Bass und Gitarren sowie dem druckvollen Schlagzeug hervorgerufen
wurde.
Den Abschluss des
Konzertes bildete dann das Stück „My Eyes Are Wide Open“, bei dem
Steve Rothery das Gitarrensolo auf der Studiofassung beigesteuert hatte.
In der Liveversion verpasste dann aber Kalle Wallner dem Stück ein
anderes, für ihn typisches Gitarrensolo, was fiel rockiger ausfiel, dem
Song aber auch gut stand. Visuell wurde der Song von dem Video untermalt,
das Marco dafür produziert hatte und das man von youtube her kennt.
Aufgrund des Zeitmangels war keine Zugabe mehr drin, aber Marco und Band
bekamen verdienten lautstarken Applaus vom Publikum.
Zum Ende hin meinte
Marco dann noch, dass er mit Sebastian ein Hühnchen zu rupfen hätte. Es
wäre nämlich unglaublich, dass er alle Beatles-Songs innerhalb von
zehntel Sekunden erkennen könne. Anscheinend hatten die beiden einen
Wettbewerb laufen, bei dem Marco den kürzeren gezogen hat.