TAU live in Bochum 2008
T A U

(Live im Planetarium Bochum am 26.01.2008)
 

Nach einer Umbaupause kam dann das Trio TAU zum Zuge. Der Name der Band setzt sich aus den Vornamen der drei Musiker Thomas Kagermann (Keyboard, Violine, Flöte, Gesang), Andrea Saphira Leonhardi (Gesang, Saxophon, Rainmaker) und Urs Fuchs (Fretless Bass, Perkussion - Cajun -, Loops, Gesang) zusammen. Und diese drei sind gestandene Musiker, die z. B. Bekanntheit aus Bands wie Fidel Michel, Falckenstein oder Farfarello erlangten.

                   

Die Musik des Sets bestand aus reinen Improvisationen. Schon mit den ersten Tönen hoben sie sich stilistisch von Deep Imagination ab, denn der in einer Art Phantasiesprache gesungene Part von Andrea ließ gleich mal eine Gänsehaut aufkommen. Dazu dann die Keyboards, die Perkussion aus Rainmaker oder Cajun (hier strich unter anderem Urs mit einem Besen über ein Cajun - Perkussionsinstrument, das wie eine Holzkiste aussieht) und natürlich die Violine von Thomas. Streckenweise spielte Urs auch einen Fretless (bundlosen) Bass.

     

Zu diesem Sound hatte ich sofort wieder eine bildhafte Szene vor Augen, die mich an ferne Strände und die pure Natur führte. Im Planetarium wurden hierzu aber wieder die schon aus dem ersten Teil der Ambient Night gesehenen Sternenhimmel geboten. Sternzeichen und einige Sternennebel sorgten für ein wenig Abwechslung. Für mich persönlich hätte ich mir einige Bilder, die mit Wasser, Strand und Natur zu tun gehabt hätten, gewünscht.

     

Der einzige Track des Liveprogramms von TAU, der sich auch auf ihrem Album „Garden Of Tiki“ befindet, war das hinreißende „Touché“, zu dessen Anfang auf dem Sternenhimmel einige Sternschnuppen zu sehen waren, die auch gleich dazu führten, dass die drei als Gesang in das Stück „Sternschnuppen überall. Wünsch dir was“ einflochten. „Touché“ gehörte für mich, mit seiner eingängigen Melodie, eindeutig zum Highlight des Abends. Nach „Touché“ kam dann der letzte Track, bei dem die drei dann zum Ende des Stückes auch noch das bekannte Kinderlied „Weißt du wie viel Sterne stehen …“ einbanden. Das klang überhaupt nicht kitschig, denn die Art und Weise wie sie es spielten, passte ganz gut da hinein. An einigen Stellen drehte sich der Sternenhimmel recht schnell, was, wenn man sich darauf konzentrierte, ein gewisses Schwindelgefühl erzeugte (wie bei einer Karusselfahrt). Das wurde dann von den dreien mit juchzenden Geräuschen kommentiert.

     

Erstaunlich war für mich, dass die drei Musiker - Deep Imagination hatten zumindest einige wenige Lichter an den Instrumenten - in fast völliger Dunkelheit ihre Instrumente spielten. Das führte leider dazu, dass Fotos während des Konzertes nahezu unmöglich waren (daher nur eine kleine Auswahl), da nicht genug Licht dafür vorhanden war. Allerdings störte so keine weitere Lichtquelle die Projektionen an der Kuppel.

     

Ambient Night 2008 war eine abwechslungsreiche Konzertveranstaltung, da beide Formationen einen unterschiedlichen Musikstil und Ansatz hatten. Einziger Wehrmutstropfen; ich fand die Präsentation des Planetariums (das ja mit den Musikern abgesprochen wird) dieses mal etwas eintönig, da zu viel Sternenhimmel, der er sich nur unwesentlich veränderte und weniger Großprojektionen von Landschaften oder Sternenfahrten zu anderen Planeten gezeigt wurden. Trotz alledem war es eine gelungene und stimmige Veranstaltung, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Möglichkeit dazu gibt es dieses Jahr noch genug.

Stephan Schelle, 27.01.2008

      Deep Imagination Konzert

 

 

Deep Imagination und TAU  live-Menue