Clepsydra
ist eine Band aus der Schweiz, die wie ihre polnischen Kollegen von Collage
in den 90’er Jahren recht erfolgreich waren und die stilistisch in der Nähe
von Bands wie Marillion angesiedelt sind. Es gibt aber noch weitere
Gemeinsamkeiten, denn die Band legte Anfang der 2000’er eine zwölfjährige
Pause ein und die Bandmitglieder haben sich erst im Juni 2013 wieder
getroffen und beschlossen es wieder miteinander zu probieren.
Wie
Collage hatte auch bei Clepsydra keiner der Fans an eine Reunion gedacht und
so standen die Schweizer – wie ihre polnischen Kollegen einen Tag zuvor
– ebenfalls nach langer Zeit wieder auf der Bühne und präsentierten
einen Querschnitt aus ihren vier Alben, die gerade erst remastert wurden. In
dieser neu remasterter Form und
mit Bonustiteln versehen, hat die Band eine Box unter dem Titel „3654
Days“ herausgebracht.
Das
aktuelle LineUp der Schweizer Prog-Band lautet: Marco Cerulli (Gitarren),
Philip Hubert (Keyboards), Aluisio Maggini (Gesang), Pietro Duca
(Schlagzeug) und Andy Thommen (Bass). Diese Fünf brachten ihren NeoProg zum
Besten, bei dem die Band vor allem dann ihre Stärken ausspielte, wenn sie
ihre Instrumentalparts und Soli zum Besten gaben. Aluisio hat schon eine
sehr prägnante Stimme, an die man sich erst gewöhnen muss. Mit ihr ist er
in der Lage auch die höchsten Tonlagen zu bestreiten. Das führte aber dazu
dass die Melodie- und Harmoniebögen manches Mal von seinem Gesang
durchbrochen wurden.
Musikalisch
präsentierten sich Clepsydra auf höchstem technischem Niveau und man hatte
nicht das Gefühl als seien die Musiker gute zwölf Jahr abgetaucht. Ein
Beispiel sei mit dem Stück „Prisoner’s Victory / The Last Grain“
genannt, das mit einem Sampling begann zu dem sich sehr schöne Keyboardklänge
gesellten, die so in den Song einleiteten. Darauf folgte ein eindrucksvolles
Gitarrensolo von Marco Cerulli.
Es
macht einfach Spaß Bands zu erleben, die nach einer langen Pause wieder
Lust bekommen zusammenzuspielen. Und wenn sie dann auch noch ihre Fans und
weitere Musikbegeisterte daran teilhaben lassen, umso besser. Das Publikum
dankte es ihnen jedenfalls mit großem Applaus.
Es
ist dem Veranstalter wirklich zu danken, Bands wie Clepsydra und Collage
nach diesen Wartezeiten wieder auf die Bühne geholt zu haben. Man kann nur
hoffen, dass sie nicht wieder in eine lange Abstinenz verfallen.
|