Jessica Born Duo
(Kulturkeller, Würzburg, 15.11.2024)


    

Das Festival wurde pünktlich und akustisch mit einem Frankfurter Duo eröffnet. Minimalistisch??, sicher nicht, dennoch reduziert auf das erfahrene Goldkehlchen Jessica Born, sie beherrscht die stillen, sehr gefühlvollen Töne ebenso wie die leidenschaftlichen und mitreißenden Passagen. An ihrer Seite sollte ihr derzeitiger musikalischer Partner Georg Crostewitz für die instrumentale Untermalung sorgen. Der war leider erkrankt, deshalb musste sein Sohn Sammy Milo Crostewitz die vielen meist akustischen Gitarren bedienen.

    

    

    

    

Sie musizierten sich souverän durch ihr Programm mit insgesamt mehr als zwanzig Titeln, aus fast allen Genres der Musik, von Blues über Jazz bis Pop. Und die beiden Musiker schafften es problemlos das Publikum von der ersten Minute an mitzunehmen auf diese Reise von schön interpretierten Liedern anderer Künstler verschiedener Couleur.

    

    

    

    

Die 50-jährige Jessica Born, sie steht seit ihrem 14. Lebensjahr regelmäßig auf Bühnen, hat bereits in fast allen Konstellationen von Duo bis Big-Band musiziert, hat mit vielen bekannten Musikern zusammengearbeitet. Zuletzt spielte sie mit Georg Crostewitz die Duo-Alben „Reset“ (2020) und brandaktuell „To Be Someone“ ein und die waren trotz Ausfall von Georg der Kern des Auftritts beim All Is Blues Festival. Der halb so alte Sammy Milo hinterließ nach seinem Jazz-Studium auch schon einige Spuren in der Musikszene und hat mit „20“ bereits ein bemerkenswertes 15-teiliges Digital-Album veröffentlicht. Er bezeichnet seine eigene Musik als „Indie Pop mit Funk und Raop“. (Raop ist eine Mischung von Rap & Pop. Dieser Stil ist vom Rapper Cro (der mit der Panda Maske) kreiert worden!!)

    

    

    

    

Trotz zwei Generationen auf der Bühne, mit unterschiedlicher musikalischer Ausrichtung, wirkte der Vortrag von Klassikern wie „Fever“, „Stormy Monday“, „I Feel Good“, „I’d Rather Go Blind“, „Bobby Mc Ghee“, „Route 66“, „Ball & Chain“ homogen und wie jahrelang zusammen eingespielt, Soloeinlagen kamen dabei nicht zu kurz. Die variantenreiche Stimme von Jessica schafft mühelos jeden Wechsel von Genre, Tempo, Volumen und Stimmung und die feinfühlige Gitarrenarbeit von Sammy unterstützt jederzeit und beeindruckend. Bei einigen Liedern ist richtig Stimmung im Saal, es wird getanzt, gerufen, angefeuert und mit „Hit The Road Jack“ wird ein letzter Höhepunkt und heiterer Schlusspunkt gesetzt. Ein überaus passender Einstieg ins Festival, das Publikum sieht das genauso und honoriert das mit langem Applaus. Am Merch-Stand im Foyer ist danach einiges los und besonders das gut beworbene neue Album „To Be Someone“ findet viele zufriedene Käufer. Jessica und Sammy sehen glücklich aus beim Bad in der Menge, der Lohn für einen ausgezeichneten und kurzweiligen Auftritt im stimmungsvollen Kellergewölbe.

    

    

    

    

Setlist

Thrill Is Gone
Fever
Stormy Monday
I Feel Good
Valerie
Black Woman Blues
I’d Rather Go Blind
Save Me
Bobby Mc Ghee
Besame Mucho
If I Ain’t Got You
Rock Me Baby
Imagine
Blues Never Dies
Don’t Think Twice
Oh Happy Day
Go Ahead
Route 66
Ball & Chain
Love Is Loosing Game
Hit The Road Jack. [Reset]

 

Roland Koch, Dezember 2024

 

 

 

Menue Muddy What? live