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Den zweiten Part dieser
Doppel-Headliner-Veranstaltung bestritt die aus Süddeutschland kommende Pink
Floyd-Tributeband Echoes. Vom Veranstalter Guido Simm wurden sie als die
beste Floyd-Tribiteband Deutschlands angekündigt und das bewiesen sie in
ihrem mehr als zweieinhalbstündigen Set auf eindrucksvollste Weise. Doch
bevor die Band auf die Bühne kam, hatte Guido noch eine tolle Nachricht an
die Besucher, denn er verkündete den 1:0 sieg der deutschen
Fußball-Nationalmannschaft über das russischen Elf, die zur vorzeitigen
Qualifikation unseres Teams in Südafrika führt. Diese Nachricht wurde kurz
lautstark gefeiert und dann konzentrierte sich alles auf die kommenden
Interpretationen von Echoes.
Die Tributeband trat in der
Besetzung Oliver Hartmann (Gitarren, Gesang), Paul Kunkel (Keyboards),
Martin Hofmann (Bass, Gesang), Steffen Maier (Schlagzeug, Perkussion) sowie
mit Gastmusiker Bernd „Schwagges“ Chwatlina (Saxophon), der nur
streckenweise an seinem Instrument agierte, auf. Während dem Song „Wish You
Were Here“ kam Uwe Specht, der ansonsten die Band im Backline-Bereich
unterstützt, auf die Bühne, um von Martin Hofmann den Bass zu übernehmen,
während dieser an die E-Gitarre wechselte.
Echoes bringen bereits seit dem Jahr
2002 dabeidie Musik von Pink Floyd live auf die Bühne und haben im Laufe der
Jahre ihre Show immer weiter ausgebaut. Dabei haben sie sich vorwiegend für
das Repertoire der Briten aus dem Zeitraum von „Meddle“ bis hin zur letzten
Studioveröffentlichung „The Division Bell“ gewidmet. Das liegt vor allem
daran, dass die Band die Musik dieser Zeitspanne favorisiert. Die früheren
psychedelischen Tracks, vielleicht mit Ausnahme von „Astronomy Domine“,
gehören dagegen nicht zu ihren Lieblingsstücken.
Auf dem Programm standen vor allem
Stücke der Alben „Dark Side Of The Moon“, „Wish You Were Here“, „Animals“
und „The Wall“. Los ging es mit den atmosphärischen Sounds von „Shine On You
Crazy Diamond (Part 1 - 5)“, bei dem schon der tolle Sound in der Höhle
deutlich wurde. Obwohl die Lautstärke hoch war und man die Musik
streckenweise am ganzen Körper spüren konnte, war der Sound doch so gut
ausgesteuert, dass man auch ohne Ohrschutz gut hören konnte. Wie ich nach
dem Konzert von der Band hörte, gab es einige Probleme mit dem Monitorsound
auf der Bühne, wodurch die Fünf während des Konzertes ein ums andere Mal
einen „Blindflug“ durch die Songs vollziehen musste. Das war im Publikum
aber kaum wahrzunehmen. Lediglich an einigen wenigen Stellen waren kleinere
Fehler hörbar, die aber in keinster Weise ins Gewicht fielen.
Das Album „Wish You Were Here“ wurde
im Übrigen komplett gespielt. Allerdings hatten Echoes ihren Set so
aufgebaut, dass das Album nicht komplett hintereinander aufgeführt, sondern
von Stücken anderer Alben unterbrochen wurde. Nach diesem beeindruckenden
Beginn ging es tickend weiter (auf der rückseitigen runden Leinwand war dazu
eine Uhr zu sehen, deren Zeiger sich bewegten) und alle im Publikum wussten
sofort, es folgt „Time“ vom „Dark Side Of The Moon“-Album. Nach „Breathe
(Reprise)“ kam das einfühlsame „Us & Them“, mit dem die Jungs an den
verstorbenen Rick Wright gedachten und zu dem im Publikum die ersten
Feuerzeuge und Leuchtstäbe in die Höhe gehalten wurden.
Dann ging es wieder mit dem „Wish
You Were Here“-Album weiter. Das Stück „Have A Cigar“ interpretierten sie in
einer äußerst druckvollen und rockigen Version. In derartiger Härte habe ich
diesen Titel bisher noch nicht gehört. Mir gefiel diese Version
ausgesprochen gut, der ein oder andere Floyd-Fan wird dabei aber
wahrscheinlich die Augen verdreht haben. An der Reaktion des Publikums
konnte man aber erkennen, dass die Mehrheit der Anwesenden diese Art er
Interpretation mochten.
Beim Stück „Wish You Were Here“
wechselte Gitarrist Oliver von der E- zur akustischen Gitarre (er hatte zwar
anfangs Probleme mit dem Verstärker, die aber schnell gelöst wurden –Martin
musste halt eine weitere Runde an der E-Gitarre spielen, bevor Oliver dann
einsetzen konnte), Bassist Martin übernahm die E-Gitarre und Uwe Specht
spielte bei diesem Stück den Bass. Während dieses Stückes forderte Sänger
Oliver die Besucher dann auf, einige Passagen mitzusingen, was hervorragend
klappte und die gute Stimmung weiter anheizte. In diesem eindrucksvollen
Stil ging es dann durch das mehr als zweieinhalbstündige Programm weiter.
Die Band zeigte, aufgrund der
Location ihre normale Show, die unter anderem neben der sehr atmosphärischen
Lightshow von Filmeinspielungen, die auf einer runden Leinwand mit einem
Durchmesser von drei Metern projiziert wurden, bestimmt war. In der XXL-Show
von Echoes ist diese Leinwand doppelt so groß und Bühne und Lichteffekte
sind noch mal um einiges umfangreicher. Auch holen sich die Jungs bei ihren
XXL-Shows noch weiblichen Gesang mit ins Programm. Die nächste derartige
Show wird es Mitte Januar 2010 im sauerländischen Finnentrop geben. Aber
auch diese, etwas abgespeckte Variante konnte komplett überzeugen. Vor allem
die sehr ansprechenden Filme, die von Echoes eigens produziert wurden und
nichts mit den laufenden Bildern die Pink Floyd nutzten zu tun haben,
sorgten für eine sehr schöne visuelle Unterstützung.
Echos bewiesen, dass sie wohl die
beste deutsche Pink Floyd-Triburteband sind. Mit ihrer Spielstärke und der
aufwendigen Show brauchen sie sich auch nicht vor großen internationalen
Tributebands verstecken. Wer Pink Floyd mag, Echoes aber noch nicht erlebt
hat, der sollte dies unbedingt am 20.11.2009 in Dortmund (zusammen mit Jane)
oder Mitte Januar 2010 bei ihrer nächsten XXL-Show in Finnentrop nachholen.
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