Der Musiker Matthias Beine, um den es
in der Szene lange Zeit ruhig geblieben war (er hatte in der
Zwischenzeit Filmmusiken komponiert), meldete sich mit drei weiteren
Musikern zurück und präsentierte den zweiten Liveauftritt des Tages.
Sein Ansatz, den er bereits im Juli 2010 im Gasometer in Oberhausen
aufführte und das als Projekt „Ins Innere“ läuft, war allerdings eher
experimentell, da die Stücke nicht gerade von Harmonien und Melodiebögen
durchzogen waren.
Vielmehr versuchte das Quartett bestehend aus Matthias Beine
(Keyboards), Nils Hamdorf (Gesang), Jochen Becker-Grüll (Trompete) und
Thomas Lienenbröker (Perkussion) mit ihrem Sound das Ruhrgebiet
digitalisiert klanglich darzustellen. Hierfür wurden unter anderem
Klangbilder verwendet, die im Oberhausener Gasometer entstanden sind.
Matthias und seine Mitstreiter stellten sich bei der Komposition der
Klänge und Stücke die Frage „Kann ein Ort klingen? Kann ein Gebäude
Musik machen? Kann aus einem Raum Musik entstehen?“
Die Musik war hypnotisch, rhythmisch
und ungewöhnlich. Sie setzte einen Kontrapunkt zu den beiden anderen
Konzerten des Tages. Der Techniker des Planetariums hatte sich auf diese
ungewöhnlichen Klangskulpturen eingestellt und zeigte statt Planeten
Grafikmuster, die sich über die Kuppel bewegten. Das passte sehr gut zur
dargebotenen Musik.
Stephan Schelle, 14.03.2011
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