Anathema
waren zum zweiten Mal beim Night Of The Prog auf der Loreley zu Gast. Und
diese Mal eröffneten sie den Abend als vorletzte Band. Leider spielten sie
nur einen gut 75minütigen Gig, was besonders bedauerlich war, da sie für
mich der Topact des zweiten Festivaltages waren. Der kurze Gig war der längeren
Umbaupause geschuldet, die Marillion benötigten.
Daniel
„Danny“ Cavanagh (Leadgitarre), Vincent Cavanagh (Rhythmusgitarre,
Gesang), Jamie Cavanagh (Bass), John Douglas (Schlagzeug), Lee Douglas
(Gesang) und Daniel Cardoso (Keyboard, Perkussion) boten einen mitreißenden
Auftritt, der neben Songs der beiden letzten Alben „Weather Systems“ und
„Distant Satellites“ auch einige ältere Stücke beinhaltete.
Schon
der Beginn des Konzertes haute mich förmlich um und trieb mir die Tränen
in die Augen, denn die beiden ersten Songs „Untouchable 1“ und
„Untouchable 2“, mit denen das Album „Weather Systems“ beginnt, sind
so herrlich melancholisch, dass sie direkt ins Herz gingen. Zudem wurden sie
in wirklich mitreißenden Versionen gespielt, die so voller Druck und Tiefe
waren. Auf diesem hohen Niveau blieb die Band dann auch über die volle
Distanz.
Nach
„Thin Air“ kamen mit „The Lost Song 3“ und „Anathema“ zwei Titel
an die Reihe, die vom aktuellen Album „Distant Satellites“ stammen.
Rhythmisch druckvolle Nummern wechselten sich so mit sanften melancholischen
Stücken ab. Das Stück „Anathema“ spielten sie an diesem Tag zum ersten
Mal live mit der kompletten Band.
Bei
„The Storm Before The Calm“, bei dem Jamie’s Bass richtig fett rüberkam
und der direkt auf’s Zwergfell drückte, klatschte das Publikum dann
rhythmisch mit. Hier war richtig Stimmung angesagt.
Nach
dem ruhigeren „A Simple Mistake“ kam dann mit „Closer“ ein absoluter
Hit und Liveklassiker der Band. Das Stück war von einem fulminanten
Rhythmusgewitter getragen auf den dann Vincent seinen durch Vocoder
verfremdeten Gesang setzte, während er zeitweise an den Keyboards agierte.
Diese Stück war auch an diesem Abend der Höhepunkt des
Anathema-Auftrittes.
Anathema
boten mit ihrer melancholisch angehauchten Musik den absoluten Höhepunkt
des zweiten Festivaltages. Traumhafte Melodien wurden mit herrlich
druckvollen Rhythmen gepaart und so zu einem melancholischen, hypnotischen
und unter die Haut gehenden Sound verwoben.
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