Echoes Live
Balver Höhle 10.10.2009
 


    

Den zweiten Part dieser Doppel-Headliner-Veranstaltung bestritt die aus Süddeutschland kommende Pink Floyd-Tributeband Echoes. Vom Veranstalter Guido Simm wurden sie als die beste Floyd-Tribiteband Deutschlands angekündigt und das bewiesen sie in ihrem mehr als zweieinhalbstündigen Set auf eindrucksvollste Weise. Doch bevor die Band auf die Bühne kam, hatte Guido noch eine tolle Nachricht an die Besucher, denn er verkündete den 1:0 sieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft über das russischen Elf, die zur vorzeitigen Qualifikation unseres Teams in Südafrika führt. Diese Nachricht wurde kurz lautstark gefeiert und dann konzentrierte sich alles auf die kommenden Interpretationen von Echoes.

    

    

Die Tributeband trat in der Besetzung Oliver Hartmann (Gitarren, Gesang), Paul Kunkel (Keyboards), Martin Hofmann (Bass, Gesang), Steffen Maier (Schlagzeug, Perkussion) sowie mit Gastmusiker Bernd „Schwagges“ Chwatlina (Saxophon), der nur streckenweise an seinem Instrument agierte, auf. Während dem Song „Wish You Were Here“ kam Uwe Specht, der ansonsten die Band im Backline-Bereich unterstützt, auf die Bühne, um von Martin Hofmann den Bass zu übernehmen, während dieser an die E-Gitarre wechselte.

    

    

Echoes bringen bereits seit dem Jahr 2002 dabeidie Musik von Pink Floyd live auf die Bühne und haben im Laufe der Jahre ihre Show immer weiter ausgebaut. Dabei haben sie sich vorwiegend für das Repertoire der Briten aus dem Zeitraum von „Meddle“ bis hin zur letzten Studioveröffentlichung „The Division Bell“ gewidmet. Das liegt vor allem daran, dass die Band die Musik dieser Zeitspanne favorisiert. Die früheren psychedelischen Tracks, vielleicht mit Ausnahme von „Astronomy Domine“, gehören dagegen nicht zu ihren Lieblingsstücken.

    

                   

    

Auf dem Programm standen vor allem Stücke der Alben „Dark Side Of The Moon“, „Wish You Were Here“, „Animals“ und „The Wall“. Los ging es mit den atmosphärischen Sounds von „Shine On You Crazy Diamond (Part 1 - 5)“, bei dem schon der tolle Sound in der Höhle deutlich wurde. Obwohl die Lautstärke hoch war und man die Musik streckenweise am ganzen Körper spüren konnte, war der Sound doch so gut ausgesteuert, dass man auch ohne Ohrschutz gut hören konnte. Wie ich nach dem Konzert von der Band hörte, gab es einige Probleme mit dem Monitorsound auf der Bühne, wodurch die Fünf während des Konzertes ein ums andere Mal einen „Blindflug“ durch die Songs vollziehen musste. Das war im Publikum aber kaum wahrzunehmen. Lediglich an einigen wenigen Stellen waren kleinere Fehler hörbar, die aber in keinster Weise ins Gewicht fielen.

    

    

Das Album „Wish You Were Here“ wurde im Übrigen komplett gespielt. Allerdings hatten Echoes ihren Set so aufgebaut, dass das Album nicht komplett hintereinander aufgeführt, sondern von Stücken anderer Alben unterbrochen wurde. Nach diesem beeindruckenden Beginn ging es tickend weiter (auf der rückseitigen runden Leinwand war dazu eine Uhr zu sehen, deren Zeiger sich bewegten) und alle im Publikum wussten sofort, es folgt „Time“ vom „Dark Side Of The Moon“-Album. Nach „Breathe (Reprise)“ kam das einfühlsame „Us & Them“, mit dem die Jungs an den verstorbenen Rick Wright gedachten und zu dem im Publikum die ersten Feuerzeuge und Leuchtstäbe in die Höhe gehalten wurden.

    

    

Dann ging es wieder mit dem „Wish You Were Here“-Album weiter. Das Stück „Have A Cigar“ interpretierten sie in einer äußerst druckvollen und rockigen Version. In derartiger Härte habe ich diesen Titel bisher noch nicht gehört. Mir gefiel diese Version ausgesprochen gut, der ein oder andere Floyd-Fan wird dabei aber wahrscheinlich die Augen verdreht haben. An der Reaktion des Publikums konnte man aber erkennen, dass die Mehrheit der Anwesenden diese Art er Interpretation mochten.

    

    

Beim Stück „Wish You Were Here“ wechselte Gitarrist Oliver von der E- zur akustischen Gitarre (er hatte zwar anfangs Probleme mit dem Verstärker, die aber schnell gelöst wurden –Martin musste halt eine weitere Runde an der E-Gitarre spielen, bevor Oliver dann einsetzen konnte), Bassist Martin übernahm die E-Gitarre und Uwe Specht spielte bei diesem Stück den Bass. Während dieses Stückes forderte Sänger Oliver die Besucher dann auf, einige Passagen mitzusingen, was hervorragend klappte und die gute Stimmung weiter anheizte. In diesem eindrucksvollen Stil ging es dann durch das mehr als zweieinhalbstündige Programm weiter.

    

    

Die Band zeigte, aufgrund der Location ihre normale Show, die unter anderem neben der sehr atmosphärischen Lightshow von Filmeinspielungen, die auf einer runden Leinwand mit einem Durchmesser von drei Metern projiziert wurden, bestimmt war. In der XXL-Show von Echoes ist diese Leinwand doppelt so groß und Bühne und Lichteffekte sind noch mal um einiges umfangreicher. Auch holen sich die Jungs bei ihren XXL-Shows noch weiblichen Gesang mit ins Programm. Die nächste derartige Show wird es Mitte Januar 2010 im sauerländischen Finnentrop geben. Aber auch diese, etwas abgespeckte Variante konnte komplett überzeugen. Vor allem die sehr ansprechenden Filme, die von Echoes eigens produziert wurden und nichts mit den laufenden Bildern die Pink Floyd nutzten zu tun haben, sorgten für eine sehr schöne visuelle Unterstützung.

    

    

    

Echos bewiesen, dass sie wohl die beste deutsche Pink Floyd-Triburteband sind. Mit ihrer Spielstärke und der aufwendigen Show brauchen sie sich auch nicht vor großen internationalen Tributebands verstecken. Wer Pink Floyd mag, Echoes aber noch nicht erlebt hat, der sollte dies unbedingt am 20.11.2009 in Dortmund (zusammen mit Jane) oder Mitte Januar 2010 bei ihrer nächsten XXL-Show in Finnentrop nachholen.

    

 
 

Setlist

Shine On You Crazy Diamond (Part 1 – 5)

Time

Breathe (Reprise)

Us & Them

Have A Cigar

High Hopes

Wish You Were Here

Shine On You Crazy Diamond (Part 6 – 9)

One Of These Days

Echoes

Another Brick In The Wall (Part 1)

Happiest Days Of Our Lifes

Another Brick In The Wall (Part 2)

Goodbye Blue Sky

Empty Spaces

Young Lust

Hey You

Welcome To The Machine

Pigs (Three Different Ones)

Comfortably Numb

 

Zugabe

Money

Run Like Hell

 

 
Jane Stephan Schelle, 11.10.2009