Headliner des Abends und mit hohen Erwartungen sehnlichst erwartet, war die britische Progband Galahad. Die fünf Engländer legten einen fulminanten Auftritt hin, der ihrem Status als Topact des Tages absolut gerecht wurde.
Stuart Nicholson (Gesang), Roy Keyworth (Gitarre), Spencer Luckman (Schlagzeug), Dean Baker (Keyboards) und Lee Abraham (Bass) legten gleich los wie die Feuerwehr. Ihr neun Stücke umfassender Set bestand zum größten Teil aus dem aktuellen Album „Empires Never Last“. Daneben präsentierten sie noch vier ältere Songs. Sie befinden sich mit ihrer Musik in der Nähe zu Neo-Progbands wie IQ und Pendragon, haben allerdings einen anderen Ansatz. Vor allem durch die streckenweise härtere Gangart – was vor allem die Gitarrenarbeit von Roy betrifft – sowie den techno-/tranceartigen Elektronikklängen, unterscheiden sie sich von den zuvor genannten.
Sänger Nicholson hat eine unglaubliche Bühnenpräsenz. Dabei strahlt er etwas mystisches und unheimliches, gleichzeitig aber auch freundliches aus. Gitarrist Luckman präsentierte sich als wahres Energiebündel. Während seines Gitarrenspiels explodierte er förmlich auf der Bühne. Das war ein echter Kraftakt, den er da absolvierte. Im Übrigen fand ich die Performance der Band super, zu Beginn und teilweise auch während der Songs bewegungslos zu verharren und auf den Einsatz zu warten, um dann richtig abzugehen.
Für mich war der Auftritt von Galahad der krönende Abschluss des wirklich gelungenen Festivals. Hier stimmte die Mixtur aus sehr proggigen Elementen, den streckenweise recht modernen Sequenzerrhythmen, die mich an Faithless oder The Prodigy erinnerten sowie dem teils recht knallharten Rhythmus und Sound. Das war genau mein Ding und so sahen es auch die Anwesenden, denn es herrschte eine super Stimmung. Die übertrug sich auch auf die Band, wie mir nach dem Konzert Spencer Luckman verriet. Genau diese Art von Zuschauerreaktion und Nähe ist es, die die Band zur Höchstform auflaufen lässt. Mich hat an diesem Abend der Galahad-Virus infiziert.
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