Robert Schroeder
(Schallwelle-Preis 2010)


     

Der musikalische Höhepunkt war zweifellos Robert Schroeder’s Auftritt. Robert hatte sich zur Verstärkung den Schlagzeuger Gigi Frieg an die Seite gestellt, der mit seinem Spiel eine organische Komponente in das Set brachte. Robert selbst trat mit einem neu entwickelten Gerät in Form einer Ziehharmonika auf. Dieses Gerät verbindet zwei Tastaturen, die zusammengeschaltet und mit einem Rechner verbunden sind, aus dem dann die Klänge abgerufen werden können. Das sah nicht nur beeindrucken aus (auch weil Teile des Gerätes in verschiedenen Farben leuchteten), es klang auch gut. Und man konnte darüber hinaus sehen, dass vieles live gespielt wurde.

     

     

     

    

     

Den Beginn machte Robert mit „Galaxie Cygnus A“ vom gleichnamigen Album, das ja gerade bei Spheric Music wiederveröffentlicht wurde. Einfach hypnotisch und fesselnd, dabei mit viel Rhythmus gespielt, hielt es die Besucher komplett gefangen. Danach folgte mit „Oscillation“ ein neuer, bisher unveröffentlichter Track. Er soll lt. Schroeder auf dem kommenden Album herauskommen. Und bei diesem Stück ging Robert stilistisch zu seinen Wurzeln zurück, um es mit modernen Sounds zu würzen. Und genau diese Mischung ging hervorragend auf, denn das Stück hat eine starke Sogwirkung. Auch bei diesem Auftritt wurden beeindruckende Großanimationen an der Kuppeldecke gezeigt, die die Faszination der Musik noch unterstrichen.

    

     

    

     

                   

Unterbrochen von der Ehrung von Klaus Schulze folgte zum Abschluss dann noch eine Zugabe, in der sich neben Robert und Gigi auch noch Bernd Kistenmacher auf der Bühne einfand. Die drei spielte ein ebenfalls unveröffentlichtes Stück, das die beiden Stile (Schroeder / Kistenmacher) miteinander verband und zeigt, dass die Spielarten der beiden Elektroniker sehr gut miteinander harmonieren. Das macht Appetit auf mehr, vielleicht wurde an diesem Abend ja eine neue Kollaboration geboren.

    

    

     

    

Das Fazit der Veranstaltung lautet, dass sich der Schallwelle-Preis mittlerweile in der Szene etabliert hat, denn der Zuschauerzuspruch war groß. Und auch wenn Klaus Schulze nicht anwesend war, so kamen die Freunde der Elektronikmusik doch vollends auf ihre Kosten. Und die neue Location sorgte ebenfalls für einen entsprechenden, würdevollen Rahmen.

Stephan Schelle, 14.03.2011

     

Matthias Beine

Schallwelle Preisverleihung