Manfred Mann's Earth Band
Loreley, 24.06.2011
 


    

Die aktuelle Formation der Earth Band des südafrikanischen Keyboard-Meisters Manfred Mann (Keyboards, Gesang) stellt sich wie folgt dar: Robert Hart (Gesang), Mick Rogers (Gitarre, Gesang), Steve Kinch (Bass) und Jimmy Copley (Schlagzeug). Diese fünfköpfige Band präsentierte als Hauptact am 24.06.2011 eine Mixtur aus Earth Band-Klassikern sowie Interpretationen von weiteren Songs.

     

Der Auftritt von Manfred Mann’s Earth Band gestaltete sich recht bluesig, was vor allem am neuen Sänger Robert Hart und dem Gitarristen Mick Rogers lag, denn sie brachten gleich schon beim Opener eine gewisse Bluesatmosphäre mit in den Sound. Mit dem zweiten Song kam dann aber das erste Mal richtig Manfred Mann-Feeling auf.

     

    

Die anwesenden Rockfans gingen dann so richtig bei dem Stück „For You“ ab, bei dessen ersten Tönen bereits ein Raunen durch das Publikum ging und der Refrain dann auch aus tausenden von Kehlen mitgesungen wurde. Genau auf diese Art von Songs hatten alle gewartet.

                   

     

Danach wurde aber erst einmal improvisiert. Manfred Mann schnallte sich ein tragbares Keyboard um und kam in die Bühnenmitte. Aus einigen noch undefinierbaren Tönen dieser wirklich tollen Improvisation schälte sich dann der Beatles-Klassiker „Hey Jude“ heraus. Das Stück wurde instrumental dargeboten, doch eine große Anzahl an Besuchern übernahm dafür den Gesangspart.

        

Die nächste Nummer war dann eine Interpretation von Bruce Springsteen’s „Dancing In The Dark“. Natürlich spielten Manfred Mann und seine Earth Band den Titel in ihrer ganz eigenen Version. Der Sound von Manfred Mann ist sehr speziell und eigenständig, er ist sofort erkennbar und so drückte der Keyboardveteran auch dem Stück vom „Boss“ seinen ganz eigenen Stempel auf. Durch das treibende Schlagzeug und die Gitarren klang der Song viel rockiger als im Original. Und Gitarrist Mick Rogers lieferte sich mit Manfred Mann an den Keyboards bei diesem Stück ein wahres Gefecht ab. Zusätzlich baute die Band dann am Ende gar eine Art Reggaerhythmus in den Song ein, was recht frisch klang.

     

     

Dann hatte Gitarrist Mick Rogers seinen Auftritt, denn er spielte fast im Alleingang - nur von Schlagzeuger Jimmy Copley unterstützt - eine alte Rock’n’Roll-Nummer. Dabei handelte es sich um den Big Joe Turner-Titel „Shake Rattle And Roll“, der allerdings nicht abgewandelt, sondern sehr Rock’n’Roll-mäßig klang und nah am Original ausgerichtet war. Das gefiel nicht allen im Publikum und so machten sich einige Pfiffe breit, während jedoch eine große Anzahl von Besuchern den Refrain mitsang. Wer auf ein Manfred Mann Konzert geht, der erwartet eben den speziellen Stil und die bekannten Stücke.

  

     

Ab jetzt war dann aber endlich Mann at it’s best angesagt, denn „Father Of Day, Father Of Night“ vom Album „Solar Fire“ gab den Startschuss für einige Klassiker der Band. Bei diesem Stück wechselten sich Sänger Robert Hart und Gitarrist Mick Rogers beim Gesang ab, was dem Song sehr gut zu Gesicht stand. Eine echte Gänsehautnummer, die über die Jahre nichts von ihrer Faszination verloren hat. Auch bei diesem Stück schnallte sich Manfred Mann sein tragbares Keyboard um, kam nach vorn und ging einen Dialog mit dem Gitarristen Mick Rogers ein. Dabei spielte Manfred Mann ein tolles Solo. Die Interpretation des Stückes war spacig, rockig und bluesig zugleich. Was an diesem Abend auffiel war, dass die Band in die Stücke immer eine gehörige Portion Blues mit einband, was sicherlich an der neuen Formation liegt.

     

Beim folgenden „Blinded By The Light“ stieg die Stimmung noch mal richtig an und das Publikum war wieder beim Refrain mit Feuereifer dabei. Und so folgte dann mit „Davy’s On The Road Again“ ein weiterer Knaller, bei dem zum Ende hin Manfred Mann ein Keyboardsolo hinlegte, dass in einigen Momenten an Keith Emerson erinnerte.

     

     

Nach dem offiziellen Teil gab es dann noch eine Zugabe. Diese bestand aus dem ausufernden „The Mighty Quinn“, bei dem alle Musiker noch mal sämtliche Register zogen. Hier wechselten sich Sänger Robert Hart und Gitarrist Mick Rogers wieder am Mikro ab und Gitarrist Rogers ließ den berühmten Riff von Deep Purple’s „Smoke On The Water“ in den Song einfließen, auf den die restlichen Bandmitglieder einstiegen und den Song kurz anspielten. Dann schien das Stück zu Ende zu sein, doch es gab nur eine kurze Unterbrechung um dann „The Mighty Quinn“ in einer funkigen Variante weiterzuführen. An dieser Stelle zeigte Sänger Robert Hart seine Qualitäten und animierte das Publikum dazu seine teils geschrieenen Einlagen nachzusingen. Das war dann der krönende Abschluss eines tollen Konzertes, das für meinen Geschmack aber noch mehr Klassiker hätte enthalten können.

     

     

Setlist

1. One More You ?
2. What Can We Do
3. For You
4. Hey Jude
5. Dancing In The Dark
6. Shake Rattle And Roll
7. Father Of Day, Father Of Night
8. Blinded By The Light
9. Davy’s On The Road Again

Zugabe
10. The Mighty Quinn

Stephan Schelle, 27.06.2011

 
  Saga-Konzert

 

Unbuttoned Heart-Konzert

 
Rock The Nation - Manfred Mann's Earth Band 24.06.2011