Klaus Schulze

Gegen 22.15 Uhr betrat dann der "Meister" die Bühne.

Schon mit seiner Eingangsrede hatte er die Fans voll im Griff. Er versprach Musik im Stil seiner 70'er Alben.

Für diesen Tag hatte er außerdem ein

"Requiem für das Ruhrgebiet"

komponiert. Diese Ankündigung sorgte gleich für Beifallsstürme. Klaus hat eben ein gutes Gespür, schließlich kam ein grösserer Teil der Zuhörer aus dem so arg gebeutelten Ruhrgebiet.


Als dann schließlich der kanadische Tenor Roelof Oostwoud zu den Sounds sang, lief mir schon ein Schauer über den Rücken. Es war einfach fantastisch.

Danach ließ Klaus einen techno- artigen Rhythmus erklingen. Dieser Sound brachte einige im Publikum zur Ekstase. Es wurde gejubelt einige "Meister, Meister" Rufe gingen durch den Raum. Klaus drehte sich nur um und meinte sinngemäß: "Na, ist doch toll, läuft ganz von allein."

 

Der Rhythmus ging direkt ins Blut. Auch Klaus wurde von den Beats mitgerissen, denn er vollführte zu den Rhythmen auf der Bühne eine kleine Tanzeinlage. Auch ich hielt es kaum noch auf meinem Stuhl aus. Mein Bein ging mit mir wippenderweise durch, ich war wie hypnotisiert. Einige etwas mutigere Fans tanzten vor der Bühne. Wer hier nicht mitging, war selber schuld.

Nach einer Stunde machte Klaus eine Pause "Um eine Zigarette zu rauchen". Als er wieder auf die Bühne kam, hatten sich weitere Personen, die von der Musik angelockt worden waren, hinzugesellt. Sämtliche Sitze waren belegt und die Seitenaufgänge waren völlig durch sitzende und stehende Zuhörer/-schauer besetzt.

              

Nach ca. einer weiteren Stunde wirklich eindrucksvoller Musik (Klaus wurde im zweiten Teil von Jörg Schaaf begleitet) gab er dann noch eine Zugabe. Der sichtlich von der Reaktion der Zuschauer gerührte Roelof Oostwoud gab dann das Stück "Prima Vera" zum besten. Und wieder überkamen mich warme Schauer.

Bemerkenswert war auch, dass sich Klaus nicht durch fotografierende Fans (zum Teil mit Blitzlicht), die bis auf die Bühne gingen und nur ca. 5 Meter von ihm entfernt waren, aus der Ruhe bringen ließ. Er war an diesem Abend  einfach super drauf. Klaus Schulze darf sich zu recht Künstler - kommt ja bekanntlich von Kunst - nennen, denn er zelebrierte die Musik auf der Bühne. Es machte ihm wirklich Spaß live zu spielen. Er spulte sein Programm nicht einfach ab. Sowohl die musikalische wie auch die visuelle Darbietung waren umwerfend. Vor der Kulisse der alten Gießerei wurden Nebelschwaden von roten und blauen Scheinwerfern erleuchtet, während Klaus teilweise seine Sytnthi's zum zirpen und rauschen brachte. Mehrer Male hatte ich das Gefühl, die Maschinen würden tatsächlich laufen.

Für mich war es das beste Konzert welches ich in 1997 gesehen habe (vielleicht sogar das beste überhaupt). Bis zu diesem Abend konnte ich mit der Musik von Klaus Schulze nicht das allermeiste anfangen (bisher gehörten zu meinen Lieblingsinterpreten Tangerine Dream, John Dyson, Ron Boots). Doch dieses Konzert hat mich vollends überzeugt.

Darum sage ich auf diesem Wege

vielen Dank Klaus und hoffentlich sehen wir dich bald wieder.


Das ca. 2-stündige Konzert ist in einer Fassung von 79 Minuten im November 1997 auf der CD "Dosburg Online" erschienen.

Klaus hat es verstanden, die absolut gute Atmosphäre des Konzertes einzufangen. Der Sound ist noch wesentlich besser als ich ihn in Erinnerung habe.

Diese CD gehört zum besten, was ich bisher in der elektronischen Musik gehört habe. Von einigen Schulze-Fans war zu hören, dass diese CD wohl seine beste sei.

Also ab in den nächsten CD-Shop und bedenkenlos kaufen !!!!!!!

 

Menue - Konzert Duisburg

Soundcheck Klaus Schulze