Galahad
Night Of The Prog V, Loreley, 03.09.2010
 


     

Den Anfang machte die aus England stammende Band Galahad, die 2007 mit ihrem Album „Empires Never Last“ ein beeindruckendes Werk ablieferte. Mir völlig unverständlich, wie man diese Band an den Anfang des Festivals setzen konnte (sie begannen bereits gegen 16.30 Uhr), denn aufgrund ihrer musikalischen Qualität und des energiereichen Auftritts hätten sie auch gut und gerne zum Headliner aufsteigen können.

    

     

    

Galahad, das sind Stuart Nicholson (Gesang), Roy Keyworth (Gitarre), Dean Baker (Keyboards), Spencer Luckman (Schlagzeug) und Neil Pepper (Bass). Neil gehörte schon von 1992 bis 2002 zur Band, verließ diese dann aber und wurde durch Lee Abraham ersetzt. Seit 2009 ist Neil wieder an Bord und gehört seither zur Stammmannschaft. Die neuen Stücke, die ohne ihn entstanden sind, musste er sich erst einmal drauf spielen. Sein Auftritt und sein Zusammenspiel mit den anderen Bandmitgliedern war so gut, dass nicht auffiel, dass er sieben Jahre nicht mehr in der Band gewesen ist. Er bot eine absolut souveräne Leistung.

     

    

    

Eine Stunde hatten die Briten Zeit um dem Publikum einzuheizen und das taten sie besonders eindrucksvoll. Sie legten einen sensationellen Gig hin, für mich einer der besten, wenn nicht so gar der beste Eröffnungsgig, den ich bei einem Festival erlebt habe.

    

     

    

Ihr Programm, das neben zwei Stücken vom aktuellen Album und einigen ältere Tracks beinhaltete, enthielt mit „Seize The Day“ auch einen komplett neuen Song. Die fünf Musiker sind live einfach ein Klasse für sich, denn ihre Interpretation der Stücke kommt auf der Bühne wesentlich druckvoller als auf den Studioalben rüber. Und das machte nicht nur der Band, sondern vor allem dem Publikum eine Menge Spaß.

     
Schon zu diesem frühen Zeitpunkt machte sich Sänger Stuart Nicholson auf den Weg zum Publikum! (linkes Bild)

    

    

     

Nach dem Opener „Sleepers“ kam ein unglaubliches, vor Energie strotzendes „Empires Never Last“. Galahad spielten, als wären sie der Hauptact des Tages und das übertrug sich auch auf das Publikum, das begeistert mitging. „Bug Eye“, eines meiner Lieblingsstücke, haute mich auch dieses Mal wieder völlig um, denn was Dean da aus seinen Tasteninstrumenten rausholte, war schon sensationelle. Und dies sollte sich in dem einzigen neuen Stück noch einmal steigern, denn „Seize The Day“ - vom im nächsten Jahr erscheinenden neuen Studioalbum - kombinierte Rock und Prog mit den hinreißenden Elektroniksounds, die man von Faithless kennt. Eine absolut gelungene Mischung, wie ich finde.

    

    

                   
Stuart Nicholson hatte soviel Spaß am Gig, das er erst einmal ein Foto von der Bühne aus machen musste (rechtes Bild)

    

Zum letzten Song „Termination“ kam Gitarrist Mark Spencer von der britischen Band Twelfth Night mit auf die Bühne um dem Titel noch mehr Druck zu verleihen, was durch seine Saitenarbeit auch gut gelang. Zwischen beiden Bands besteht eine enge Bindung, spielen doch Keyboarder Dean Baker und Gitarrist Roy Keyworth auch bei Twelfth Night im Live-LineUp mit. So war es also kein Wunder, dass man sich hier revanchierte, zumal man am gleichen Tag des Festivals mit beiden Bands auftrat. Und ein Gag war es darüber hinaus allemal, was man an dem fröhlichen Agieren der Musiker feststellen konnte.

    

    

Leider konnte die Band aufgrund des engen Zeitplans keine Zugabe mehr spielen. Wer Galahad bisher noch nicht live erleben konnte, dem kann ich diese Band nur wärmstens ans Herz legen und raten eines ihrer raren Konzerte zu besuchen.

                   

    

    

Setlist

Sleepers
Empires Never Last
Richelieus Prayer
Bug Eye
Seize The Day
Termination

Stephan Schelle, September 2010

 
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Ars Nova-Konzert

 
Night Of The Prog - Galahad 03.09.2010