Flying Circus
(Das Rind, Rüsselsheim, 08.03.2025)


    

Beim fliegenden Zirkus vom Niederrhein auch das Traurige zuerst: der Stamm-Bass-Mann Roger Weitz konnte auch aus gesundheitlichen Gründen nicht seine Band Flying Circus (FC) unterstützen. Der erfahrene Fels in der Brandung Dietmar Berteld machte es aber auch sehr gut. Auch hier ein deutsches Rock-Filetstück das schon gefühlt ewig musiziert, von den beiden Michaels (Dorp und Rick) Winter 1989 in der linksrheinischen Kleinstadt Grevenbroich gegründet wurde und inzwischen über ein Dutzend sehr gute Alben veröffentlicht haben.

    

    

    

Bei den beiden Prog-Gipfeln stehen besonders die Konzept-Alben Starlight Clearing (2016), erzählt wird eine kontinuierliche Geschichte über eine fiktive Band im London der späten 60er sowie das Lieder-Bündel 1968 (2020), wo verschiedene historische Ereignisse dieses bedeutsamen Jahres musikalisch lebendig gemacht werden, zentral auf der Titelliste. Aber auch ein Potpourri von Liedern der anderen Werke werden gespielt.

    

    

    

Wieder einmal erlebe ich Live wie diese fünf Musiker, links und rechts auf der Bühne noch Schlagzeuger Ande Roderigo und Rüdiger Blömer (Keyboards, Geige), problemlos die Gäste im Club begeistern und mit ihrer rockigen Darbietung nahtlos an die vorherige Vorstellung von The Ancestry Program anknüpfen. Ein gemischtes Doppel das so sicher auch noch auf jeder anderen Bühne eine gute Figur machen wird.

     

    

    

Das Quintett Flying Circus hat nach der elendigen Pandemie beschlossen, noch einmal alle Kräfte zu sammeln und mit wehenden Fahnen auf sich aufmerksam zu machen, das klappt äußerst gut. Schaut auch mal auf deren Web-Seite vorbei. Es ist sehr erfreulich, dass in den Clubs im deutschsprachigen Raum auch wieder verstärkt heimische Bands das Publikum bespielen und den Besuchern die Kinnladen reihenweise runterklappen lassen, überrascht darüber, dass wir in unserem Land fantastische eigene Rock-Truppen haben. Und das haben inzwischen auch neue Veranstalter mitbekommen und werden dieses Jahr und ebenso 2026 zu mehrtägigen Festivals einladen.

    

    

    

Auch TAP und FC haben an diesen beiden Abenden ihre Visitenkarten abgegeben. Wieder einmal muss ich der Licht- und Tontechnik des Veranstalters (Das Rind) ein Kompliment machen, sehr kurze Umbaupause, Ton an jeder Position im Saal sehr transparent, das gestaffelte Licht über die gesamten drei Stunden ausgewogen und gut akzentuiert. Daran müssen sich die anderen Musik-Clubs in unserer heimischen Region messen lassen und tun dies erfreulicherweise auch.

    

    

    

Setlist

Black On Blue
The Wolrd Is Mine
Fire (I Wanna Go)
More Than One
No Way Back
Follow The Empress
Derry
Never Again
Pride Of Creation
The Hopes We Had (in 1968)
New York
Seasons

Roland Koch, März 2025

 

Besetzung

Michael Dorp (Gesang, Perkussion)
Michael Rick (Gitarre)
Rüdiger Blömer (Keyboards, Geige)
Dietmar Berteld (Bass)
Ande Roderigo (Schlagzeug, Gesang)

The Ancestry Program live Menue