Flying Circus wurde
bereits im Jahr 1989 gegründet und bewegt sich im traditionellen Hardrock
mit progressiven Elementen. Dabei haben sie den Rock der 70’er inhaliert
und ihn in die Moderne transformiert. Seit 1997 veröffentlicht die Band
regelmäßig Alben, die von hoher Qualität zeugen.
Seit 2012 agiert die
Band nun in einem äußerst stabilen LineUp, bestehend aus Michael Dorp
(Gesang, Perkussion), Michael Rick (Gitarre), Rüdiger Blömer (Keyboards,
Geige) und Ande Roderigo (Schlagzeug, Gesang). Bassist Roger Weitz, der
ebenfalls zur Stammbesetzung zählt musste leider aus gesundheitlichen Gründen
absagen. Für ihn sprang Bassist Dietmar Berteld ein, der gerade mal zwei
Proben Zeit hatte um die Songs einzuüben. Das hat er aber so gut gemacht,
dass er perfekt die Bassparts übernehmen konnte.

Dietmar Berteld ist
einigen in der Band nicht unbekannt gewesen, so spielten Michael Dorp und
Dietmar schon gemeinsame Konzerte mit der Jon Lord Tibute Band „Tribute
To Jon“ und auch Ande Roderigo hatte schon mit ihm in der Janis
Joplin/Jimi Hendrix Tribute/Coverband „Kozmic Blue“ gemeinsam auf der
Bühne gestanden. Darüber hinaus gehört Dietmar Berteld auch noch zum
LineUp der Rolling Stones Tribute Band „Sticky Fingers“. Flying Circus
bewiesen in Oberhausen welch spielfreudige und eingespielte Band sie sind.
Wie bei den letzten
Auftritten, so begannen Flying Circus mit dem Stück „The World Is
Mine“, einem Song, der sich durch seine eingängige, rockige Hookline
schnell im Ohr festsetzt. Hier war die Nähe zu Bands wie Led Zeppelin
deutlich zu spüren. Er beginnt immer mit sehr mediterranen Klängen und
entwickelt schnell eine hohe Anziehungskraft. Dem schloss sich das
ebenfalls fesselnde „Fire (I Wanna Go)“ an.
„More Than One“,
handelt davon, dass sich zwei Leute treffen und zusammen Musik machen
wollen. Der eine ist im Rock, der andere im Rock’n’Roll verankert.
Beides braucht man um gute Rockmusik zu spielen. Ein klasse Song aus dem
Konzeptalbum „Starlight Clearing“, bei dem die Keyboards in der
zweiten Hälfte recht jazzig klangen und auch eine Spur Doors-Feeling
verströmten. Es folgte mit „No Way Back“ ein weiteres Stück aus
„Starlight Clearing“, das von den Gitarren einige Elemente der
Titelsongs vom James Bond Film „Ein Quantum Trost“ (von Jack White und
Alicia Keys) und „Casino Royal“ (von Chris Cornell) aufzuweisen
schienen. Allerdings trug der Song doch deutlich die Handschrift von
Flying Circus.

„Follow The Empress“
ist ein sehr schöner balladesker Song, der von Ande Roderigo perfekt
gesungen wird. Im Verlauf vermischten sich die beiden Stimmen von Ande und
Michael bestens. Ein unter die Haut gehender Song mit herrlichen Soli.
Keyboard und Gitarre gingen hier einen herrlichen Dialog miteinander ein.
Dann folgte das instrumental „Derry“ vom Album „1968“, bei dem nur
Michael Rick an der Akustikgitarre und Rüdiger Blömer an der Geige
agierten. Sie begannen zunächst recht intim um dann in einen treibenden,
folkigen Part zu wechseln.



Dem schloss sich dann
das Stück „Never Again“ vom „Seasons“-Album an, das, wie Michael
erklärte, erst zum dritten Mal live dargeboten wurde. Das Stück, das
Michael Dorp als krautig anpries hatte darüber hinaus auch einen
Orgelpart, der an Manfred Mann erinnerte und von psychedelischen Klängen
durchzogen war. Das wunderbare „Pride Of Creation“ begann dann mit
einem markanten Basslauf. Sägende Gitarren leiteten dagegen in den Song
„The Hopes We Had (in 1968)“ ein.

„Seasons“, mit dem
das Konzert beendet wurde, ist ein Stück, das wieder Led Zeppelin-Flair
verströmte. Die Band spielt es bei den Konzerten immer wieder in anderen
Versionen. Was diese aber gemein haben, ist der treibende
Instrumentalpart, bei dem Michael zur Darbuka (ein Perkussioninstrument
aus dem nordafrikanisch/arabischen Kulturkreis) greift. Ein perfekter
Abschluss für dieses tolle Konzert.
Leider mussten aus
Zeitgründen der geplante Song „Dancing Stone“ sowie die Zugabe „The
Jewel City“ entfallen. Aber auch so lieferten Flying Circus wieder einen
fesselnden und tollen Gig ab, der das Publikum zu begeistern wusste. Es
ist zu wünschen, dass die Band endlich mehr Aufmerksamkeit bekommt. Das
Gleiche gilt natürlich auch für die Münchner Band The Ancestry Program
von denen zum Abschluss auch noch einige Musiker für ein Abschlussbild
zusammen mit Flying Circus auf die Bühne kamen.