Als zweiter Act stand
dann die Peter Gabriel Tribute Band Diggin’ Gabriel aus dem
Rhein-Main-Gebiet auf dem Programm, die sich im Jahr 2012 gegründet hatte.
Einige in der Band waren aber schon ab 1991 als Coverband (mit Titeln von
Saga, Kansas, Pink Floyd, Genesis, Manfred Mann’s Earthband, etc.) unter
dem Namen X-it am Start. Diese Band besteht auch heute noch neben Diggin’
Gabriel. Mit ihr gewannen sie im Jahr 2006 bei „Hessen rockt“ von der
Frankfurter Rundschau den ersten Platz als „Beste Coverband
Hessens“.
2012 kam dann die Idee
sich noch mal bei dem Wettbewerb mit einem Peter Gabriel-Programm als
Diggin‘ Gabriel zu bewerben. Mit ihrem Gig wurden sie Final-Teilnehmer.
Gewonnen hatte eine KISS-Coverband (klar, die waren natürlich geschminkt
und hatten hohe Plateauschuhe an). Da die Songs aber so viel Spaß machten,
blieb die Formation seither zusammen. Lediglich am Bass gab es in 2016 einen
Wechsel.
Das Motto ihres
Auftrittes lautete „Back To Front in a Secret World“ und präsentierte
ein Best Of-Programm von Peter Gabriel-Songs. Darunter war dann mit
„I/O“ auch der Titelsong des kommenden Gabriel-Albums vertreten.
Diggin’ Gabriel traten
in voller Besetzung auf. Das waren: Jan Giegerich (Gesang), Ina Kreckel
(Gesang), Hagen Peter (Bass), Günni Schön (Keyboards), Geo Köhler
(Schlagzeug) und Ebi Mann (Gitarre). Die Band ging bei den Stücken zum Teil
recht penibel ans Werk und interpretierte diese dann Originalgetreu. Aber
auch Stücke, die von ihnen leicht abgewandelt wurden, wie etwa „Kiss That
Frog“, „Here Comes The Flood“ oder „Diggin’ In The Dirt“ hatten
sie auf dem Plan.
Los ging es aber erst
einmal mit „On The Air“ vom ersten Gabriel Album. Schon in diesem ersten
Song zeigte sich die ganze Wucht und der voluminöse Sound, den sie live
draufhaben. Für Begeisterung sorgte auch Jan Gierichs Gesangsstimme, die
sehr nah am Original lag. Wenn man die Augen schloss hatte man das Gefühl,
Gabriel selbst mit Originalband vor sich zu haben.
Die Band präsentierte
Songs aus dem reichhaltigen Repertoire von Gabriel und hatte mit „I/O“
gar einen der neuen Songs des Meisters im Programm, das auf dem
gleichnamigen Album erscheinen soll. Mit der Ansage „Jetzt kommt der ganz
alte, heiße Scheiß“ kündigte Jan ein Medley aus den Genesis-Songs
„Cinema Show / Firth Of Fifth / I Know What I Like“ an. Die Band
zauberte dabei einen unglaublich fetten Sound, bei dem das Publikum sofort
mitging.
Nach einer Pause
startete die Band dann mit „Sledgehammer“, bei dem nun richtig die Party
abging. In „Blood Of Eden“ lieferten sich dann Ina Kreckel und Jan
Giegerich ein Duett, das dem Original in Nichts nachstand. „Games Without
Frontiers“ präsentierte die Band in einer Mischung aus deutscher und
englischer Version. Mit dem Klassiker „Solsbury Hill“ endete dann das
offizielle Programm wieder in Partystimmung. Hier holte Sänger Jan einige
Luftballons und warf sie in die Menge, die sie dann ordentlich kreisen ließ.
Die Zeit war schon stark
vorangeschritten, so dass einige der geplanten Zugaben nicht mehr gespielt
werden konnten. Mit „Carpet Crawlers“ als Zugabe war dann ein weiteres
Genesis-Stück im Programm, das aus zahlreichen Kehlen mitgesungen wurde.
Danach war die Band schon von der Bühne und der Techniker wollte schon
abbauen. Doch das Publikum holte die Band noch einmal für eine letzte
Zugabe – um Mitternacht - auf die Bühne, die dann noch eine tolle Version
von „In Your Eyes“ spielte. Dazu verteilte Schlagzeuger Geo Köhler eiförmige
Percussioninstrumente im Publikum, das nun rhythmisch in das Stück
eingebunden wurde.
Diggin’ Gabriel
lieferten einen perfekten Auftritt hin, bei dem man den einzelnen Musikern
ansehen konnte, mit wie viel Spaß sie bei der Sache sind und die Songs von
Gabriel förmlich leben. Das steckte auch das Publikum an, das zum Ende hin
Standing Ovations spendierte und die Band gar nicht mehr von der Bühne
lassen wollte.
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