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Zum Abend hin gibt es
wie am Freitag deutsche Rockgeschichte im Doppelpack. Zuerst einmal mit Guru
Guru, die nach mehreren Jahren Zwangspause nun wieder mit dabei sind. Alle
Fans, Festivalmacher und Band sind sicher erleichtert. Gitarrist Hans
Reffert war ja überraschend Anfang 2016 verstorben, sein Nachfolger Jan
Lindqvist hatte die Band 2020 ebenso verlassen, er war aber beim letzten
Auftritt Guru-Fescht 2019 noch dabei. Hinzu gekommen ist nun
Keyboard-Urgestein Zeus B. Held, der bediente bei Birth Control schon in der
Frühphase ab 1973 fünf Jahre die zweifarbigen Tasten und diverse Knöpfe.
Treibende Energiequelle und damit der Guru-Groove wird seit 1968 durchgängig
von Bühnen-Akrobat und Orchesterleiter Mani Neumeier bereitgestellt.
Rastlos, unermüdlich
und weiterhin taufrisch, obwohl Mani mir inzwischen einige Alters-Narben
einräumte, tourt Mani und seine Guru-Mannschaft seit Ende der 60er durch
die Clubs Germaniens. Wer es nicht glauben will, hört sich „The 1971
Bremen Concert“ (MIG, 2025) an. Guru Guru hat sicher fast alle Festivals
und Krautfeste in unserer deutschen Heimat mehrmals bespielt, nun auch
endlich wieder das Finki. Und ich freue mich, das Programm, das ich
dutzendfach schon erlebt habe, noch einmal sehr hautnah von Zeus Bernd,
Roland Schaeffer, Peter Kühmstedt und Manfred-Sensei bei diesem
geschichtsträchtigen Festival präsentiert zu bekommen. Natürlichen
inklusive aller Kapriolen von Mani; Klangerzeugung mittels Mini-Keyboard in
Eigenbau, Konfetti-Kanone, Verkleidung zum Elektrolurch, kniendes
Schlagzeug-Solo auf Topfdeckeln; er hat trotz seines hohen Alters seinen
Schalk im Nacken nicht verloren !!
Seine drei Compañeros
aber auch nicht, Zeus mit seinem Indianer-Jones-Hut, Roland mit seinen
skurrilen Holz-Pfeifen und Blondinnen-Perücke sowie Peter mit seiner
Funktion als Ruhe-Pol. Einfach nur schön das noch einmal in diesem Rahmen
erlebt haben zu dürfen.
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