Dem wirklich tollen Konzert von
Moonbooter/Erbe setzte dann Wolfram Spyra mit seinem, nur aus drei
Stücken bestehenden Set noch mal ein Sahnehäubchen drauf. Wolfram ist
ein Musiker, der in einer ganz hohen Liga spielt, das merkt man schon
von der ersten Sekunde an, wenn er die Bühne betritt.
Als erstes Stück präsentierte er „Aerial“,
das sich auf seinem Album „Orphan Waves“ befindet. Allerdings war das
Stück wesentlich länger, als die Studioversion, ähnlich der Version, die
auf dem Livealbum „High Phidelity“ zu finden ist. Traumhaft setzte er
seine Musik live um. Man hat als Zuschauer das Gefühl, als würde
Wolfram, sobald er die Geräte anschmeißt in die Musik eintauchen und
erst wieder nach Verklingen des letzten Tones daraus erwachen. Zwar
hatte er sein Stahlcello nicht dabei, das hätte wahrscheinlich auch auf
der Bühne keinen Platz gefunden, darüber hinaus hätte er einen weiterer
Musiker zur Unterstützung gebraucht, aber er war wieder mit seinem
Mundstück angereist, über das er Töne an seinen Synthie weiterleiten
kann, der diese entsprechend umsetzt. Das verleiht seinen Stücken eine
gewisses organisches Element.
Es folgte mit „Treskow Bridge“ ein
Stück seines aktuellen Albums „Gasoline 91 Octane“. Ebenfalls ein
mitreißender, hypnotischer Track. Den Abschluss bildete dann die Zugabe
„Mars In Love“. Dieser Track findet sich auf dem Sampler „50 Jahre
Planetenmodell Hagen“. Näheres zu diesem Sampler demnächst in der
CD-Rubrik.
Auch dieses Stück stand den beiden
anderen in nichts nach, nein es konnte meines Erachtens die anderen
beiden noch toppen. Was für ein extatischer und mitreißender Rhythmus.
Das Stück hatte noch mehr Drive als es die Studioaufnahme hergibt.
Zukünftig plant Wolfram es so umzuschreiben, um bei Liveauftritten das
Stahlcello bei diesem Track mit einzubinden. In meinen Augen legte Spyra
einen sensationellen Auftritt hin, dem sich kein Besucher entziehen
konnte.
Setlist
Aerial
Treskow Bridge
Mars In Love
Stephan Schelle, 21.09.2008
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