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Nach erneut kurzer
Umbaupause steht mit dem Fusion-Trio Kraan ein weiterer deutscher
Rock-Dinosaurier im Lampenlicht. Mehrfacher Wiederholungstäter, zuletzt
2023 und 2024 beim Finki, hatten sie eine ähnlich bewegte Geschichte wie
die Neumeier-Truppe und über Jahrzehnte sogar viele Verbindungen zu ihnen.
Die Geschichten von den
Brüdern Peter Wolbrandt (Gesang, Gitarre) und Jan Fride-Wolbrandt
(Schlagzeug) sowie Hellmut Hattler (Bass) sind seit 1968 mit Ulm und anfänglich
der Band Inzest verbunden, ab 1970 dann Kraan. Und dieser harte Trio-Kern
spielt, mit kleinen Unterbrechungen in verschiedensten Besetzungen nun
nonstop 55 Jahre bis heute zusammen. Das allein ist schon ein unfassbarer
Rekord für die Ewigkeit, denn mir ist keine Formation bekannt, die das
bisher übertroffen hätte; diesmal hier dabei Jane, Agitation Free, Guru
Guru; auch die können da nicht mithalten.
In den Anfangsjahren
waren noch Saxofonist Johannes „Alto“ Pappert (1971-76) und ab 1975
Keyboarder Ingo Bischof (2019 verstorben) dabei. Diesmal gibt sich auch
wieder Tastenmann Martin Kasper die Ehre, dadurch kommen die vielen frühen
Klassiker nahe an das originale Keyboard gestützte Klangbild heran.
Wie immer spielen sich
Kraan routiniert durch ihre klassische Titelliste von „Andy Nogger“ über
„Holiday Am Marterhorn“ bis „Let It Out“ und „Borgward“,
Zugaben: „Nam Nam“ und „Sarah’s Ritt durch den Schwarzwald“.
Wieder wird deutlich, für welche Bands die Zuschauer gekommen sind, das Gelände
ist randvoll und alle feiern sie die Helden der 70er. Für mich ist es
wieder eine Zeitreise, da ich Kraan und Guru damals Anfang der 70er selbst
oft erlebte, es ist heute wieder, wie damals, eine exzellente
Kraut-Rock-Party.
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