Kraan
Finkenbach Festival, Finkenbach, 09.08.2025
 


    

Nach erneut kurzer Umbaupause steht mit dem Fusion-Trio Kraan ein weiterer deutscher Rock-Dinosaurier im Lampenlicht. Mehrfacher Wiederholungstäter, zuletzt 2023 und 2024 beim Finki, hatten sie eine ähnlich bewegte Geschichte wie die Neumeier-Truppe und über Jahrzehnte sogar viele Verbindungen zu ihnen.

    

    

Die Geschichten von den Brüdern Peter Wolbrandt (Gesang, Gitarre) und Jan Fride-Wolbrandt (Schlagzeug) sowie Hellmut Hattler (Bass) sind seit 1968 mit Ulm und anfänglich der Band Inzest verbunden, ab 1970 dann Kraan. Und dieser harte Trio-Kern spielt, mit kleinen Unterbrechungen in verschiedensten Besetzungen nun nonstop 55 Jahre bis heute zusammen. Das allein ist schon ein unfassbarer Rekord für die Ewigkeit, denn mir ist keine Formation bekannt, die das bisher übertroffen hätte; diesmal hier dabei Jane, Agitation Free, Guru Guru; auch die können da nicht mithalten.

    

    

In den Anfangsjahren waren noch Saxofonist Johannes „Alto“ Pappert (1971-76) und ab 1975 Keyboarder Ingo Bischof (2019 verstorben) dabei. Diesmal gibt sich auch wieder Tastenmann Martin Kasper die Ehre, dadurch kommen die vielen frühen Klassiker nahe an das originale Keyboard gestützte Klangbild heran.

    

    

Wie immer spielen sich Kraan routiniert durch ihre klassische Titelliste von „Andy Nogger“ über „Holiday Am Marterhorn“ bis „Let It Out“ und „Borgward“, Zugaben: „Nam Nam“ und „Sarah’s Ritt durch den Schwarzwald“. Wieder wird deutlich, für welche Bands die Zuschauer gekommen sind, das Gelände ist randvoll und alle feiern sie die Helden der 70er. Für mich ist es wieder eine Zeitreise, da ich Kraan und Guru damals Anfang der 70er selbst oft erlebte, es ist heute wieder, wie damals, eine exzellente Kraut-Rock-Party.

    

    

    

 
 

Roland Koch, November 2025

 
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