Wie üblich, bestritt zunächst Bernd
Scholl den ersten Teil dieses Doppelkonzertes. Sylvia Sommerfeld vom
Schallwende e.V. betitelte Bernd Scholl in ihrer Vorstellung als
deutschen Kitaro. Sie meinte, dass man, wenn man Bernd’s Musik mit
geschlossenen Augen hört, sehr stark an den japanischen Musiker Kitaro
(mit richtigem Namen Masanori Takahashi) erinnert wird. Und mit dieser
Einschätzung hatte sie auch nicht ganz Unrecht, denn auch Bernd Scholl
hat einige asiatische Klangfarben in seiner Musik, die ihn in die Nähe
des bekannten Japaners bringen.
Bernd präsentierte in seinem mehr als
einstündigen Auftritt einige bekannte Stücke sowie neues Material. In
sich waren die einzelnen Titel aber sehr homogen aufeinander abgestimmt.
Zunächst startete Bernd mit sanften Rhythmen, auf denen er seine
verträumten Klänge und Melodien ausbreitete. Als Zuschauer konnte man so
sofort dem Alltag entschwinden und sich – auch durch die Animationen an
der Kuppeldecke – in entfernte Sphären katapultieren.
Bernd präsentierte einen Wechsel aus
traumhaften Melodien und Keyboardsounds, die mit zarten, auf die
einzelnen Stücke perfekt abgestimmten Rhythmen versehen waren. Ganz im
Stile seiner letzten Alben „Mystic Voyage“ bis „Road To The Stars“
entfaltete er die Musik im weiten Rund des Planetariums. Dass Bernd bei
seinem Auftritt viele Passagen selber spielte, das konnte man durch die
offene Anordnung der Keyboards deutlich erkennen. Man sah sehr schön,
wie er die einzelnen Keyboards gleichzeitig spielte.
Seine Musik war streckenweise sehr
spacig (dem Weltraumambiente mit den Bildern fremder Universen
hervorragend angepasst) mit teils rauschenden, zirpenden und
pulsierenden Sounds. Aber auch Folk angehauchte und durch Chöre sakral
klingende Elemente hatte er in seine Musik eingewoben.
Ohne Zugabe kam natürlich auch Bernd
Scholl nicht von der Bühne und so präsentierte er als erstes den neuen,
bisher unveröffentlichten Titel „Passion Play“, der sich perfekt in das
Programm einfügte. Als weitere Zugabe stand dann noch „Starflight“ auf
dem Programm, das dann sein Konzert beschloss. Bernd zeigte sich an
diesem Abend von seiner spielfreudigen Seite und verzauberte das
Publikum schon in dieser ersten Stunde.