Den zweiten Part des Tages übernahm
das britische Duo VoLt, das aus den beiden Musikern Michael Shipway und
Steve Smith besteht. Diese beiden hatten vier Longtracks aus ihrem
Repertoire sowie mit „Arrival“ ein Stück von Michael Shipway’s Soloalbum
„Beneath Folley“ auf ihrer Setlist. Der Auftritt der beiden stellte eine
Prämiere auf deutschem Boden dar, denn das Duo trat bei diesem Festival
erstmals in Deutschland auf.
Die Musik von VoLt ist sehr
Sequenzerlastig, was die besondere Faszination ihrer Stücke ausmacht.
Allerdings brauchen die beiden immer eine Weile, bis sie den Rhythmen
ihren freien Lauf lassen, so auch beim Konzert in Gütersloh. Michael und
Steve hatten sich mit ihren Keyboards an den Rand der Bühne platziert,
während in der Mitte der Bühne Filmaufnahmen vornehmlich aus dem All
gezeigt wurden, was sehr gut zu der teils schwebenden und rhythmischen
Musik passte.
Den Anfang machte der Titeltrack ihres
aktuellen Albums „Circuits“, das zunächst mit recht experimentellen
Klängen aufwartete, dann aber nach einigen Minuten, sobald weite Flächen
aufkamen, seine ganze Faszination ausbreitete. Fesselnd wurde es dann
spätestens, als der Sequenzer seine Arbeit verrichtete und darauf eine
wunderbare verträumte Melodiefolge (Thereminartig angelegt) gelegt
wurde. Diese Sounds bekommen derzeit nur VoLt hin.
Das nächste Stück „Fermion“ ist bisher
unveröffentlicht und soll auf der kommenden CD erscheinen. Wie mir die
beiden verrieten ist aber erst gut die Hälfte der Tracks fertig, so dass
es mit der Veröffentlichung noch eine Weile dauern wird. Auch dieser
Track bestach durch herrliche Sequenzerparts. Bei diesem Stück konnte
man sehen, mit welcher Freude beide ans Werk gingen, denn es huschte
oftmals ein Lächeln über das Gesicht der beiden, die sich sichtlich wohl
bei ihrem Auftritt fühlten. Auch sah man Michael mehrmals kurz vor einem
Rhythmus- bzw. Strukturwechsel diesen Anzählen. Dabei hatte man das
Gefühl, das er total darin aufging und mit der Musik eins wurde.
Mit „Arrival“ von Michael Shipway’s
Soloalbum „Beneath Folley“ ging es dann rockig zur Sache, was sich im
Schlagzeugrhythmus und den Gitarrensounds widerspiegelte. Hierzu
wechselten die Filmaufnahmen in eine dem Coverartwork (das Cover zeigt
eine Art Trumruine) entsprechende Stimmung. Naturaufnahmen und alte
Türme und Burgruinen liefen nun auf der Leinwand. Danach stand dann mit
„Lepton“, das einen mörderisch guten Sequenzerpart beinhaltete, ein
weiterer bisher unveröffentlichter Track vom kommenden Album auf dem
Programm. Gerade die neuen Stücke machen großen Appetit auf das neue
Werk.
Als Zugabe gab es dann noch mit „Extinction“
ein Stück vom 2007’er Album „HjVi“. Bei diesem Stück ließen sie - nach
zunächst spacigem Beginn - auch wieder die Sequenzer ordentlich flirren.
VoLt lieferten einen klasse Auftritt ab, der einfach nur mitreißend war.
Sie sollten öfter live zu sehen sein.
Setlist
1. Circuits
2. Fermion
3. Arrival
4. Lepton
Zugabe
5.
Extinction