Im
voll besetzten TiF stand alles im Zeichen von drei agilen, ausdruckstarken
Frontfrauen, die gestützt wurden von der Phalanx Ihrer Männer. Zuerst
einmal die quirlige Australierin Angela Cory, sie hatte mit Schlagzeuger
Micha Maass, Gitarrist Jan Hirte und Martin Rose (Bass) ein sehr
erfahrenes Blues-Trio aus Berlin mitgebracht ins Herz des atmosphärisch-winterlichen
Schaufenster Fischereihafen. Angela begann in Sydneys Punkszene, wurde
Frontfrau der Rockabilly-Band The Jukes bevor sie dann nach China zog,
hier lebte sie fünf Jahre lang. In Berlin gründete Angela dann die
RNB-Soul-Band Strangers By Day.
Nach kurzem Pausieren, in der Zeit nahm
sie Musik für Theater und Film auf, ist Angela nun zurück in der vielfältigen
Berliner Blues-Szene. Leider konnte Tasten-Artist Mathias Falkenau diesmal
nicht die Angela Cory Blues Band verstärken, aber auch als Quartett
brachten die vier das Blut des Publikums in Wallung. Das Energiebündel
Angela, passend zum Programm mit Minikleid im schwarz-weißen Courrèges-Stil,
geht gleich mit passender instrumentaler Unterstützung, zu Beginn mit
„Be Bop A Lula“ von Jerry Lee Lewis, in die Offensive. Und mit so
einem Schnellzugtempo geht es durch ein genreübergreifendes Potpourri der
US-Musik der 50/60er, plus einiger Eigen-Kompositionen von Angela Cory.
Über
zwei Dutzend bekannte Lieder in einem modernen Gewand, nur einmal
unterbrochen durch eine kurze Pause. Mit jedem Lied steigt die Harmonie
und Spielfreude innerhalb der Band, man sieht wie das Publikum immer stärker
mit den vier Akteuren auf der Bühne in Resonanz gehen und spontan tanzen.
Nach den letzten Zugaben und am Ende der Revue ist es eine gemeinsame
Feier und der Applaus ist überwältigend. So einfach und schön kann
gemeinsame Zeit sein.