Gandalf live 2011
Gandalf
(Live im Planetarium Bochum am 23.09.2011)


    

Das zweite Konzert bestritt dann Heinz Strobl aka Gandalf, der, wie schon in den Vorjahren, nicht allein auf der Bühne stand. Ihn unterstützten wieder sein Sohn Christian Strobel an den Perkussion und Merike Hilmar am Cello. Und genau diese Mischung ist es, die Gandalf’s Musik perfekt live umzusetzen in der Lage ist. Die Animationen unter der Planetariumskuppel waren nicht so hell und farbenfroh wie bei Bernd Scholl, was sich auch in den Fotos widerspiegelt.

     

Gandalf feiert in diesem Jahr sein mittlerweile 30jähriges Bühnenjubiläum. Und was liegt da näher, als es mit intensiven Konzertveranstaltungen zu feiern. Sein neuestes Werk „Erdenklang und Sternentanz“ hatte er zu diesem Zweck bereits im Sommer mit großem Orchester live aufgeführt. Für das Bochumer Planetarium war das allerdings keine Option, denn bei einer derartigen Anzahl von Musikern wäre für das Publikum im Planetarium kein Platz mehr gewesen. Und trotzdem mussten die Besucher nicht auf die Musik seines neuesten Werkes verzichten, denn Gandalf bot, wie er selbst am Ende des Konzertes sagte, einen Auszug von „Erdenklang und Sternentanz“ in einer Akustikversion ohne Orchester. Daneben servierte er dem Publikum auch noch einige Stücke der Alben „Sanctuary“, „Lotus Land“ und „Colors Of A New Dawn“.

     

    

Dass die Musik aber auch in der reduzierteren Form (ohne Orchester) funktioniert, das zeigte sich während des Konzertes. Gandalf produzierte erhabene Klänge, die von Christian durch sein sehr akzentuiertes Perkussionsspiel rhythmisch perfekt unterlegt wurden. Das Sahnehäubchen steuerte aber Merike Hilmar auf ihrem Cello bei, denn sie sorgte noch einmal für eine zarte, melancholische Note, die unter die Haut ging. Es war eine musikalische Traumreise voller melancholischer Schönheit. Durch die Perkussion und die akustischen Instrumente war die Musik trotz alledem erdverbunden.

    

Gandalf setzte während des Konzertes zahlreiche emotionale/musikalische Akzente. Ob mit der Akustikgitarre, der Sitar, den Pianoklängen oder zarten Synthiesounds, man spürte in jeder Note eine hohe Intensität. Ich hatte das Gefühl, als öffne sich die Pforte zum Garten Eden, so voller Poesie war die Musik, die diese drei Musiker auf der Bühne des Planetariums spielten. Auch wenn es merkwürdig klingen mag, aber Gandalf öffnete die Herzen der Zuschauer durch die Art und Weise wie er seine Musik interpretierte.

     

    

Als Zugabe spielten die Drei dann noch das Stück „Citadel“ vom Album „Sanctuary“, bei dem sich Gandalf vom Buch „Die Stadt in der Wüste“ des Autors Antoine de Saint-Exupéry hat inspirieren lassen. Ein gelungener Abschluss eines tollen Konzertes. Zwischen einigen Stücken las Gandalf einige Passagen aus seinem aktuellen Buch „Erdenklang und Sternentanz“ vor, die sehr gut zu der Gesamtstimmung dieses Abends passten.

     

    

Visuell wurde die Musik eher etwas spartanisch in Szene gesetzt. Wer schon mal die herrlichen Großanimationen unter der Kuppel gesehen hat, der weiß was ich meine. Vielleicht war es dem defekten Projektor geschuldet, dass man sich an diesem Abend mehr auf die Sternenkonstellationen und Planeten beschränkte und doch passten diese Bilder hervorragend zu den wunderbaren Melodien. Vor allem unser Erdball, der streckenweise die ganze Kuppel einzunehmen schien, wirkte majestätisch und erhaben.

    

                   

Wie in den Vorjahren, so war auch dieses Konzert von hoher Qualität geprägt und zeigte vor allem einen Gandalf, der sich erneut als Meister an seinen Instrumenten präsentierte. Er ist einfach Musiker durch und durch. Ein tolles Konzert, das jeder, der elektronische Musik oder Instrumentalmusik mag, gesehen haben sollte.

    

Setlist

1. Wunder des Lebens 2 (von „Erdenklang und Sternentanz)
    Ansage
2. Von der Schönheit des Seins (von „Erdenklang und Sternentanz)
3. Life IS Love (von „Lotus Land”)
    Ansage
4. Die Wege des Menschen 4 (von „Erdenklang und Sternentanz)
5. Colors Of A New Dawn (vom gleichnamigen Album)
    Ansage
6. Alhambra-Prelude (von „Sanctuary“)
7. Under Southern Skies (von „Sanctuary“)

Zugabe

8. Citadel (von „Sanctuary“)

Stephan Schelle, 24.09.2011

      Bernd Scholl Konzert

 

Scholl und Gandalf live-Menue