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Mit der schwedischen Formation Anglagard,
die im letzten Jahr mit ihrem Album „Viljans Öga” eine gut 16jährige Pause
unterbrachen, änderte sich dann die Musik schlagartig. Anna Holmgren
(Querflöte, Saxophon), Johan Brand (Bass), Tord Lindman (Gitarre, Gesang),
Erik Hammarström (Schlagzeug, Perkussion) und Linus Kase (Keyboards)
präsentierten einen komplex angelegten Instrumentalrock, der sie in die Nähe
ihrer Landleute von Isildurs Bane brachte.
Stilistisch vermengten sie Retroprog der
Marke Genesis & Co. mit Rock und Jazz. Vor allem wenn die Mellotronsounds
über das Festivalgelände schwebten, hatte die Band ihre Stärken. In einigen
Passagen, in denen Anna Saxophon spielte, glich dass sogar einer Art
Zirkusmusik, was in diesem Fall aber nicht negativ gemeint ist, mir fällt
nur kein anderer Vergleich ein.
Und zwischendurch ging es dann auch mal
schriller zur Sache, wenn die Musiker ihre Instrumente in einer Kakophonie
ausufern und so ein Stück enden ließen. Die proggigen, melodischen Phasen
stachen aber immer wieder durch und waren mit klassischen und folkigen
Motiven durchsetzt. Das waren dann die Momente, in denen sich Anglagard’s
Musik entwickelte und begeistern konnte.
Ähnlich wie am Vortag bei Magma, so musste
man sich auch erst auf diese komplexe Musik einlassen, der dann eine gewisse
Faszination nicht abzusprechen war.
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