Anathema
Night Of The Prog VI, Loreley, 09.07.2011
 


     

Aufgrund der technischen Probleme zu Beginn des Dream Theater-Sets verzögerte sich der Beginn des Anathema-Konzertes um gut eine halbe Stunde. Diesem Umstand war geschuldet, dass die Band zwei Stücke des geplanten Sets ausfallen lassen musste.

    

     

    

Anathema, das sind Vincent Cavanagh (Gesang, Gitarre, Keyboards), Daniel Cavanagh (Gitarre), Jamie Cavanagh (Bass), John Douglas (Schlagzeug) und Les Smith (Keyboards) sowie der Sängerin Lee Douglas, die ebenfalls seit Jahren zur Band gehört.

     

     

     

Der Großteil des ein Dutzend Songs umfassenden Sets bestand aus Material des letzten Albums „We’re Here Because We’re Here“ (allein sechs Stücke spielten sie von dem Album). Zwar befinden sich auch einige kraftvolle Songs auf dem Album, doch wiesen die Stücke, die Anathema an diesem Abend präsentierte, eine unglaubliche Dynamik auf. Das lag vor allem an dem sehr basslastigen Sound, der zuvor schon bei Dream Theater zum Einsatz kam. Die Songs wirkten brachialer und so konnte man in der sechsten Reihe noch die Hosenbeine vibrieren spüren, wenn die Bassboxen wieder mal ihre Druckwellen in den Abendhimmel sendeten. Dadurch ging zwar die Detailtreue ein wenig verloren, aber die Songs bekamen eine unglaubliche Dynamik.

     

    

    

     

Schön anzuhören, wie die Band mit teils sanften Klängen und dann wieder explodierenden Soundgewittern arbeitete. Das ist beispielsweise auch auf dem Album „We’re Here Because We’re Here“ beim Stück „Universal“ zu hören. Wer die Band noch nie live gesehen hat, kann sich anhand dieses Beispiels ein Bild von dem zuvor genannten Wechselspiel machen.

    

     

    

Los ging es mit dem Opener „Thin Air“, das durch einen satten Rhythmus vorangetrieben wurde. Direkt vor der Bühne (im Fotograben) nahmen einem die Rhythmuswellen förmlich den Atem. Dann knallten die Gitarren los und die Band hypnotisierte das Publikum, das schon zu Beginn lauthals Anathema skandierte. Es entwickelte sich ein magisches Set mit tollen Stücken, wie etwa „Closer“ bei dem Vincent seine Stimme zeitweise durch den Vocoder jagte. Und es gab noch weitere unter die Haut gehende Versionen von zum Beispiel „Dreaming Light“, das mit zarten, zerbrechlichen sowie harten Klängen spielte. Und bei „Everything“ führten Anathema dies fort, allerdings erweitert um ein sehr schönes Duett bzw. einen ansprechenden Satzgesang von Vincent und Sängerin Lee Douglas.

     

    

     

    

Bei dem Song „Angels Walk Among Us“ wurden dann auch einige folkartige Sounds, die an irische Folklore erinnerten, eingeflochten. Es wurden viele intensive Songs aneinandergereiht, die im Wechsel für Gänsehaut und Druckluftbeatmung sorgten. Wow, was für ein Auftritt. Auch die älteren Stücke und ein gänzlich neuer Song fügten sich sehr gut ins Set ein. Mit „A Natural Disaster“ zeigte sich die Band dann von ihrer melancholischen Artrockseite.

     

    

     

Zum Schluss spielten Anathema als Zugabe noch eine Coverversion von Pink Floyd’s „Comfortably Numb“. Das Stück erstrahlte in ihrer Version in einer ganz besonderen Form. Die Jungs spielten es wesentlich rockiger als es im Original ist. Was für ein Abschluss eines sehr guten Gigs. Anathema waren noch mal ein richtiger Wachrüttler und Knaller am Ende des sehr guten Festivals.

    

    

     

    

Das Night Of The Prog-Festival hat sich mittlerweile als das Progressive Rock-Event Europas entwickelt. Und in diesem Jahr glänzte es durch den Schwerpunkt in Sachen Prog-Metal und mit dem ersten offiziellen Eloy-Auftritt seit ca. 13 Jahren. Wer auf Progressive-Rock steht, für den sollte dieses Festival ein Muss sein.

     

    

                    

 

 
 

Setlist

Thin Air
Summernight Horizon
Dreaming Light
Everything
Closer
A Natural Disaster
Angels Walk Among Us
Deep
Universal
Flying
Fragile Dreams

Zugabe

Comfortably Numb

Stephan Schelle, Juli 2011
 

 
  Dream Theater-Konzert

 

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Night Of The Prog - Anathema 09.07.2011