Marco Glühmann
(Zentrum Altenberg, Oberhausen, 24.11.2024)


     

Marco Glühmann, Sänger der norddeutschen Rockband Sylvan präsentierte in den ersten 45 Minuten acht Stücke seines Soloalbums „A Fragile Present“. Neben ihm sorgten für die musikalische Unterstützung Kalle Wallner (Gitarren), Julian Kellner (Gitarren), Sebastian Harnack (Bass, Basssynthesizer) und Michael Christoph (Schlagzeug) brachten einen druckvollen Sound auf die Bretter. Und in der Tat hatten die Stücke viel mehr Wumms als es auf dem Studioalbum der Fall ist.

    

    

   

Kalle meinte später, dass, als sie sich überlegten mit Marco auf Tour zu gehen, alle sofort begeistert waren. Als sie dann aber merkten, was es für eine Arbeit war, sich die Songs drauf zu schaffen, dachten sie nur: „Mein Gott, was haben wir uns da angetan.“ Schnell habe sich das aber alles in einen großen Spaß umgewandelt. Und auch auf der Tour hätten sie eine Menge Spaß zusammen gehabt. Das merkte man dann auch in jedem Moment der Performance. Anzumerken ist aber, dass vor allem auch Sebastian und Julian noch mehr lernen mussten, denn sie waren bei dem neuen Blind Ego-Album nicht beteiligt. Hut ab vor dieser Leistung.

    

    

    

Gestartet wurde in der Reihenfolge der ersten fünf Stücke des Albums, beginnend mit dem hymnischen Intro zu „Hear Our Voice“. Ein wunderschöner Song, der das Konzert perfekt eröffnete. Bei diesem Opener zeigte sich aber schon, dass die Songs wesentlich druckvoller als auf Platte dargeboten wurden. Lediglich der Yes-artige Satzgesang konnte nicht reproduziert werden. Vor allem Schlagzeuger Michael Christoph brachte mit seinem Spiel eine Menge Drive und Hardrockfeeling in die Stücke, was sich zum Beispiel in „Never Say Goodbye“ zeigte. Er übertrieb es aber nicht, ganz im Gegenteil, sein Spiel war den Songs perfekt angepasst. Gleiches galt auch für Sebastians Bassspiel.

    

     

    

Aber auch die sanften Parts wie im Song „Reach Out“, bei dem Kalle sehr atmosphärisch an der Gitarre agierte, waren im Set enthalten. Vor allem in den Strophen mutete der Song balladesk an und sorgte für eine Gänsehaut.

    

    

    

Den Song „Look At Me“ präsentierten sie in einer sehr schönen, intensiven Form, die aus einer Mischung von druckvollen und zarten, zerbrechlichen Parts bestand. Dem folgte dann mit „One Last Hope“ ein fettes Brett, was vor allem durch Bass und Gitarren sowie dem druckvollen Schlagzeug hervorgerufen wurde.

    

    

    

Den Abschluss des Konzertes bildete dann das Stück „My Eyes Are Wide Open“, bei dem Steve Rothery das Gitarrensolo auf der Studiofassung beigesteuert hatte. In der Liveversion verpasste dann aber Kalle Wallner dem Stück ein anderes, für ihn typisches Gitarrensolo, was fiel rockiger ausfiel, dem Song aber auch gut stand. Visuell wurde der Song von dem Video untermalt, das Marco dafür produziert hatte und das man von youtube her kennt. Aufgrund des Zeitmangels war keine Zugabe mehr drin, aber Marco und Band bekamen verdienten lautstarken Applaus vom Publikum.

    

     

    

Zum Ende hin meinte Marco dann noch, dass er mit Sebastian ein Hühnchen zu rupfen hätte. Es wäre nämlich unglaublich, dass er alle Beatles-Songs innerhalb von zehntel Sekunden erkennen könne. Anscheinend hatten die beiden einen Wettbewerb laufen, bei dem Marco den kürzeren gezogen hat.

     

    

    

Setlist

Hear Our Voice
Never Say Goodbye
Reach Out
Faceless
Look at Me
One Last Hope
Running Out of Time
My Eyes Are Wide Open

 

Stephan Schelle, November 2024

 

 

Besetzung

Marco Glühmann (Gesang)
Kalle Wallner (Gitarren)
Julian Kellner (Gitarren)
Sebastian Harnack (Bass, Basssynthesizer)
Michael Christoph (Schlagzeug)

Menue Blind Ego live