Nach
dem furiosen Start der italienischen Band Kingcrow konnte es fast keine
Steigerung mehr geben, doch Blind Ego, die mit ihrem taufrischen neuen Album
„Preaching The Choir“ am Start sind, legten tatsächlich noch einmal
eine Schippe drauf. Mittlerweile hat sich mit Kalle Wallner (Gitarre,
Backgroundgesang), Scott Balaban (Gesang), Michael Christoph (Schlagzeug),
Sebastian Harnack (Bass, Basssynthesizer) und Julian Kellner (Gitarre,
Backgroundgesang) durch zahlreiche Konzerte in den letzten Jahren eine feste
und aufeinander abgestimmte Formation gebildet. Es ist nicht nur mehr das
Soloprojekt von RPWL-Gitarrist Kalle Wallner. Hier hat sich eine richtige
Band geformt, die homogen und gefestigt ist.
Die
Setlist bestand aus sechs der neun Stücke des neuen Albums „Preaching The
Choir“, sechs Songs ihres 2016’er Werkes „Liquid“ sowie
„Obsession“ vom Debütalbum „Mirror“ aus dem Jahr 2007.
Zu
Beginn des Konzertes wurde aber zunächst eine chorale Interpretation von
Depeche Mode‘s „Enjoy The Silence“ von Eric Whitacre eingespielt, zu
der die Band dann die Bühne betrat. Nahtlos legten Blind Ego dann direkt
mit dem Titelsong ihres aktuellen Albums los und ließen den Puls der
Zuschauer sofort in die Höhe schlagen. Fette Riffs zogen ab jetzt durch das
Zentrum Altenberg, vorangetrieben durch mächtige Schlagzeugkaskaden von
Michael Christoph. So furios, wie sie begannen, agierten sie auch über die
volle Länge ihres Auftrittes unter frenetischem Jubel der Zuschauer.
Hardrock
vom Feinsten stand dann mit „Obsession“, dem einzigen Stück des Debütalbums
„Mirror“, an. „Line In The Sand“ vom neuen Album haute einen dann
vor der Bühne förmlich um. Prog und Metal, gespickt mit einem sehr
modernen Sound fluteten den Zuschauerraum. Dann stand die erste
Single-Auskopplung des neuen Albums „Burning Alive“, auf dem Programm,
die einen Ohrwurm-Refrain hat und ist darüber hinaus ein richtiger
Livekracher ist, denn der Song sorgte für Partystimmung im Publikum.
Nach
„Not Going Away“ vom „Liquid“-Album ging es dann mit „Dark
Paradise“ vom aktuellen Album, einer sehr schönen Ballade mit
eingestreuten, traumhaften Gitarrenlicks, die aber auch ihre druckvollen
Momente hatte, weiter. „Never Escape The Storm“ vom „Liquid“-Album
hat einen eingängigen Refrain, den man nicht so leicht vergisst, was auch
an einigen textsicheren Zuschauern zu erkennen war. Ein wunderbarer Song.
Mit
„Massiv“ wurde noch eine Single aus dem neuen Album ausgekoppelt, die
dann auf der Setliste anstand. Eine richtige Headbang-Nummer mit
Hardrockfeeling. Im Song „In Exile“ verbanden Blind Ego dann Hardrock
mit AOR und ergänzten dies um einige Metalelemente. Auch dieser Song geht
schnell ins Ohr und hat Radioqualitäten. Sänger Scott Balaban animierte in
diesem Song das Publikum zum Mitzusingen. Und die Anwesenden ließen sich
nicht lange Bitten und es entwickelte sich eine Gänsehaut treibende Atmosphäre.
„What If“ und „Hear My Voice Out There“ vom „Liquid“-Album
beendeten dann den offiziellen Teil der Show.
Dem
zweiten Act bei dieser Double Headliner Tour oblag es anscheinend auch
Zugaben zu spielen (Kingcrow mussten ohne diese auskommen). Als erste Zugabe
spielte die Band den hinreißenden Song „Blackened“. Ein toller Song der
einfach nur Spaß macht. Danach verlangte das Publikum nach einer weiteren
Nummer die dann von der Band mit „Tears And Laughter“ kredenzt wurde.
Damit ging ein erstklassiger Auftritt der super eingespielten Band Blind Ego
zu Ende. Die Zuschauer skandierten mehrfach Applaustiraden. Diese Formation
muss man einfach erlebt haben.
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