Der musikalische Höhepunkt war
zweifellos Robert Schroeder’s Auftritt. Robert hatte sich zur
Verstärkung den Schlagzeuger Gigi Frieg an die Seite gestellt, der mit
seinem Spiel eine organische Komponente in das Set brachte. Robert
selbst trat mit einem neu entwickelten Gerät in Form einer Ziehharmonika
auf. Dieses Gerät verbindet zwei Tastaturen, die zusammengeschaltet und
mit einem Rechner verbunden sind, aus dem dann die Klänge abgerufen
werden können. Das sah nicht nur beeindrucken aus (auch weil Teile des
Gerätes in verschiedenen Farben leuchteten), es klang auch gut. Und man
konnte darüber hinaus sehen, dass vieles live gespielt wurde.
Den Beginn machte Robert mit „Galaxie
Cygnus A“ vom gleichnamigen Album, das ja gerade bei Spheric Music
wiederveröffentlicht wurde. Einfach hypnotisch und fesselnd, dabei mit
viel Rhythmus gespielt, hielt es die Besucher komplett gefangen. Danach
folgte mit „Oscillation“ ein neuer, bisher unveröffentlichter Track. Er
soll lt. Schroeder auf dem kommenden Album herauskommen. Und bei diesem
Stück ging Robert stilistisch zu seinen Wurzeln zurück, um es mit
modernen Sounds zu würzen. Und genau diese Mischung ging hervorragend
auf, denn das Stück hat eine starke Sogwirkung. Auch bei diesem Auftritt
wurden beeindruckende Großanimationen an der Kuppeldecke gezeigt, die
die Faszination der Musik noch unterstrichen.
Unterbrochen von der Ehrung von Klaus
Schulze folgte zum Abschluss dann noch eine Zugabe, in der sich neben
Robert und Gigi auch noch Bernd Kistenmacher auf der Bühne einfand. Die
drei spielte ein ebenfalls unveröffentlichtes Stück, das die beiden
Stile (Schroeder / Kistenmacher) miteinander verband und zeigt, dass die
Spielarten der beiden Elektroniker sehr gut miteinander harmonieren. Das
macht Appetit auf mehr, vielleicht wurde an diesem Abend ja eine neue
Kollaboration geboren.
Das Fazit der Veranstaltung lautet,
dass sich der Schallwelle-Preis mittlerweile in der Szene etabliert hat,
denn der Zuschauerzuspruch war groß. Und auch wenn Klaus Schulze nicht
anwesend war, so kamen die Freunde der Elektronikmusik doch vollends auf
ihre Kosten. Und die neue Location sorgte ebenfalls für einen
entsprechenden, würdevollen Rahmen.
Stephan Schelle, 14.03.2011
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