Den Beginn machte der aus den
Niederlanden stammende Musiker René van der Wouden, der für diesen
ersten Part einen gut einstündigen Set vorbereitet hatte. Nach dem
Konzert von Christoph Kranig griff er dann noch einmal in die Tasten um
einen zweiten Set zu spielen.
In 2008 war René bereits live im
Grugapark zu sehen und zu hören gewesen. Für den Auftritt in diesem Jahr
hatte er zunächst das Stück „Fixus Part 1“ seiner 2009’er CD „Numerus
Fixus“ an den Anfang gestellt. Dieser längere Track war aber das einzig
bisher veröffentlichte Stück von René. Die restlichen Tracks bestanden
aus Neukompositionen, die den Namen „Gruga Part 1“ bis „Gruga Park 8“
trugen.
Renè’s Musik war sehr ambient angelegt
und passte durch seine an einigen Stellen eingeflochtenen
Sequenzerparts, auf denen er Melodiebögen und Flächen legte ganz
hervorragend zu diesem herrlichen Sommertag. Während „Fixus Part 1“ noch
ein wenig an die „Berliner Schule“ erinnerte, waren die neuen Stücke,
die René extra für dieses Event erstellt hatte, viel ambienter angelegt.
Diese neuen Stücke schmeichelten mit ihren harmonischen Flächen sanft
die Ohren der Besucher, so wie ein warmer Windhauch im Park. Das passte
natürlich sehr gut zu diesem sonnigen und warmen Sommernachmittag.
Ob nun auf den Bänken am Grillplatz
oder auf der Wiese in der Sonne liegend, man konnte bei diesen Tracks
einfach die Seele baumeln lassen. René’s Musik war einfach nur zum
Wohlfühlen. Und zu dieser ambienten Stimmung hatte René dann auch noch
einige sanfte Rhythmen eingefügt, die diese schwebende Stimmung aber
nicht zerstörten, sondern sie eher unterstützten.
Auch einige Windgeräusche und
Vogelstimmen hatte er in seine Musik eingebunden. Vor allem letztere
erweckten den Anschein, – zumindest kam es bei einigen Hörer so an – das
sie einen Dialog mit den Vögeln im Park eingingen. Teilweise war gar
nicht auszumachen, ob nun echte Vogelstimmen oder elektronische zu hören
waren. Auch ließ René seine Instrumente zirpen und rauschen und sorgte
dafür, dass seine Flächen über dem Grillplatz schwebten. Und auch
sakrale Chöre blitzten an einigen Stellen in seiner Musik durch. Das
klang streckenweise sehr luftig und sphärisch.
Bei dieser Musik flogen meine Gedanken
einfach so davon und ich fühlte eine sehr zufriedene, innerliche Ruhe.
Zum Ende hin ließ er dann seine Sequenzer langsam wieder einen Rhythmus
aufnehmen, so dass der Geist langsam wieder erwachen konnte und einen
aus den angenehmen Traumlandschaften wieder in die Realität zurückholte.
René hatte einen tollen Set zusammengestellt, bei dem Freunde von
sphärischer, schwebender Musik voll auf ihre Kosten kamen.
Setlist
Numerus Fixus
Part 1
Gruga Part 1
Gruga Part 2
Gruga Part 3
Gruga Part 4
Im zweiten Set, den ich aber
nicht mehr gesehen habe, folgten noch die Parts 5 bis 8.
Stephan Schelle, 05.06.2011
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